Was du gegen fettige Haare tun kannst

Um das Haar schnellstmöglich vom fettigen Ansatz zu befreien, springen die meisten einfach kurz unter die Dusche und waschen ihre Mähne gründlich mit Shampoo. Sinnvoller ist es jedoch, der Ursache von fettigen Haaren auf den Grund zu gehen. Kennst du diese, ist es einfacher, fettige Kopfhaut richtig zu behandeln. Was es für mögliche Ursachen gibt, welche Hausmittel helfen und wie du fettigem Haar vorbeugst.

Gerade im Sommer neigen unsere Haare oft dazu, schneller fettig zu werden.
Gerade im Sommer neigen unsere Haare oft dazu, schneller fettig zu werden. © Min An / Pexels

Fettige Haare – das Wichtigste in Kürze:

  • Für fettige Haare gibt es verschiede Gründe wie etwa die falsche Ernährung oder Stress. Gründe für fettige Haare
  • Von Apfelessig bis Zitronensaft – einige Hausmittel helfen gegen schnell fettende Haare. Hausmittel gegen fettige Haare
  • Bringt es was, die Haare «ausfetten» zu lassen? Was dahintersteckt, wie gesund es ist und wie es funktioniert. Haare ausfetten
  • Es gibt einfache Tricks, die unsere Kopfhaut von übermässiger Talgproduktion abhalten. Fettigem Haar vorbeugen

Meist gibt es für fettige Haare eine einfache Erklärung: Sie wurden lange nicht gewaschen oder du hast viel geschwitzt. Doch manchmal stecken auch Mängel, Stress oder eine Veränderung im Hormonhaushalt hinter schnell fettendem Haar. Erfahre, was mögliche Ursachen für deine fettigen Haare sind und wie du sie nachhaltig behandeln kannst.

Ursachen für fettige Haare

Auf unserer Kopfhaut befinden sich unzählige Talgdrüsen. Mit über 900 an der Zahl ist es die Körperstelle, die über die am meisten talgproduzierende Drüsen besitzt. Kein Wunder, neigen so viele Menschen zu fettigen Haaren. Doch warum haben einige so schnell fettige Haare und andere nicht? Das können mögliche Gründe dafür sein.

  • Hormonelle Ursachen: in der Pubertät, während und nach einer Schwangerschaft, Wechseljahre der Frau, Wechsel oder Absetzen der Pille
  • Genetische Ursachen
  • Einnahme von Medikamenten (vor allem Hormonpräparate)
  • Stress
  • Ungesunde und einseitige Ernährung: Konsum fettiger und zuckerreicher Nahrung und Alkohol
  • Falsche Pflege: zu heisses Wasser, zu häufiges Bürsten, rückfettendes Shampoo, zu heisses Föhnen
  • Schwitzen: Schweiss regt die Talgproduktion an. Durch den herunterlaufenden Schweiz verteilt sich dieses dann auf der ganzen Kopfhaut und lässt Haare fettig aussehen.

Übrigens: Die These, dass Haare schneller fetten, je öfter man sie wäscht, ist ein Mythos. Dr. Ingrid Schmoeckel, Fachärztin für Dermatologie am Dermatologikum Hamburg, erklärt gegenüber der AOK in einem Interview, dass sich die Talgproduktion durch selteneres Waschen nicht verändern lässt.

Hausmittel gegen fettige Haare: Was hilft wirklich?

Fettige Haare sind in der Regel kein Anzeichen für einen ungesunden Lebensstil oder mangelnde Körperpflege, können aber unser Selbstbewusstsein negativ beeinflussen. Um fettige Haare natürlich und langfristig zu behandeln, kannst du zu folgenden Hausmitteln greifen:

Apfelessig

Apfelessig ist eines der effektivsten Hausmittel gegen fettige Haare. Die Essigsäure bringt den pH-Wert der Kopfhaut wieder in Balance und verhindert eine übermässige Talgproduktion.

Anwendung:

Mische eine Tasse Wasser mit zwei Esslöffel Apfelessig. Nach dem Haarewaschen wird die saure Rinse auf die noch nassen Haare gegeben und sanft auf der Kopfhaut einmassiert. Keine Sorge: Sind deine Haare getrocknet, verfliegt der Essiggeruch.

