Wie und wann Sie Tomaten pflanzen und richtig pflegen

Wie und wann Sie Tomaten pflanzen und richtig pflegen. Eine Anleitung, wie Sie Tomaten anpflanzen im Topf oder im Beet und Tipps zur Pflege.

Tomaten pflanzen: Die Anleitung für Topf und Beet
Wer ein paar kleine Tipps beachtet, kann im Garten und auf dem Balkon mit einer reichen Ernte rechnen. Foto: © Bastetamn/ iStock / Getty Images Plus

Der Anbau von Tomaten ist gar nicht so schwer, doch, wie bei allen Pflanzen und bei jedem Gemüse: Man muss sich nach deren Bedürfnisse richten. Und diese beginnen eben dabei, die Tomaten richtig zu pflanzen.

Es gibt zwar unglaublich viele Sorten, doch das Pflanzen und Pflegen funktioniert bei allen Sorten praktisch gleich. 

Ab wann Tomaten anpflanzen?

Tomaten pflanzen sollten Sie erst ab Mitte Mai. Zu diesem Zeitpunkt ist die Frostgefahr mehr oder minder vorbei und der Boden hat sich genügend erwärmt. Dies gilt sowohl für den Balkon als auch für den Garten.

Je nach Region und Höhenlage kann es noch etwas kälter sein, dann sollte man den Thermometer und die Wettervorhersage im Auge haben und im Zweifelsfall noch etwas Geduld haben und den richtigen Zeitpunkt abwarten. 

Tomaten aus Samen ziehen

Wenn Sie keine Setzlinge kaufen wollen, ziehen Sie Tomatenpflanzen aus den Samen einfach selber.

Bereits ab Ende Februar bis Mitte März können Sie dies in einer Anzuchtschale in der Wohnung tun. Auf einer hellen Fensterbank wachsen sie besonders gut. Ab Mitte Mai setzen Sie die jungen Tomatenpflanzen direkt in den Garten oder in Gefässe auf den Balkon.

Wer die Samen direkt ins Freiland setzen möchte, sollte bis Ende Mai warten. Achten Sie darauf, dass Sie die Samen nicht zu tief setzen. Auch wenn Sie die Samen direkt in den eigenen Garten säen, sollten Sie die Jungpflanzen dennoch pikieren, das heisst vereinzeln. So haben sie ausreichend Platz zum Wachsen.

Tipp: Warten Sie mit dem Pikieren, bis sich mindestens ein Blattpaar ausgebildet hat.

Darauf sollten Sie beim Saatgut achten

Verwenden Sie Saatgut von samenfesten Sorten, denn nur diese Tomatensorten lassen sich ohne Probleme vermehren. Bei den im Handel oft erhältlichen F1-Hybriden ist dies meist nicht der Fall. Mit alten Tomatensorten liegen Sie fast immer richtig.

Wenn Sie Samen selber gewinnen möchten, schneiden Sie einfach eine reife Tomate auf und schaben Sie die Samen zusammen mit dem Fruchtfleisch heraus. Geben Sie beides in ein Glas mit Wasser. Nach ein paar Tagen trennen sich die Samen vom Fruchtfleisch und sinken zu Boden. Nun die Samen gut trocknen lassen und dann zum Säen verwenden.

Tomaten pflanzen am richtigen Standort

Tomaten wachsen im Beet im Garten, aber auch auf dem Balkon im Topf. Wichtig ist der ideale Standort.

Tomatenpflanzen sind Sonnenanbeter und Wärmeliebhaber. Je mehr der Standort auf der sonnigen Südseite im Garten oder auf dem Balkon liegt, desto mehr Früchte können Sie am Schluss ernten. Halbschatten bis volle Sonne und schön warm, das sind die Idealvoraussetzungen, wenn Sie eigene Tomaten anpflanzen möchten.

