Klimagipfel in Polen: Hungerstreik gegen den Klimawandel
Gleich zum Auftakt des 19. UN-Klimagipfels berichtet der philippinische Delegierte Yeb Saño von den Verwüstungen durch den Taifun «Haiyan» in seinem Heimatland. Seinem Vorhaben, aus Solidarität mit den Sturmopfern zu hungern, haben sich bereits mehrere Konferenzteilnehmer angeschlossen.

Mit seinem Appell, «diesen Wahnsinn zu stoppen», rührte Saño viele Delegierte zu Tränen. Der Vertreter der Philippinen will so lange nichts essen, bis bei den Gesprächen am Klimagipfel ein bedeutendes Ergebnis erreicht werde. Mittlerweile fasten rund 50 Konferenzteilnehmer und mehr als 100 weitere Menschen ausserhalb der Klimakonferenz gemeinsam mit Saño.
Experten machen den Klimawandel direkt für den Super-Taifun verantwortlich. «Ich denke, diese Tragödie zeigt uns allen hier Versammelten, wie wichtig die Sachen sind, über die wir reden», so der polnische Umweltminister Marcin Korolec. Damit zeigt sich, dass die verheerenden Folgen der aktuellen Naturkatastrophe den Druck auf die Industriestaaten erhöhen und einmal mehr vor Augen führen, dass kaum ein Weg an einem verbindlichen internationalen Klimaabkommen vorbei führt.
Welche Ergebnisse wird der diesjährige Klimagipfel bringen?

Yeb Saño rührte die Delegierten mit seinen Worten zu Tränen. Foto: Mateusz Wodarczyk / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Dass die Klimakonferenz in Warschau tatsächlich über mahnende Worte hinauskommen wird, bleibt aufgrund der geringen Erfolge der letzten Jahre aber eher unwahrscheinlich. Die UN-Klimakonferenz, besser bekannt als «Klimagipfel» findet seit 1995 jährlich statt. Aktuelles Ziel ist es, bis 2015 ein umfassendes Klimaschutzabkommen auszuhandeln, das ab 2020 in Kraft treten und für alle Staaten verbindlich gelten soll. Grosse Industriestaaten wie die USA oder China stellen sich der Umsetzung von geplanten Klimaschutzzielen immer wieder in den Weg.
Quellen: 20min.ch, tagesschau.de, taz.de; Autor: Petra Zölle