Zitronensaft

Wie Apfelessig reguliert auch frischer Zitronensaft den pH-Wert der Kopfhaut.

Anwendung:

Presse eine Hälfte einer frischen Zitrone aus und mische den Saft mit einer Tasse Wasser. Gib die Mischung nach dem Haarewaschen auf die Kopfhaut und massiere sie für etwa 5 Minuten sanft ein. Danach sollte die Mischung mit lauwarmem Wasser ausgespült werden.

Kamille

Kamille eignet sich als Haarspülung sowohl gegen fettige Haare wie auch Schuppen auf der Kopfhaut. Sie kann die Kopfhaut beruhigen und den Juckreiz lindern. So kann Kamillentee gegen fettige Haare wie auch gegen fettige Haut eingesetzt werden.

Anwendung:

Koche einen Liter Wasser auf und übergiesse damit 4 Teebeutel Kamillentee oder 10 Teelöffel getrocknete Kamillenblüten. Lass die Mischung dann für mindestens 15 Minuten zugedeckt ziehen und giesse sie durch ein Haarsieb oder Kaffeefilter in einen geeigneten Behälter. Ist der Tee abgekühlt, kannst du die Kamillen-Spülung nach dem Waschen über die Haare giessen. Achte darauf, dass die ganze Kopfhaut vom Gemisch abbekommt. Nach 5 Minuten Einwirkzeit kannst du den Tee ausspülen.

Backpulver

Backpulver soll sich als schneller Helfer aus der Küche gegen fettige Haare eignen. Da es sowohl dem Haar wie auch der Kopfhaut Öl entzieht, sollte Backpulver nur in dringlichen Fällen zum Einsatz kommen.

Anwendung:

Mische einen Esslöffel Backpulver mit drei Esslöffel Wasser. Verrühre das Gemisch zu einer gleichmässigen Paste und verteile es auf der Kopfhaut. Massiere sie dann noch vor dem Waschen für etwa eine Minute ein und spüle deine Haare anschliessend mit lauwarmem Wasser. Danach wäschst du deine Haare wie gewohnt mit möglichst mildem Shampoo.

Babypuder

Babypuder kannst du als natürliches Trockenshampoo gegen fettige Haare anwenden. Es eignet sich vor allem dann, wenn es schnell gehen soll und keine Zeit für Haarwäschen oder zeitaufwendige Treatments bleibt.

Anwendung:

Gib etwa einen Esslöffel Puder auf deinen Haaransatz. Massiere es anschliessend gut ein. Am besten machst du dies Kopfüber. So kommst du besser an den Haaransatz. Überschüssiges Babypuder kämmst du am Schluss mit einem groben Kamm aus den Haaren.

Schwarztee

Die im Schwarztee enthaltenen Tannine, ein natürlicher Gerbstoff, verkleinern die Poren und helfen, die Talgproduktion einzudämmen. Zudem reguliert schwarzer Tee den pH-Wert der Kopfhaut.

Anwendung:

Giesse einen starken Schwarztee auf. Dafür reichen etwa zwei Teebeutel. Lass den Tee dann für etwa 10 Minuten ziehen und entferne dann die Teebeutel. Statt der Teebautel kannst du auch zwei Esslöffel Teeblätter übergiessen und danach durch ein Sieb abgiessen. Wenn der Tee ausgekühlt ist, giesst du ihn vor dem Waschen über Haar und Kopfhaut. Wasche deine Haare anschliessend wie gewohnt.

Bier

Dass Bier gut für die Haare ist und für Glanz sorgt, ist bereist bekannt. Doch Bier kann auch gegen fettige Haare angewendet werden. Die Hefe im Bier beruhigt die Kopfhaut und reduziert die Talgproduktion.

Anwendung:

Spüle deine Haare zuerst mit lauwarmem Wasser. Giesse anschliessend ein Bier über die Haare und lass es etwa 2 bis 5 Minuten ein. Spüle das Bier anschliessend erneut aus und wasche deine Haare anschliessend wie üblich mit mildem Shampoo.

Heilerde

Heilerde ist ein altes Hausmittel, das eine antibakterielle Wirkung hat, Entzündungen hemmt und das Hautbild wesentlich verbessert. Letzteres ist sogar in einer Studie an der renommierten Berliner Klinik Charité belegt worden.