Richtig warm darf es auch sein. Dies ist meist der Fall, wenn Tomaten vor einer sonnenbeschienenen Wand stehen oder an einer schützenden Hecke. Ein Dach kann, muss aber nicht sein, denn Tomaten wachsen auch sehr gut ohne diesen Wetterschutz. Solche Bedingungen haben Sie, wenn Sie Tomaten im Topf auf dem Balkon oder auf der Terrasse anbauen. Nahe an der Wand, idealerweise ein weiterer Balkon darüber – das sind gute, weil warme Bedingungen für den Tomatenanbau.

Gut zu wissen

Gärtner sprechen immer von (voll-)sonnig, Halbschatten und Schatten. Ein sonniger Standort bedeutet, dass er 5 Stunden und mehr Sonne im Hochsommer abbekommt. 2 Stunden Sonne oder weniger gilt dagegen als schattig.

Am optimalen Standort darf auch der Wind gerne durchpfeifen. Auch und gerade, wenn die Tomatenpflanzen mal durch einen sommerlichen Regenguss tropfnass sind. Nicht, dass Tomaten wasserscheu sind, aber mit der Zeit können sich Krankheiten, insbesondere Kraut- und Braunfäule durch stets feuchte Blätter entwickeln. Ein luftiger Standort ist hier daher sehr hilfreich.

Tomaten pflanzen in der richtigen Erde

Da Tomaten hungrige Pflanzen sind und während der Gartensaison Höchstleistungen vollbringen was Wuchs und Früchtebildung angeht, müssen sie ordentlich mit Nährstoffen versorgt werden. Gleich, ob Sie Tomaten im Gewächshaus, Beet oder Topf ziehen und welche Sorte Sie verwenden: Das Erdreich sollte gute Nährstoffe bieten. Regelmässig düngen ist daher wichtig für starke Tomatenpflanzen mit hohem Ertrag an Früchten.

Die richtige Mischung im Beet

Im Gewächshaus und Beet wird zunächst die Erde gut gelockert und mit Dünger versorgt. Düngen Sie den Boden in Form von Kompost oder abgelagertem Mist, sofern dieser aus guter Quelle (Stichwort: naturnahe Haltung) stammt. 3 bis 5 Liter Dünger pro Quadratmeter lautet hier die Faustregel. Besonders mageren oder sandigen Böden und für die Bodenbelebung hilft es zudem, auf dieser Fläche eine Handvoll des organischen Düngers Urgesteinsmehl einzuarbeiten. So schaffen Sie ideale Bedingungen für den eigenen Anbau.

Tipp: Die Bodenbearbeitung können Sie bereits an einem schönen Apriltag vornehmen, dann haben Sie zur Pflanzzeit Mitte Mai nicht mehr allzu viel Arbeit.

Tomaten anpflanzen in einer Erdmischung mit Hornspänen und Uhrgesteinsmehl

Nährstoffreicher Kompost, Urgesteinsmehl und Hornspänen in der Erde schaffen den idealen Boden für die Pflanzung. Foto © Jürgen Rösemeier-Buhmann

Wer keinen Komposter besitzt, kann sich das «Gold des Gärtners» auch als Sackware kaufen. Ist etwas übrig, dann freut sich auch Gemüse wie Gurken, Kartoffeln Kürbisse und Zucchetti über den nährstoffreichen Bodenverbesserer.

Die richtige Mischung im Topf

Wer Tomaten pflanzen möchte im Topf, sollte grosse Kübel verwenden. Das Topfvolumen sollte 25 Liter pro Pflanze betragen. Tomaten sind sowohl Tief- (da suchen sie nach Wasser) als auch Flachwurzler (für die Nahrungsaufnahme), da ist so ein grosser Kübel am Ende praktisch komplett durchwurzelt. Und das bekommt den Tomaten.

Für Tomaten im Topf gehen Sie genauso wie der Beetgärtner vor: Gute Pflanzerde mit Kompost und gerne auch Urgesteinsmehl mischen.

