Tipps und Tricks, wie Sie Kräuter haltbar machen
Sommerzeit ist Erntezeit. Nun gibt es mehr frische Kräuter als Sie verwenden können. Viele wollen deshalb Rosmarin, Basilikum oder Petersilie lagern – am Besten ohne Aromaverluste! Wie können Sie also Kräuter haltbar machen? Wir verraten, wie Einfrieren, Kräuter-Öl oder Pesto gelingen.
Frische Kräuter sorgen für den gewissen Pep im Essen. Abgesehen vom Erntezeitpunkt entscheidet auch die richtige Lagerung über das Aroma. Deshalb verraten wir Ihnen, wie Sie erntefrische Kräuter haltbar machen.
Die meisten Gartenkräuter haben den besten Geschmack vor der Blüte. Basilikum, Salbei und Minze ändern anschliessend ihr Aroma. Das trifft nicht auf Oregano oder Lavendel zu. Diese Pflanzen sind in der Blütezeit am geschmackvollsten.Wenn Sie die Kräuter im Garten oder auf einer nicht überdachten Terrasse ziehen, dann sollten Sie darauf achten, dass es vor der Ernte nicht geregnet hat. Die Pflanzen enthalten sonst weniger ätherische Öle. Experten empfehlen deshalb, die Kräuterpflanzen an einem trockenen und warmen Vormittag zu ernten.
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Du hattest im Sommer eine reiche Ernte und weisst nicht, wohin damit? Die vielen Kräuter kannst du ganz einfach und auf die verschiedenste Art und Weise haltbar machen. So hast du die Gewürzpflanzen das ganze Jahr über griffbereit.
Zum Beispiel zu Pesto verarbeitet halten sie lange und perfektionieren deine nächste Spaghettata. Hier findest du feine Pesto-Rezepte mit Basilikum und anderen Kräutern.
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Kräuter haltbar machen mit Kräuterbutter
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Für die Herstellung von leckerer Kräuterbutter eigenen sich alle Kräuter, denn die Butter schützt vor dem Kontakt mit dem Luftsauerstoff. Die fertige Kräuterbutter wird eingefroren und direkt aus dem Tiefkühler auf die Speisen gegeben.
Einfache Rezepte, mit denen Sie Kräuterbutter selber machen können, finden Sie hier.
Kräuter haltbar machen: trocknen und aufbewahren
Die Trockenmethode ist sehr einfach und gelingt mit wenigen Handgriffen. Sie benötigen dafür einen schattigen Ort, wo es dennoch 30 bis 35 Grad warm ist. Viele trocknen deshalb die Kräuter auf einer überdachten Terrasse. Dort steht der Luftzirkulation nichts im Wege. Auf dem Dachboden kommt es häufiger zum Hitzestau, weshalb sich dieser Ort nur in «Notfällen» anbietet.
Wenn die Kräuter nur leicht verschmutzt sind, können Sie die Erde einfach ausschütteln. Wer diese wäscht, sollte die Pflanzen mit Küchenpapier trocken tupfen. Anschliessend werden alle einwandfreien Teile herausgesucht, locker zusammengebunden und der Strauss kopfüber aufgehängt. Sie können alternativ Blätter, Samen, Stängel oder Blüten auf feinmaschige Siebe oder in Holzkisten nebeneinander auslegen. Wichtig ist, dass die Luft von allen Seiten an die Kräuter gelangt und diese regelmässig gewendet werden. Die Kräuter sind nach etwa einer Woche getrocknet - ohne dass Aromen verloren gehen.
Dann trennen Sie die Blätter von den Stängeln, zerkleinern diese zwischen den Fingern und füllen die Teile in dunkle sowie verschliessbare Schraubgläser. Damit das Aroma lange bewahrt bleibt, lagern Sie die Kräuter an einem dunklen und kühlen Ort, wie z.B. im Keller.
Wer zu wenig Platz hat, kann den Backofen nutzen, um die Kräuter haltbar zu machen. Dafür wendet man jedoch mehr Energie auf, worunter auch das Aroma leidet. Sie legen die Kräuter auf Backpapier auf dem Gitter aus. Dann trocknen Sie die Kräuter für mehrere Stunden bei 35 Grad. Damit das Wasser entweicht, sollte die Tür einen Spalt weit offen stehen. Dabei hilft ein hölzerner Kochlöffel, der in der Klappe steckt. Danach kühlen die getrockneten Kräuter an einem schattigen Platz bis Sie diese weiterverarbeiten. Wer Wurzeln trocknet, sollte von vornherein die Backofenmethode wählen. Das Trocknen der gewaschenen und zerkleinerten Wurzelteile gelingt bei maximal 60 Grad.
