Düngen im Naturgarten: So fördern Sie natürlich das Wachstum

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Im Naturgarten ist das Garten düngen mit Kunstdünger nicht ratsam. Stattdessen gibt es viele organische Dünger, auf die Sie setzen können.

Kompostbehälter aus Holz
Ein Komposthaufen ist einer der natürlichsten Dünger für die Erde. © gynane / getty images

Auch im Naturgarten wächst es sich besser, wenn Sie den Garten hin und wieder düngen. Doch wo im gewöhnlichen Garten oft auf Kunstdünger zurückgegriffen wird, sollten Sie diesen für eine natürliche Umgebung besser meiden. Zum Glück gibt es aber viele sehr gute Alternativen auf organischer Basis.

Bevor Sie im Naturgarten mit dem Garten düngen beginnen, kann es sich lohnen festzustellen, welche Beschaffenheit der Boden hat. Denn daraus können Sie am besten ableiten, welchen Dünger Sie am besten verwenden und wie oft. So können Sie zum Beispiel alle paar Jahre im Herbst einmal eine Probe aus Ihrem Gartenboden entnehmen und diese im Labor überprüfen lassen. Das kostet bei einer einfachen Analyse zwar schon mal zwischen 50 und 100 Franken, genauere Untersuchungen sind noch kostspieliger. Aber danach wissen Sie genau, mit was und wie stark Sie Ihren Garten düngen müssen. Dadurch sparen Sie sich im Naturgarten im Laufe der Jahre vielleicht Einiges an Dünger, wenn Sie bisher immer zu viel davon eingesetzt haben.

Aber ob mit Bodenprobe oder ohne, für das Gartendüngen im Naturgarten sind nicht alle Dünger geeignet. Denn nicht alle erfüllen den Anspruch, natürlich zu sein.

Garten düngen im Naturgarten: Diese Dünger eignen sich

Am besten für den Naturgarten ist das Gartendüngen mit selbst hergestelltem Kompost. Dieser enthält in der Regel alle wichtigen Nährstoffe, die der natürliche Lebensraum benötigt. Zudem enthält der Kompost garantiert keine künstlichen Stoffe, die den Boden schädigen können. Wer jedoch keinen Platz hat, um selbst einen Komposthaufen anzulegen, kann heute schon auf so genannte Innenraum-Komposter zurückgreifen. Ebenso gibt es vielleicht beim Bauern nebenan Komposterde oder auch frischen Mist zu kaufen, den Sie verwenden können.

Komposterde

Komposterde kann man im Fachhandel kaufen oder im eigenen Garten herstellen. Alles, was es für diesen natürlichen Dünger braucht, sind pflanzliche beziehungsweise organische Abfälle. Am besten sammelt man diese in einem Kompostbehälter, den du auch selber bauen kannst. Der natürliche Verwesungsprozess macht aus den Abfällen nach und nach Kompost.


Um die Qualität des Kompostes zu testen, nutzt man Kresse. Füllen Sie ein Glas halbvoll mit dem Bio-Dünger und ein anderes Glas mit Gartenerde. Sähen Sie die Kresse aus und schliessen Sie die Deckel. Wenn sich die Kräuter ohne Weiteres entwickeln, sind beide Böden schadstoffrei.

Tipp: Den groben Kompost kann man feiner machen, indem man ihn durch ein sogenanntes Kompostgitter wirft. Es handelt sich hierbei um ein normales, grobes Gitter. Kompost ist sehr nährstoffreich, weswegen nicht zu viel davon zum Düngen verwendet werden sollte. Geeignet ist er als Generaldünger für alle Pflanzen.

Kuhmist

Kuhmist ist ebenfalls ein natürlicher und überaus wirksamer Dünger. Den Kuhdung findet man auf Bauernhöfen oder im Gartencenter. Gehen Sie einfach zu einem Bauern in Ihrer Nähe und fragen danach. Den Dung erhalten Sie dort meist günstig, wenn nicht gar geschenkt. 
Vor der Nutzung dieses natürlichen Düngers sollte der frische Dung noch etwas liegen bleiben, damit nehmen Sie ihm die Schärfe. Getrockneter Rinderdung ist besonders kalkhaltig und eignet sich daher gut für Rosen, aber auch für Gemüse wie Karotten und Sellerie.


Pferdemist

Pferdemist erhalten Sie vorwiegend am Reit- oder Bauernhof. Mit dem natürlichen Dünger aus Pferdemist verfahren Sie ähnlich wie mit dem Kuhdung: Ist er frisch, lassen Sie ihn vor Gebrauch noch eine Weile liegen, damit sich die scharfe Konzentration verflüchtigen kann. Er eignet sich ebenfalls für Rosen und Gemüse, aber auch zum Aufheizen von Frühbeeten.


