Wie Sie mit Nützlingen den Biogarten und die Artenvielfalt schützen

Wer Insekten, Vögeln oder Igeln einen passenden Lebensraum bietet, fördert damit die Artenvielfalt. Zudem helfen die Nützlinge im Biogarten, indem sie Pflanzen bestäuben und Schädlinge vertilgen.

Nützlinge im Biogarten helfen auch der Artenvielfalt
Bienen sind wichtige Nützlinge, die zum Beispiel Erdbeerpflanzen bestäuben. Foto: Janis Litavnieks, iStock, Thinkstock
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Alleine in der Schweiz stehen über 40 Prozent der Tierarten auf der sogenannten «Roten Liste». Zu diesem Artensterben hat der Mensch entscheidend beigetragen, indem er viele Lebensräume zerstört hat.

Noch haben wir aber die Möglichkeit, diese dramatische Situation abzuwenden, indem wir den Artenschutz und die Artenvielfalt massgeblich verstärken. Dazu muss man auch nicht nach China reisen und dort neue Bambuswälder für die Pandas pflanzen - im Gegenteil, man kann Tierschutz auch in den eigenen vier Wänden oder im Biogarten betreiben. Schliesslich gehören auch Bienen, Igel und Fledermäuse zu den bedrohten Tierarten. Diverse Naturschutzorganisationen empfehlen deshalb, nur mit ökologisch gut verträglichen Reinigungsmitteln zu putzen und unbeliebte Tiere wie Spinnen nicht zu vernichten. Schliesslich befreien die nützlichen Achtbeiner das Haus von schädlichen Käfern. Auch Vögel, Marienkäfer, Fledermäuse und Igel sind wichtige Nützlinge und schützen dadurch den Biogarten vor Ernteausfällen.

Tierschutz: Schlaf- und Winter-Quartier bauen

Gerade für kleine Krabbeltiere kann in punkto Tierschutz einiges unternommen werden. So können Nistmöglichkeiten sowie Schlaf- und Winterquartiere ganz einfach und ohne teures Material angefertigt werden. Auf dem Online-Ratgeber hausinfo.ch wird beispielsweise empfohlen, für Marienkäfer einen Vogelnistkasten zu bauen, in dessen Bodenbrett einige Einschlupflöcher gebohrt werden. Der Innenraum wird mit Holzwolle verkleidet. Am besten wird das Marienkäfer-Häuschen zwischen Pflanzen gestellt, die stark von Blattläusen befallen sind. Hummeln dagegen nisten sowohl unter- als auch oberirdisch. Als Standort empfiehlt sich ein sonnen- und windgeschützter Platz in Bodennähe, als Behausung ein Vogelnistkasten, dessen Innenraum mit Kleintierstreu und Moos ausgestattet wird. Möchte man jedoch verschiedenen Insektenarten einen Unterschlupf bieten, so können mehrstöckige Häuschen gebastelt werden. Das Zusammenleben sollte gut funktionieren, schliesslich sind die meisten der hiesigen Krabbeltiere sehr friedfertig. Mehr Informationen diesbezüglich sind im Buch «Das Insektenhotel» von Wolf Richard Günzel zu finden.

Was Nützlinge im Biogarten bewirken

  • Vögel: fressen Insekten und Raupen
  • Igel: vertilgen am liebsten Schnecken
  • Marienkäfer: fressen Blattläuse
  • Bienen und Hummeln: bestäuben die Pflanzen im Biogarten
  • Fledermäuse: sind die Nachtschicht der Vögel und jagen Insekten
im Biogarten schützen Igel als Nützlinge

Igel fressen Schnecken, darum sind die putzigen Tierchen die idealen Nützlinge im Biogarten. Foto: Mari Jensen, iStock, Thinkstock

Nicht nur Insekten, sondern auch andere Tiere verdienen unsere Hilfe. Beispielsweise kann man ein Nistkästchen für Vögel aufhängen. Weil aber auch viele Vogelarten in dichten Sträuchern nisten, sollte man die Sträucher im Biogarten ungeschnitten lassen. Ist das Schneiden unumgänglich, sollte es keinesfalls während der Brutzeit (April bis Juli) erfolgen - die Nester wären dann nicht mehr geschützt. Auch Efeu an der Hauswand kann als Nistplatz dienen – nicht nur für Vögel, sondern auch für Insekten.

Igel dagegen finden in dichten Laubhaufen einen Unterschlupf. Lässt man seinen Biogarten naturbelassen, findet der Igel genügend Nahrung und ein Zuhause für den Winterschlaf. So kann vermieden werden, dass das stachelige Tierchen auf Futtersuche geht und dabei von einem Auto überfahren wird. Wie die Igel sind auch Fledermäuse nachtaktive Tiere, und auch für sie kann einiges getan werden. So benötigen sie drei Dinge: ein geeignetes Versteck für den Tag, ein insektenreiches Jagdgebiet und einen Flugweg zwischen Versteck und Jagdgebiet. Dabei suchen sich die Fledermäuse ihre Verstecke selbst aus. Findet man im Haus eine Fledermaus, sollte man nichts an ihrem Versteck verändern. Auch sollte man das fliegende Säugetier nicht aus dem Haus vertreiben, denn Fledermäuse sind gefährdet und somit gesetzlich geschützt. Um verdreckte Dachbalken muss man sich nicht sorgen, denn Fledermäuse sind sehr saubere Tiere. Sie verbringen viel Zeit mit der Körperpflege und bauen auch keine Nester. Kurz: ein ideales Haustier. Nur streicheln sollte man die kleinen Insektenfresser nicht, denn sie können sehr bissig werden.

Text: Marielle Moser

Hier finden Sie mehr Informationen zum Thema Tierschutz im Biogarten:

  • igel.ch
  • vogelwarte.ch
  • artenschutz.ch
  • hausinfo.ch

 

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