Mit «UrbanFarmers» Mitten in der Stadt einen Garten anlegen

Urbanes Gardening, mitten in der Stadt einen Garten anlegen, liegt im Trend. Die «UrbanFarmers» wollen diesen Trend in die Schweiz bringen und liefern dafür die Technologie. Auf Dächern können Pflanzen und Fische lokal gezüchtet werden.

Mit den Urbanfarmers in der Stadt einen Garten anlegen.
Mit der Technologie der «UrbanFarmers» in der Stadt einen Garten anlegen. Foto: ©iStockphoto.com / Eric Hood
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Die «UrbanFarmers» wollen frisches Gemüse und frischen Fisch in der Stadt für die Stadt produzieren. Nach dem Motto «Good Food from the Roof», soll auf den Dächern nachhaltig produziert werden. Das Spin-Off Unternehmen der ZHAW aus Wädenswil nimmt bei der eigens dafür lancierten Aquaponic-Technologie die Natur zum Vorbild und ahmt deren geschlossenen Kreislaufsysteme nach. Die «UrbanFarmer Box» hat Roman Gaus und Andreas Graer zusammen entwickelt und dafür zwei Anbaumethoden, die Aquakultur (Aufzucht von Fischen oder Pflanzen im Wasser) und die Hydroponic (Aufzucht von Pflanzen im Wasser statt traditionell im Boden) benutzt. Ein Wasserbecken, worin Fische schwimmen schliesst sich über Wasserleitungen mit Pumpe an ein Wasserbecken, wo Gemüse gezüchtet werden. Die Nährstoffe der Fischfarm (Urin- und Kotrückstände der Fische) sind natürliches Düngemittel für die Aufzucht der Pflanzen (siehe Grafik 1). In einem Jahr könnten die Stadtgärtner somit um die 300 Kilo Gemüse ernten und 60 Kilo Fisch fangen. Und alles in Bio-Qualität.

Grafik zur Aquaponic-Technologie.

Grafik 1 zeigt die Aquaponic-Technologie, Grafikquelle: urbanfarmers.ch

Zurzeit gibt es erst ein 50‘000 Franken teuer Prototyp. Gaus und Graer haben diesen zum Teil aus der eigenen Tasche, aus gewonnenem Preisgeld bei Start-up-Wettbewerben und aus einem Beitrag von WWF finanziert. In Planung stehen nun zwei grosse Fischfarmen und Gemüsegärten auf grossen Flachdächern in Basel und Zürich. Vorgesehen ist, dass die Anlagen von Genossenschaften (100 bis 200 Anteilhaber) unterhalten werden. Das Basler Projekt steht kurz vor der Umsetzung. In Zürich haben die Stadtbauern zudem ein Baugesuch für eine «Containerinstallation» vor dem Wipkinger Viadukt eingereicht. Dort wollen die «UrbanFarmers» einen Cargo Container mit unbeheizten Gewächshäusern drauf hinstellen, wo man Tomaten und Salate und in Aquarien Fische wie Karpfen, Zander und Egli züchten kann.

Ziel der Stadtbauern ist es, mit der lokalen Produktion von Gemüse und Fisch den CO2-Ausstoss zu minimieren. Durch die kurzen Transportwege und das Anpflanzen saisonaler Pflanzen wird das Klima geschützt. Zudem sollen die Stadtgärten ein Treffpunkt für Menschen sein, die gerne Zeit in der Natur verbringen. Aus diesem Grund planen die «UrbanFarmers» ein Café bei den Farmen, um diese auch für Schulen, Führungen, Meetings und Events attraktiv zu öffnen.

Für ihre innovative Idee erhielten die «UrbanFarmers» anlässlich der Natur Messe den diesjährigen mit 10‘000 Franken dotierten Prix Nature- Preis in der Kategorie «Generation Zukunft». Bei der Natur Gala wurden die Stadtgärtner vom Publikum per Saal-Voting zum Sieger erkoren. Der Trend «Urban Gardening» ist auch in der Schweiz angekommen.

Mehr Informationen zum Projekt und der Technologie Aquaponic finden Sie auf urbanfarmers.ch.

Quelle: tagesanzeiger.ch, urbanfarmers.ch, Text: Lea Schwer

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