Heisses Date für kalte Tage: Thermalquellen in Europa
Das Baden in Thermalquellen entspannt und kann die Gesundheit fördern. Wir zeigen, welche natürlich heissen Quellen hierzulande und im Rest Europas besonders einladend sind.
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Als Heilquelle anerkannt: Schwefeltherme Aqua Dome in Tirol geniessen
Auf 3'000 Metern über dem Meer in Österreich sickert Gletscherwasser durch das Tiroler Gestein bis in eine Tiefe von 1'800 Metern. Von dort aus sprudelt Thermalwasser mit einer Temperatur von 40 Grad Celsius in die heissen Quellen des Längenfelder Aqua Dome. Das Bad weist einen zweiwertigen Schwefelgehalt auf und ist als Natrium-Chlorid-Sulfat-Schwefeltherme offiziell eine Heilquelle.
Besonders eindrücklich sind hier die drei Schalenbecken, welche mit Blick auf die verschneiten Gipfel auch im Winter zum Baden im Freien einladen. Die Soleschale etwa, mit einem Salzgehalt von fünf Prozent, lässt Sie dabei zudem leicht durch das Wasser treiben und sorgt mit Unterwassermusik sowie Lichteffekten für ein wohliges Gefühl im bis zu 36 Grad Celcisus warmen Aussenbecken. Foto: © AQUA Dome / aqua-dome.at
Warum Thermalquellen von Natur aus so heiss sind
Heisse Quellen oder Thermalquellen bestehen aus Wasser, das deutlich wärmer ist als normales Grundwasser. Der Grund hierfür ist entweder eine vulkanologische Aktivität unter der Erde oder die Tatsache, dass das Wasser in sehr tiefe Gesteinsschichten vordringt, in denen es sich merklich erwärmt.
Bis zu 80 Grad kann sich das Thermalwasser natürlich erhitzen, wie etwa im französischen Chaudes-Aigues. Ist es danach auf dem Weg an die Oberfläche abgekühlt, kann man bei lauschigen Temperaturen darin baden.
Mineralien bringen gesunde Wirkung heisser Quellen
Es liegt nicht nur an der Wärme, dass Baden in Thermalquellen als sehr angenehm empfunden wird. Mitverantwortlich ist auch der hohe Mineralgehalt. Denn beim Aufsteigen aus der Tiefe löst das Wasser der heissen Quellen eine Vielzahl von Mineralien aus den Gesteinen.
Die heissen Quellen in Baden haben in der Schweiz das mineralreichste Wasser.
Diese natürlichen Zusätze können zur Entspannung beitragen, aber teilweise auch Beschwerden lindern. Ist das Wasser von heissen Quellen schwefelhaltig, hilft es etwa gegen Hautkrankheiten. Eher salzhaltige Thermalquellen stärken dagegen Muskeln und Gelenke.
Thermalquellen liefern auch nachhaltige Energien
Die Isländer beispielsweise nutzen ihre üppig vorhandenen heissen Quellen nicht nur für regelmässige, gesunde Bäder. Sie produzieren damit auch umweltfreundlichen Strom und versorgen Haushalte oder öffentliche Gebäude mit nachhaltiger Wärme.
Hin und wieder wird auch mal ein Strassenbelag mit einer Fussbodenheizung ausgestattet, die sich aus Thermalquellen speist. Mehr dazu lesen Sie unter anderem in einem Artikel auf faz.net oder auf unter inreykjavik.is.
November 2017