Der Klimawandel ist langsamer als angenommen
Eine neue Studie zum Klimawandel zeigt, das die globale Erderwärmung viel langsamer vorangeht, als Klimaforscher bisher vermuteten. Eine Entwarnung gibt es trotzdem nicht.

In den kommenden 50 bis 100 Jahren wird sich die Erde deutlich geringer erwärmen als UN-Klimawissenschaftler 2007 berechneten. Damals kamen die Forscher auf eine Erhöhung der Jahresdurchschnittstemperatur von 1 bis 3 Grad in diesem Zeitraum. Der neu berechnete Wert liegt nun zwischen 0,9 und 2 Grad Celsius und dass, obwohl die Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre steigt.
Bei den Berechnungen über einen längeren Zeitraum von mehreren Jahrhunderten stimmt die neue Studie aber mit den Werten der älteren überein. In beiden Untersuchungen rechnet man hier mit einem Temperaturanstieg von 2 bis 4,5 Grad Celsius.
Trotz des niedrigeren Temperaturanstiegs warnt Reto Knutti, Professor an der ETH Zürich und Co-Autor der neuen Studie, gegenüber spiegel.de weiterhin vor der nun später erwarteten Überschreitung des 2-Grad-Ziels. Ob in 50 oder erst nach 100 Jahren, die Verfehlung dieses Ziels führe zu einer merklichen Zunahme von Hitzewellen, Überschwemmungen und dem Anstieg des Meeresspiegels. Darum sei es trotzdem enorm wichtig, den Treibhausgas-Ausstoss deutlich zu reduzieren.
So wurde der Wert berechnet
Um den Durchschnittswert zu ermitteln, berechnete das internationale Forscherteam den Anstieg der Temperaturen auf der Basis des in der Atmosphäre enthaltenen Kohlendioxidgehaltes bis zum Jahr 2050. In diese Studie flossen neben dem derzeitigen Tempo der Luftverschmutzung und neuen Temperaturdaten auch Messungen zur Wirkung der Sonnenstrahlung auf die Atmosphäre mit ein.
Quellen: spiegel.de, n-tv.de
Text: Katharina Kehler