Setzlinge ziehen: Warum lohnt es sich und wie geht das?

Setzlinge selbst ziehen lohnt sich für alle, die sich aus dem eigenen Garten günstig mit frischem Gemüse versorgen möchten. Auch bei den klassischen Blumen wie Stiefmütterchen, Pelargonien oder Impatiens sorgen früh herangezogene Sämlinge dafür, dass der Balkon bereits ab Mai schön aussieht.

Wie Sie Setzlinge selber ziehen können:

Setzlinge muss man nicht kaufen, man kann sie auch selber ziehen. Das spart Geld und geht ganz einfach! Foto: © tortoon / iStock / Thinkstock

Neben den Zier- und Nutzpflanzen, die direkt ins Freiland gesät werden, gibt es viele andere, die wir im zeitigen Frühjahr auf der Fensterbank, im Gewächshaus oder im Frühbeet als Setzlinge ziehen und später erst auspflanzen, beziehungsweise deren Sämlinge im April und Mai im Gartencenter verkauft werden.

Warum Setzlinge ziehen? Und von welchen Sorten?

Einige Gemüsepflanzen - etwa Tomate, Artischocke und Peperoni - brauchen eigentlich eine längere Vegetationsperiode als unsere Breitengrade bieten. Direkt ins Freiland ausgesät wachsen sie zu langsam und reifen vor dem Winter nicht aus. Bei anderen - wie Gurken, Zucchini, Kürbis oder Broccoli - kann es klappen, wenn das Frühjahr warm genug ist. Wenn nicht, misslingt die Ernte.

Schliesslich sind da Kopfsalat, Spinat, Erbsen, Kohlrabi und viele andere Nutzpflanzen, denen zwar unser Sommer zum Wachsen und Reifen vollkommen ausreicht, die wir aber so gern essen, dass wir sie schon möglichst früh und über einen möglichst langen Zeitraum ernten möchten. Von diesen gibt es frühe Sorten, denen die Vorkultur drinnen oder unter Folie einen Wachstumsvorsprung von ein paar Wochen verschafft.

Und wer einmal den Preis eines Samentütchens mit dem der entsprechenden Menge Jungpflanzen im Gartenmarkt vergleicht, stellt fest, dass Setzlinge ziehen nicht zuletzt eine Menge Geld spart!

Setzlinge ziehen: So funktioniert's

Geeignet zum Setzlinge ziehen sind die Fensterbank auf der Südseite, ein Gewächshaus oder das abgedeckte, sonnige Frühbeet. Hier bekommen Samen bereits ab Februar ausreichend Licht, Wärme und Feuchtigkeit zum Keimen. Die Aussaat erfolgt in Anzuchtschalen oder Töpfen. Anspruchsvolle Sorten benötigen spezielle Anzuchterde, viele sind aber auch mit normaler Blumenerde völlig zufrieden. Sind die Sämlinge ein paar Zentimeter gross, werden sie vorsichtig pikiert - jedes Pflänzchen bekommt einen eigenen kleinen Topf. Wird es langsam warm genug, kann man die Sämlinge zunächst tagsüber an pralle Sonne und frische Luft gewöhnen. Der endgültige Umzug ins Gartenbeet findet in der Regel ab Ende April statt, die Ernte beginnt dann bei Salat, Spinat oder Erbsen bereits im Mai.

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Aus recycling Material Setzlingstöpfe machen

Auch zu Hause rumliegendes recycling Material kann verwendet werden, um Ihre Sämlinge umzupflanzen. Dafür nehmen Sie eine alte PET-Flasche, schneiden diese mit einem Japanmesser im unteren Drittel durch, machen ein bis zwei Löcher in den Boden, damit das Wasser abfliessen kann und bepflanzen danach das Behältnis. Dazu wie beim üblichen Setzkasten Erde rein, das vereinzelte Pflänzchen einpflanzen und giessen.

Tipp: Aus einer PET-Flasche können Sie auch ein kleines Gewächshaus basteln. Vorsicht, nur geeignet für etwas schattigere Fensterbänke, viele Jungpfänzchen mögen es nicht so heiss und feucht. Für die Umsetzung brauchen sie nur den oberen, abgeschnittenen Teil der PET-Flasche aufzubewahren, einige Löcher oben reinzustechen und diesen nach dem Bepflanzen wieder auf den Flaschenboden zu drehen. Fertig. Foto © lanych / iStock / Thinkstock

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