Kleine Nager in luftigen Höhen: Wie Murmeltiere in der Schweiz leben

Als eines der grössten Nagetiere in Europa hat sich das putzige Alpenmurmeltier perfekt an seinen alpinen Lebensraum angepasst. Wie die kleinen Nager in den luftigen Höhen der Schweiz überleben können.

Murmeltiere in der Schweiz: Wie sie in den Alpen überleben
Foto: © Maurizio Bonora / iStock / Thinkstock

Das Murmeltier und sein Lebensraum

Als ehemalige Eiszeitbewohner haben sich Murmeltiere heute bis hoch hinauf in die Berge verzogen. Etwa so ab der Baumgrenze und bis 200 Meter darüber fühlen sie sich richtig wohl. Der kleine Nager lebt im familiären Verband, die Gruppen sind immer etwa so 20 Tiere stark, doch hält sich jede Gruppe von den anderen in der Umgebung fern.

Murmeltiere bevorzugen einen Wohnraum in Südausrichtung und der Boden muss vergleichsweise locker sein, um sich dort die Familienhöhle zu bauen. Südausrichtung daher, da die diese Orientierung garantiert, nach dem Winter früh schneefreie Wiesen zu haben, auf denen die Vegetation als erstes erscheint.

Dort gibt es für die Murmeltiere im zeitigen Frühjahr zunächst Wurzeln zu futtern, später Blattwerk von Gräsern und Kräutern sowie Blüten. Zur bevorzugten Murmeltier-Nahrung zählen Alpenklee, Labkraut, Tragant und verschiedene Wegerricharten.

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Murmeltiere: Etwas rundlich wirken die sanften Nager schon

Weltweit gibt es 14 Murmeltierarten, bei uns heimisch ist das Alpenmurmeltier (Marmota marmota). Von der Nasen- bis zur Schwanzspitze misst das Murmeli etwa 70 cm und wird 6 kg schwer. Die Männchen sind in der Regel etwas schwerer und grösser als die Weibchen.

Ihre Fellfarben variieren, auch unter den verschiedenen Arten nur leicht, zwischen schiefergrau, hellbraun rötlich und gelblich. Der Kopf des Murmeltiers ist schwärzlich und grau mit einer hellen Schnauze und kleinen, behaarten Ohren. Foto: © Mariusz Niedzwiedzki / iStock / Thinkstock

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Wenn Alpenmurmeltiere nicht gerade mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sind, heisst es Fell pflegen oder mit den Familienangehörigen kräftig balgen. Es gibt unter Männchen wie auch Weibchen eine Rangordnung und kommt einmal ein Eindringlich in das etwa zwei Hektar grosse Revier, dann werden fremde Männchen vom ranghöchsten Murmeltier vertrieben, Weibchen von der Chefin und den weiblichen Familienmitgliedern.

Bei den Murmeltieren gibt es Winter- wie Sommerhöhlen. Die Sommerhöhlen sind meist etwa einen Meter tief im Erdreich, in die man sich auch mal vor der Mittagshitze zurückziehen kann. Ergänzt werden sie durch Fluchtröhren, welche bei Gefahr genutzt werden. Da Murmeltiere recht reinliche Tiere sind, graben sie spezielle Kammern, die ihnen für die Ablage der Exkremente dienen.

Das Alpenmurmeltier lebt übrigens nicht nur in den Alpen. Auch in den Karparten und der Hohen Tatra haben sich unsere Alpenmurmeltiere eine Heimat gesucht.

Murmeltiere im Winter: Kuscheliger Schönheitsschlaf

Wird es zu kalt, verschläft das Murmeltier den Winter einfach. Dies kann schon mal sechs oder sieben Monate dauern. Winterhöhlen verstecken sich viel tiefer im Erdreich. Oft werden sie mehr als sechs Meter in den Boden gegraben. Hierin können sie sich besser vor den frostigen Wintertemperaturen zurückziehen.

Um es beim Winterschlaf kuschelig warm zu haben, wird vorab jede Menge Nistmaterial gesammelt und in den Höhlen verteilt. Der Eingang zur Murmeltierbehausung wird im Winter gut verschlossen, Erdreich, Steine oder Gras werden hierzu in einer ordentlichen Dicke in den Eingangsbereich gestopft.

Bei Spielboden faszinierende Murmeltiere beobachten

Auf so mancher Wanderung kann man mit etwas Glück Murmeltiere beobachten. Ein schweizweites Highlight gibt es auf der Wanderung von Spielboden nach Saas-Fee zu sehen. Da gibt es einige Murmeltiere, die sogar richtig zahm sind und sich selbst von freundlichen und zurückhaltenden Kinderhänden füttern lassen.

Aber bitte nicht irgendein mitgebrachtes Futter anbieten. In den Bergrestaurants Spielboden und Hannig halten die Gastronomen das richtige Futter bereit.

Quellen: Myswitzerland.com, Wikipedia

Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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