So beschert dir Mischkultur eine reiche Ernte im Beet

Wer in seinem Beet Gemüse und Kräuter als Mischkultur anpflanzt, sorgt dafür, dass die Pflanzen sich im Wuchs gegenseitig positiv beeinflussen und gegen Schädlinge und Krankheiten besser gewappnet sind. Die Nährstoffe verteilen sich besser auf die jeweiligen Pflanzen und du hast insgesamt weniger Gartenarbeit. Hier findest du Tipps und eine Liste mit Gemüse, Kräuter und Blumen, die ideale Partner sind und welche nicht.

Mischkultur
Die richtige Mischkultur sorgt dafür, dass die Pflanzen sich gegenseitig positiv beeinflussen. Foto ©  AKodisinghe/ iStock / Getty Images Plus

Wie funktioniert Mischkultur?

Bei der Mischkultur nutzt der Gärtner die verschiedenen Eigenschaften der Gemüse-, Kräuter- und Blumensorten, indem er sie nebeneinander pflanzt. So sorgt er im Beet für die optimale Nachbarschaft der Pflanzen: Die Mischkultur oder besser die Pflanzen beeinflussen sich in ihrem Wachstum positiv, halten sich Schädlinge auf natürliche Weise vom Hals, teilen sich die Nährstoffe in der Erde besser auf und die Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten. 

Auf diese Weise sparst du dir einiges an Gartenarbeit, brauchst praktisch kein Pflanzenschutzmittel mehr und wirst am Ende mit einer reichen Ernte belohnt. Mischkultur ist übrigens auch bestens fürs Hochbeet geeignet und selbst im Topf auf dem Balkon kann es von Vorteil sein, nach den Regeln der Mischkultur vorzugehen.

Mischkulturen: Was passt zusammen und was nicht?

Damit du weisst, welche Gemüse- und Obstsorten und Kräuter zusammen eine gute Kombination ergeben und welche Sorten gar nicht miteinander auskommen, findest du hier eine Liste, an der du dich orientieren kannst, wenn du dein Beet bepflanzt.

  • Aubergine: Gut: Spinat, Salat, Broccoli, Blumenkohl, Kohlsorten Schlecht: Erbsen, Randen
  • Bohnen: Gut: Gurken, Kürbis, Tomaten, Salat, Kresse, Dill, alle Kohlsorten Sellerie, Bohnenkraut, Spargel, Rhabarber, Rübensorten Schlecht: Andere Bohnensorten, Erbsen, Fenchel, Zwiebelgewächse
  • Broccoli & Blumenkohl: Gut: Kartoffeln, Erbsen, Auberginen Randen, Sellerie Schlecht: Zwiebeln, alle Kohlsorten
  • Erbsen: Gut: Karotten, Kohlsorten, Salat, Puffbohnen, Rettich, Spargel Schlecht: Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebel- und Lauchgewächse
  • Erdbeeren: Gut: Knoblauch, Lauch, Zwiebeln, Buschbohnen, Ringelblumen, Chrysanthemen Schlecht: Alle Kohlsorten
  • Fenchel: Gut: Gurken, Erbsen, Salat Schlecht: Kohlrabi, Tomaten Peperoni, Kümmel, Bohnen
  • Gurken: Gut: Zwiebeln, Salat, Knoblauch, Sellerie, Spinat, Dill, Bohne, Kohl, Mais, Peperoni Schlecht: Zucchini, Rettich, Radieschen
  • Kartoffeln: Gut: Bohnen, Pfefferminze, Baldrian, Kapuzinerkresse, Mais, Kohlrabi, Meerrettich Schlecht: Auberginen, Erbsen, Sellerie, Tomaten (sehr schlecht)
  • Knoblauch: Gut: Erdbeeren, Salat, Gurken, Obstbäume, Möhren Schlecht: Erbsen, Lauch, Zwiebeln, Kohl, Bohnen
  • Kohlgewächse: Gut: Tomaten (sehr gut), Spinat, Kresse, Pfefferminze, Gurken, Auberginen, Randen (Rote Bete), Erbsen, Möhren, Mangold (Krautstiel) Schlecht: andere Kohlsorten, Erdbeeren, Kartoffeln, Knoblauch, Zwiebeln
  • Kürbis: Gut: Zwiebeln, Bohnen, Mais Schlecht: Zucchini, Gurken
  • Lauch: Gut: Erdbeeren, Salat, Tomaten, Sellerie, Möhren, Schwarzwurzel, Kohlrabi, Pastinaken Schlecht: Randen (Rote Bete), Bohnen, Knoblauch, Zwiebeln, Erbsen
  • Mais: Gut: Gurken, Kürbis, Bohnen, Pastinaken, Möhren, Kohl Schlecht: Randen, Sellerie
  • Mangold: Gut: Bohnen, Radieschen, Kohl, Möhren, Pastinaken Schlecht: Spinat, Randen (Rote bete), Schwarzwurzel
  • Peperoni: Gut: Tomaten, Gurken, Möhren, Kohl Schlecht: Fenchel, Kapuzinerkresse
  • Randen (Rote Bete): Gut: Zucchini, Salat, Gurken, Zwiebeln, Bohnen, Lauch, Knoblauch, Kohl Schlecht: Auberginen, Kartoffeln, Spinat, Mangold (Krautstiel)
  • Radieschen & Rettich: Gut: Bohnen, Erbsen, Salat, Spinat, Kresse, Pfefferminze, Petersilie, Erdbeeren, Mangold (Krautstiel), Kohl, Möhren Schlecht: Gurken
  • Rhabarber: Gut: Bohnen, Erbsen, Salat, Spinat, Kohl Schlecht: –
  • Salat: Gut: Auberginen, Erbsen, Lauch, Knoblauch, Bohnen, Bohnenkraut, Rettich, Rhabarber, Spargel, Schwarzwurzeln Schlecht: Kartoffeln, Petersilie, Sellerie
  • Schwarzwurzeln: Gut: Lauch, Salat, Radieschen, Bohnen, Möhren, Ringelblumen Schlecht: Mangold (Krautstiel)
  • Sellerie: Gut: Tomaten, Spinat, Lauch, Erbsen, Bohnen, Dill, Ringelblumen, Kohl Schlecht: Kartoffeln, Salat, Mais, Möhren
  • Spargeln: Gut: Salat, Ringelblumen (sehr gut), Dill, Petersilie, Bohnen, Erbsen Schlecht: – 
  • Spinat: Gut: Tomaten, Radieschen, Auberginen, Kresse, Bohnen, Rhabarber, Rettich, Sellerie Schlecht: Randen (Rote Bete), Mangold (Krautstiel)
  • Tomaten: Gut: Spinat, Basilikum, Petersilie, Kamille, Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Salat, Bohnen, Kohl (sehr gut) Schlecht: Gurken, Fenchel, Kartoffeln (sehr schlecht), Erbsen
  • Zucchini: Gut: Zwiebeln, Bohne, Mais Schlecht: Kürbis, Gurken
  • Zwiebeln: Gut: Tomaten, Randen (Rote Bete), Kürbis, Erdbeeren, Zucchini, Dill, Kamille, Möhren Schlecht: Kartoffeln, Erbsen, Bohnen, Lauchgewächse, Möhren