Gut zu wissen: Estragon, Koriander, Lavendel, Lorbeer, Oregano, Rosmarin und Thymian eignen sich für diese Methode. Wer die Kräuter schnell und schonend trocknet, hat bis zu einem Jahr aromareiche Würzmittel. Empfehlenswert ist, diese vor dem Kochen mit einem Mörser zu zerstossen.
Pesto aus Basilikum ist der Klassiker. Lecker schmeckt es aber auch mit anderen Kräutern. Foto: Elisabeth Coelfen, iStock, Thinkstock
Kräuter einfrieren
Wer gerne und viel mit Kräutern kocht, kann die erntefrischen Blätter und Stängel auch einfrieren. Nachteilig ist, dass diese nach dem Auftauen - im Gegensatz zu getrockneten Kräutern - sofort aufgebraucht werden müssen. Daher sind kleine Portionen ratsam. Beispielsweise können Sie die Kräuter mit ein wenig Wasser in Eiswürfelschalen haltbar machen. Denkbar sind auch kleine Gefrierbeutelchen oder Döschen. Sie waschen zu Anfang alle Pflanzenteile und tupfen sie trocken, bevor Sie die Kräuter einfrieren.
Gut zu wissen: Nicht alle Kräuter sind kälte- bzw. gefrierfachtauglich. Es eignen sich Petersilie, Salbei, Selleriekraut, Schnittlauch, Thymian oder Zitronenmelisse. Diese sind dann bis zu einem Jahr haltbar.
Kräuter-Öl und Essig
Bereits zu Omas Zeiten machte man Kräuter in Öl und Essig haltbar. Dafür eignen sich kaltgepresstes Distel- oder Olivenöl sowie hochwertige und milde Wein- oder Obstessige. Die Flüssigkeiten binden die Aromastoffe. Als guter Nebeneffekt erweist sich, dass die Flaschen auch schmuck aussehen. A und O ist allerdings, die Kräuter direkt nach der Ernte weiterzuverarbeiten.
Füllen Sie mehrere gewaschene Kräuterstängel in eine saubere Glasflasche – am Besten mit Drehverschluss. Normalerweise genügen vier Stängel auf einen halben Liter Öl oder einen Liter Essig. Geben Sie so viel Flüssigkeit hinzu bis diese einen Zentimeter über den Kräuterstängeln steht. Die kühle Lagerung dauert etwa drei Wochen. Dann filtern Sie die Kräuter mit einem Sieb aus und füllen das Kräuter-Öl oder Essig in dunkle Flaschen um.
Gut zu wissen: Basilikum, Rosmarin, Thymian, Bärlauch, Dill, Oregano und Thymian eignen sich. Die Kräuter-Öle sind mehrere Monate, Kräuter-Essig bis zu einigen Jahre haltbar.
Kräuter haltbar machen: Salz
Um Kräutersalz herzustellen, nehmen Sie 200 Gramm Salz und geben etwa ein Kilogramm fein gehackte frische oder 500 Gramm getrocknete Kräuter hinzu. Füllen Sie das Salz in ein Glas oder in ein Steingutgefäss und verschliessen es luftdicht. Basilikum und Rosmarin geben ein gutes Aroma.
Kräuter Pesto
Welches Pesto kennen Sie? Wahrscheinlich Basilikum, aber es gibt noch andere geschmackliche Varianten. Kerbel, Schnittlauch oder Bärlauch sind optimal, um ein Kräuter-Pesto herzustellen. Dafür zerkleinern Sie 100 Gramm Kräuter, geben eine Prise Salz hinzu und rühren das Olivenöl langsam unter.
Schnittlauchpesto
Rezept für 4 Personen
Der Schnittlauch wird zerkleinert und mit einer Prise Salz sowie frischem Pfeffer im Mörser vermischt. Dann kommen Pinienkerne dazu. Schütten Sie die Masse in eine Schale und mischen geriebenen Käse, gewürfelten Knoblauch und Öl unter.
Zutaten: vier Bund Schnittlauch, 100 Milliliter Olivenöl, zwei Knoblauch-Zehen, eine Prise Salz, 100 Gramm Pinienkerne, Pfeffer, 200 Gramm Parmesan
Quellen: Kräutergarten von Joachim Mayer (2012), Die besten Gartentipps aus Omas Zeiten von compact via (2012), Der Selbstversorger Balkon von Michael Breckwoldt (2012), Umweltberatung
Text: Kerstin Borowiak