Tomaten pflanzen: Einfache Anleitung

  • Tomaten pflanzen Sie immer etwas tiefer als sie im kleinen Topf vorher sassen. Als Faustregel gilt, dass sie bis knapp unter das unterste Blattpaar gepflanzt werden.
  • Dies hat den Effekt, dass sie am Trieb Wurzeln bilden, was Nährstoff- und Wasseraufnahme verbessert und sie standfester macht.
  • Tomaten werden im Freiland in der Reihe mit etwa 60 cm Abstand gepflanzt. Von Reihe zu Reihe sollte der Abstand etwa einen Meter betragen.
  • Im Topf pflanzen Sie Tomaten wie oben beschrieben.
  • Sobald die Tomaten gepflanzt sind werden sie kräftig angegossen. Kräftig heisst: Gerne 5 l und mehr pro Pflanze. Dies versorgt sie für die folgenden Tage.
    Rankhilfe Tomaten pflanzen

    Eine gedrehte Tomatenstange ist die ideale Rankhilfe und hilft den Früchten schnell zu reifen. Foto © Jürgen Rösemeier-Buhmann

  • Handelsübliche Tomaten benötigen immer eine Stütze. Diese kommt gleich beim Pflanzen direkt neben die Tomate in die Erde. Am einfachsten stützen Sie die Tomaten mit gedrehten Tomatenstäben.
  • In diese speziellen Tomatenstäbe drehen Sie die stetig wachsenden Tomaten vorsichtig und regelmässig im Uhrzeigersinn ein. Dies verhindert, dass die Pflanzen bei hoffentlich reichlich gebildeten Früchten abknicken. Keine Sorge, wenn hierbei mal ein Blatt abknickt. Bei frischen Rispen sollten Sie etwas Vorsicht walten lassen.
  • Es helfen aber auch andere stabile Stützstäbe oder Rankgitter. Diese sollte dann mindestens 1,5 m messen. An ihnen werden Tomaten entweder mit Staudenklammern oder, besser, mit einer dicken Gartenschnur locker angebunden. Die Schnur bildet hierzu eine Acht, bei der sie etwas Spielraum für den wachsenden Tomatentrieb lassen. Sonst könnte die Schnur den weiter im Durchmesser wachsenden Haupttrieb irgendwann einschneiden beziehungsweise abschnüren.

Tomaten richtig pflegen von der Aussaat bis zur Ernte

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Pilze wie die Krautfäule können Ihren Tomaten schaden. Ab Juni besteht die Gefahr, dass sich Sporen dieser Pilzkrankheit durch den Wind verbreiten. Am besten bekämpfen Sie den Pilz dann entweder mit einer Molke-Wassermischung (1:1), einem Zwiebel-Knoblauch-Tee oder einer Schachtelhalmbrühe. Betroffene Blätter, Triebe oder gar Früchte – Sie erkennen die Krautfäule an grossflächigen braunen Stellen, Braunfäule an der Frucht an ebenfalls braunen Stellen – sollten Sie schnellstmöglich entfernen und in den Kehrricht geben. Foto © Jürgen Rösemeier-Buhmann    Tipp:  «So bekämpfen Sie Schädlinge im Biogarten mit natürlichen Mitteln».

Pilze wie die Krautfäule können Ihren Tomaten schaden. Ab Juni besteht die Gefahr, dass sich Sporen dieser Pilzkrankheit durch den Wind verbreiten. Am besten bekämpfen Sie den Pilz dann entweder mit einer Molke-Wassermischung (1:1), einem Zwiebel-Knoblauch-Tee oder einer Schachtelhalmbrühe. Betroffene Blätter, Triebe oder gar Früchte – Sie erkennen die Krautfäule an grossflächigen braunen Stellen, Braunfäule an der Frucht an ebenfalls braunen Stellen – sollten Sie schnellstmöglich entfernen und in den Kehrricht geben. Foto © Jürgen Rösemeier-Buhmann

Tipp:  «So bekämpfen Sie Schädlinge im Biogarten mit natürlichen Mitteln».

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