Malzkeimdünger

Dieser natürliche Dünger besteht aus Malzkeim, den Sie im Gartencenter erhalten. Malzkeim gewinnt man aus Abfällen aus der Bierproduktion und aus Zuckerrüben, wodurch er absolut biologisch ist. Malzkeimdünger ist geruchlos und aufgrund seiner Würfelform sehr einfach zu dosieren.
Dieser Dünger regt vor allem die Bildung der Wurzeln an. Neben Nährstoffen, die ihre Wirkung sofort entfalten, sind auch Stickstoff und Kalium enthalten, die erst einige Monate später zu wirken beginnen.

Kalkmehl

Kalkmehl bewährt sich nicht nur in der Landwirtschaft, sondern taugt auch für den heimischen Garten. Die in diesem natürlichen Dünger enthaltenen Mineralstoffe verbessern die Bodenqualität und heben den pH-Wert. Letzteres ist vor allem wichtig, um den unterschiedlichen Anforderungen der Pflanzen gerecht zu werden. Welche Pflanze welchen Bodenanspruch hat, erfahren Sie im Artikel «Warum und wie sollte man im Garten den pH Wert im Boden messen?».

Kalkstein können Sie im Steinbruch, Gartencenter oder im Baumarkt kaufen. Aber aufgepasst: Rhododendren, Hortensien und Kamelien vertragen keinen Kalk, hier sollte also auf eine Düngung verzichtet werden.

Pflanzenjauche

Pflanzenjauche besteht aus Komposttee oder einem selbstangelegten Brennnesselsud. Zur Herstellung eines natürlichen Düngers aus Brennnessel lässt man die Pflanze in Wasser gären, um sie darauf entweder als Dünger oder als Pflanzenschutzmittel zu verwenden.
Komposttee kann aus Kompost und beispielsweise Regenwasser gewonnen werden. Der Kompost verweilt solange im Wasser bis es eine braune Farbe angenommen hat. Dann kann es als Düngemittel und Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Pflanzenjauche soll einen hohen Anteil an Stickstoff und Kalium enthalten, weshalb es gut für starkzehrende Pflanzen wie Tomaten geeignet ist. Generell kann es aber für alle Pflanzen verwendet werden, der Nährstoffgehalt ist jedoch nicht so hoch.

Hornmehl

Dieser natürliche Dünger setzt sich aus zerkleinerten Rinderklauen und –hörnern zusammen. Hornmehl wird verwendet, um den Boden-PH-Wert zu neutralisieren. Fein gemahlener Horndünger setzt schnell Stickstoff frei und eignet sich daher gut für langsam wachsende Gemüsesorten wie Gurken, Lauch, Spinat und Kohl.

Guano

Guano ist ein natürlicher Dünger und besteht aus den flüssigen Exkrementen von Pinguinen oder Kormoranen. Dieses Düngemittel enthält viel Stickstoff und Phosphorsäure. Der Nachteil bei dieser Variante: Guano wird vorwiegend in Südamerika gewonnen und kommt nur über einen längeren Transportweg zu Ihnen in den Garten. Er versorgt sowohl Blütenpflanzen als auch Obst und Gemüse mit wertvollen Nährstoffen.

Kaffeesud

Ergänzen Sie andere Dünger mit dem Kaffeesud und streuen Sie die Mischung entweder direkt übers Beet oder portionsweise in die Töpfe Ihrer Pflanzen. Das bringt zusätzliche wichtige Nährstoffe, die vor allem Rosen, Rhododendren und Geranien mögen. Den Kaffeesatz können Sie direkt unter die Blumenerde geben. Ein Sud soll ausserdem Schnecken fern halten.

Teebeutel

Mit alten Teebeuteln, egal welcher Sorte, lässt sich ein anderer organischer Dünger ebenfalls optimieren. Verfahren Sie hierbei ähnlich wie beim Kaffeesud und achten Sie darauf, dass Sie nur biologisch abbaubare Teebeutel verwenden. Tee eignet sich vor allem für Blumen als gutes Düngemittel und kann durch das enthaltene Teein zudem die Pflanzen desinfizieren und Schädlinge fernhalten. Als Düngerzusatz eignet sich jede Teesorte.
 

Die Menge des Düngers

Was die Menge zum Garten düngen im Naturgarten betrifft, gibt es eine Faustregel. Wer die Beschaffenheit seines Bodens nicht hat testen lassen, kann darauf zurückgreifen. Diese besagt, dass pro Quadratmeter ungefähr drei Liter an Dünger ausgebracht und eingearbeitet werden sollten.

Neben dem allgemeinen Dünger gibt es für spezielle Bedürfnisse des Bodens oder bestimmter Pflanzen unterschiedliche natürliche Nährstoffe, die Sie zur Verbesserung des Wachstums einsetzen können.

Text: Bianca Sellnow

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