8 optimale Kombinationen für die Mischkultur

1 Tomaten und Basilikum: Der Basilikum hält weisse Fliegen fern und hilft gegen Mehltau. Die Tomaten können die Nährstoffe besser aufnehmen und schmecken nach der Ernte intensiver. 

2 Kürbissorten und Kapuzinerkresse: Kürbisse sind Flachwurzler und reagieren empfindlich, wenn man den Boden jätet. Kapuzinerkresse hält Unkrautfern und ebenso die meisten Schädlinge. Denn die fliegen dann lieber die Kresse an. 

3 Karotten und Zwiebelgewächse: Sie gehören zu den bekanntesten Pflanzkombinationen, denn der Zwiebelgeruch vertreibt die Möhrenfliegen und die Karotten vertreiben die Zwiebelfliege. Lauch und Karotten kannst du praktisch gleich pflegen, daher passen sie ideal zusammen.

4 Erdbeeren und Knoblauch: Der Knoblauch schützt Erdbeeren dank seiner antibakteriellen und fungiziden Wirkung vor Pflanzenkrankheiten und Pilzbefall. Zudem hält er Schnecken fern. 

5 Erbsen und Salat: Hier nutzt du das Beet doppelt. Denn Kopfsalat wächst viel schneller als Zuckererbsen oder Markererbsen. Pflanzt du beides gleichzeitig, erntest du den Kopfsalat bereits, wenn die Erbsen erst richtig in Schwung kommen. Dadurch konkurrenzieren sie sich nicht um die Nährstoffe. 

6 Tagetes und Kartoffeln: Tagetes sondern über die Wurzeln Stoffe aus, die Nematoden wie Fadenwürmer und Älchen anlocken. Der Giftstoff in den Wurzeln tötet sie dann ab. Die Kartoffeln bleiben schadenfrei. Die Blüten der Sommerblume lochen zudem Bestäuber an. Davon profitieren auch anderer Sorten wie Tomaten oder Erdbeeren.

7 Mangold und Ringelblumen: Ein perfektes Duo! Denn Ringelblumen lockern mit ihren Wurzeln den Boden auf und halten Schnecken fern. Der Mangold beschattet den Boden und hält so die Feuchtigkeit zurück, was die Ringelblumen besser gedeihen lässt. 

8 Sellerie und Kohlsorten: Sellerie hält mit seinem Geruch sowohl Kohlfliegen als auch Kohlblattläuse fern. Im Gegenzug schützt Kohl den Sellerie vor Sellerierost. Besonders ideale Kombi: Sellerie und Kohlrabi. Aber auch Blumen-, Rosen- und Weisskohl profitieren vom Sellerie.

Mischkultur im Beet und Hochbeet: Die wichtigsten Tipps

Pflanze die verschiedenen Kulturen in Reihen nebeneinander. Das Beet sollte nicht breiter als 1,2 Meter sein, damit du alle Stellen von Hand gut erreichst. Ansonsten machst du dir eine Rille von gut 30 bis 40 cm Breite als Trampelpfad zwischen die Beete. Beim Hochbeet erübrigt sich das natürlich. 

