17 Nachhaltigkeits- Ziele der UN: Was bis 2030 besser werden soll

Im Herbst 2015 haben sich wichtige Staatsvertreter in New York zum UN-Gipfel getroffen, um die Nachhaltigkeitsziele für 2030 festzulegen. Wie bei der Resolution im Jahr 2000, bleiben Hunger, Armut und Bildung zentrale Themen. Neu hinzu kam der Klimaschutz.

Nachhaltigkeitsziele der UN: Das soll bis 2030 besser werden
Armut und Hunger sollen bis 2030 deutlich zurückgehen. Foto: © Mattia Latini / iStock / Thinkstock
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17 Nachhaltigkeitsziele und fast 170 Unterpunkte haben die Vertreter auf dem vergangenen UN-Gipfel festgelegt, welche die Welt, insbesondere die Lebensbedingungen vieler Menschen, verbessern sollen. Eines der höchsten Ziele: Bis 2030 soll kein Mensch auf dieser Welt mehr hungern müssen. Experten gehen davon aus, dass dies derzeit bei etwa 800 Millionen Menschen der Fall ist.

Die zentralen Nachhaltigkeitsziele der UN

Arm, wenig bis gar keine Bildung und Hunger, dies sind Zustände, unter denen viele Menschen auch heute noch auf der Welt leiden und die schon lange bekämpft werden. Neu ist bei den Nachhaltigkeitszielen der UN, dass man als ein wichtiges Ziel erstmalig und explizit den Klimaschutz auf die Agenda setzte. Wurden Klimafragen bis dato nahezu ausschliesslich auf der gesonderten UN-Klimakonferenz diskutiert und dort Massnahmen festgelegt, so ist das Klima nun auch essentieller Bestandteil der allgemeinen Nachhaltigkeitsziele der UN.

Ebenfalls anders ist dieses Mal, dass man die bis 2030 umzusetzenden Ziele integrativ formulierte. Das heisst etwa, die Bekämpfung der Armut oder des Hungers werden nicht einzeln, sondern in Zusammenhang mit anderen Aspekten wie dem Klimaschutz betrachtet.

Weitere festgelegte Nachhaltigkeitsziele sind: Die Lebensqualität verbessern, welche einher geht mit dem Zugang zu sauberem Wasser und der Bekämpfung von Krankheiten wie Aids oder Polio. Auch die Gleichberechtigung, der gesellschaftliche Frieden, inklusive der Beseitigung von Gewalt und Korruption, ein freier Zugang zu Bildung und Energie, die ungerechte Verteilung von Einkommen oder die Verschwendung von Ressourcen gehören zu den festgesetzten Zielen. Explizit wurden zudem der Schutz und die Förderung der Artenvielfalt an Land wie in den Ozeanen zu wichtigen Nachhaltigkeitszielen der UN ernannt.

Die Nachhaltigkeitsziele der UN sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten. Ihre Umsetzung ist freiwillig. In vielen Punkten entsprechen diese Zielsetzungen jenen, die man bereits als Milleniumsziele im Jahre 2000 zur Umsetzung bis 2015 festgelegt hatte.

Ob und wie diese Nachhaltigkeitsziele tatsächlich umgesetzt werden, ist jedoch fraglich. Zwar handelt es sich bei vielen Bereichen um wichtige und brisante Themen. Ausgehend davon, dass in den letzten 15 Jahren nach Festlegung der zum grossen Teil gleichen Ziele, man in vielen Teilen noch nicht besonders weit voran gekommen ist.

Hintergrund der Nachhaltigkeitsziele und die Frage nach der Finanzierung

Bereits 1970 haben sich 23 Industrienationen dazu entschlossen – zu denen auch die Schweiz, Deutschland und Österreich zählen –, dass 0,7 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsproduktes als monetäre Massnahme eingesetzt werden, um Entwicklungshilfe zu leisten. Dieses Versprechen an die Organisation für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, OECD, der sogenannten Geberländer wurde 2000 und jetzt nochmals erneuert.

Doch die Zahlen (Quelle: OECD) sind hier eher ernüchternd. Zumindest was die Selbstvorgabe angeht. Der Schnitt lag bei den beteiligten Ländern beispielhaft in 2011 bei 0,46 Prozent, was 105 Milliarden Franken (96 Milliarden Euro) entspricht. Die Schweiz erreichte exakt diesen Durchschnitt, Deutschland (0,41 %) und Österreich (0,27 %) blieben unter dieser Marke. Lediglich fünf der Länder übertrafen diesen festgelegten Satz. Allen voran Schweden mit 1,02 Prozent, gefolgt von  Norwegen, Luxemburg, Dänemark und den Niederlanden.

Quellen: Euractiv.de, eda.admin.ch, Deutschlandfunk.de, OECD, BMZ.de

Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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