Anwendung:

Für eine Kur gegen fettige Haare verrührst du 2-3 Esslöffel Heilerde aus der Apotheke mit etwas Wasser zu einem dickflüssigen Teig. Gib diesen dann auf die Kopfhaut. Die Maske lässt du anschliessend antrocknen und spülst sie mit lauwarmen Wasser gut aus.

Haare ausfetten: Funktioniert das?

Die Haare «ausfetten »zu lassen hat sich vor allem seit der Corona-Pandemie zum Trend entwickelt. Bei der sogenannten «No Poo»-Methode (Kurz für No Shampoo) werden die Haare nur alle fünf bis sieben Tage gewaschen und dann ohne Shampoo.

Je länger sich der Trend hält, umso mehr Expertinnen und Experten melden sich dazu zu Wort – und entkräften die Versprechen, die hinter der Methode stecken. Die Talgproduktion liesse sich durch das Waschen – oder eben das Nicht-Waschen – nicht beenflussen.

Die unangenehme Methode kannst du dir also sparen. Wichtiger ist es, ein möglichst pH-neutrales Shampoo zu verwenden und die Haare nicht heiss, sondern höchstens lauwarm zu waschen.

So kannst du fettigen Haaren vorbeugen

Neigen deine Haare dazu, schnell fettig zu werden, gibt es einige einfache Tricks, die eine nächste Haarwäsche etwas herauszögern können.

Fettige Haare nicht ganz so heiss waschen

Eine kühle Duschen kann nicht nur Energie sparen, sondern auch für die Haare von Bedeutung sein. Denn: Je heisser das Wasser beim Haarewaschen ist, desto mehr werden die Talgdrüsen der Kopfhaut aktiviert und damit fettige Haare gefördert.

Besser ist es, mit lauwarmem Wasser zu waschen. Das hält nicht nur Fett von den Haaren fern, sondern schont sie insgesamt und ist gerade bei lange Haaren empfehlenswert.

Zusatzstoffe meiden bei fettigen Haaren

Fettige Haare können nicht nur durch natürlich überaktive Talgdrüsen auf der Kopfhaut entstehen, sondern auch durch Inhaltsstoffe in Shampoo, Spülung & Co. Gerade konventionelle Kosmetik kann eine ganze Reihe von Schadstoffen enthalten, die der Kopfhaut eventuell nicht gut bekommen. Deshalb lohnt es sich, auf die Inhaltsstoffe zu achten oder auf Naturkosmetik zu setzen.

Haare am Morgen waschen

Wenn du morgens mit viel Volumen aus dem Haus gehen möchtest, wäschst du die Haare am besten nach dem Aufstehen. Wenn du sie hingegen schon abends wäschst, hat die Kopfhaut mehr Zeit, neuen Talg zu produzieren und die Haare sehen am nächsten Tag eher wieder fettig aus.

Verwende einen Kamm statt einer Bürste

Mit einer Bürste wird überschüssiges Fett in den Haaren noch mehr verteilt. Das Ergebnis: Deine ganzen Haare sind fettig. Personen mit schnell fettenden Haaren wird deshalb eher ein Kamm anstelle einer Bürste empfohlen.

Haare möglichst wenig föhnen

Wie beim Wasser ist es auch beim Föhnen: Durch die Hitze wird die Talgproduktion auf der Kopfhaut angeregt. Wenn du nicht ohne deine Haare zu Föhnen aus dem Haus möchtest, solltest du diese einfach ohne Hitze trocknen.

Vermeide Hüte, Mützen & Co.

Kopfbedeckungen reiben an der Kopfhaut. Auch dies kann zu einer übermässigen Talgproduktion führen. Zudem sorgt auch die abgegebene Körperwärme unter dem Hut für mehr Talg und somit fettigeren Haaren.

Nicht zu oft in die Haare fassen

Egal, ob Hände regelmässig eingecremt werden oder nicht – sie haben einen Fettfilm. Jedes Mal, wenn du mit den Fingern durch die Haare fährst, bleibt etwas davon hängen. Passiert das oft genug, trägt es zu fettigen Haaren bei.

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