Beachte die Wuchsform der Gemüsearten, Kräuter und Blumen, die du anpflanzen möchtest. Schlanke Sorten pflanzt du zwischen knolliges oder ausladendes Gemüse, zwischen hochwachsendes Gemüse pflanzt du niedrig wachsende Kräuter und Co.

Achte auf Früh-, Haupt- und Spätkulturen und pflanze sie entsprechend an. Ein Beispiel: Anfang März pflanzt du Schnittsalat, Spinat, Karotten, und Zwiebeln, Im Mai kommen Zucchini, Radieschen, Kohlrabi und Petersilie ins Beet, Ab Juni beispielsweise verschiedene Kohlsorten und Krautstiel. 

Achte auf die Fruchtfolge. Wenn du im ersten Jahr Starkzehrer pflanzt, solltest du im darauffolgenden Jahr Mittel- oder Schwachzehrer pflanzen.

Vorteile der Mischkultur

Werden verschiedene Pflanzen-Kulturen gemischt, hat das mehrere Vorteile.

Weniger Fressfeinde dank Mischkulturen

Beispielsweise haben es Fressfeind im Beet schon viel schwerer, sich schnell durch ihre Lieblingsspeise zu fressen, wenn andere Pflanzen oder Gemüsesorten den Weg versperren.

Ein gutes Beispiel für die Mischkultur im Garten ist hier die Reihenpflanzung von Salat, der sich mit anderen Pflanzen abwechselt, um ihn vor Schnecken etwas zu schützen. Sind Gemüsekulturen wie Lauch, Fenchel oder Rucola dazwischen gepflanzt, dann lenken diese Pflanzen vom Salat ab oder erschweren den Weg zum Büffet.

So setzten bereits unsere Grossmütter Tagetes in Reihen zwischen den Salat oder fassten ihn damit ein. Dieser einjährige Blüher wird zwar auch zum Opfer der Schnecken, da sie sich lieber über die schnellwachsende Blühpflanze hermachen, aber der Salat hat hierdurch bessere Überlebenschancen.  Im Falle der Tagetes spricht man von Fangpflanzen. Ein weiterer Vorteil: Tagetes verbessern die Qualität des Bodens und vergrämen lästige Wurzelälchen. Diese Funktion ist im weiter unten erwähnten Mischkultur-Beispiel sehr hilfreich.

Duftende Mischkultur gegen Schädlinge

Die Mischkultur mit Kräutern oder duftenden Pflanzen kann ebenfalls Schädlinge abhalten. Schädlinge sind vom intensiven Duft mancher Pflanzen verwirrt und finden ihre Opferpflanzen nicht oder nur sehr schwer.

Auch breiten sich durch die Mischkultur im Garten Krankheiten nicht oder zumindest nicht so stark aus. Eines der Paradebeispiele: Die Kombination aus Lauchgewächsen und Erdbeeren im Beet. Mehr dazu in der Bildgalerie.

Der Gegenpart in der Mischkultur

Ein weiterer Vorteil den man in der Mischkultur nutzt: Hungrige und weniger hungrige Pflanzen, also Stark- und Schwachzehrer zusammen in ein Beet setzen.

Schutz vor Wind und Wetter

Mischkultur kann auch noch viel einfacher sein. So werden auf grösseren Flächen 2, 3 Reihen Sonnenblumen oder Mais angebaut, um Anbauflächen vor allzu starkem Wind und damit Bodenerosion zu schützen.

Platz sparen mit Mischkultur

Gerne werden auch Flach- und Tiefwurzler zusammengesetzt, da dies die benötigte Anbaufläche reduziert. Manche spezielle Mischkultur-Partner beeinflussen sich hierdurch auch noch positiv.

Und schliesslich können in der Mischkultur Pflanzen eine wahre Symbiose eingehen. Das wussten bereits die alten Mayavölker, die die als Milpa bezeichnete Anbauweise für optimale Erträge nutzten. Was das ist, wie das auch hierzuland funktioniert und weitere Lieblingskombinationen für die Mischkultur im Garten in der Bildergalerie. Mit unseren genannten Pflanzkombinationen können Sie sich so ihren eigenen Mischkultur-Pflanzplan erstellen.

Weitere mögliche Pflanzpartner für den Gemüsegarten

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Gurken und Basilikum als Mischkultur im Garten

Auch Gurken haben einen sehr guten Partner – den Basilikum. Er soll die Gefahr verringern, dass die Pflanze bei dauerfeuchtem Wetter an Mehltau erkrankt. Zudem lockt der Basilikum bestäubende Bienen an, was die Ausbeute bei der Gurkenernte erhöht. Tipp gegen Mehltau und Krautfäule: Aus dem nachhaltigen Naturgarten kommt die hilfreiche Massnahme, Tomaten, Gurken, Zucchetti und Kürbis mit einem Konzentrat aus Ackerschachtelhalm einzusprühen. Das stärkt die Pflanzen und verhindert Krankheiten. Foto: © Elen11, Nazzu / iStock / Getty Images Plus

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