Massentourismus

Massentourismus bezeichnet das gehäufte Auftreten von Touristen an einem Reiseziel. Die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf das Reiseland überwiegen die positiven. Oftmals hinterlässt die grosse Masse an Touristen sozial, ökologisch und wirtschaftlich problematische Spuren.

Der Massentourismus entwickelte sich in den 60er Jahre, als die Ausweitung des Reisewesens begann. Heutzutage begeben sich weltweit jährlich rund 700‘000 Millionen Menschen auf Auslandreise. Dies hat Folgen für die Umwelt und Menschen der Reisedestinationen.

Im ökologischen Bereich wirkt sich der Massentourismus bereits bei der Anreise negativ aus. Meist reisen die Touristen mit dem Flugzeug in die Ferien. Der Energieverbrauch und der Ausstoss an C02 sind enorm. Bei einer Reise von Europa zum Äquator verbraucht ein Fluggast so viel Energie, wie ein durchschnittlicher Autofahrer in sieben Monaten verfährt. Am Reiseziel angekommen, führt die hohe Zahl an Touristen zu einem hohen Landverbrauch vor Ort. Für Unterkunftszwecke werden Landschaftsteile mit grossen Hotelkomplexen zugebaut. Aber auch Infrastrukturen, welche für touristische Aktivitäten errichtet werden, schaden der Natur. Beispielsweise führt der Bau von Skipisten zu einer Versiegelung des Bodens.

Positiv zu erwähnen ist, dass der Tourismus eine wichtige Rolle bei der Errichtung und für den Erhalt von Naturschutzgebieten spielt. Zielländer müssen, um als Urlaubsdestination attraktiv zu bleiben, landschaftliche Schönheiten schützen. Touristen finanzieren mit ihrem Besuch das Naturschutzgebiet mit.

Die sozialen, negativen Aspekte des Massentourismus sind divers. Für die einheimische Bevölkerung ist die Belastung gross, wenn die Lebensstandards der Touristen und der Einheimischen weit auseinander gehen. Es kommt zu einem Anstieg an Kriminalität, Betteln, Prostitution und der Kommerzialisierung von Gastfreundlichkeit. Übersteigt die Anzahl Touristen diejenige der Einheimischen, fühlt sich die lokale Bevölkerung als Konsumgut, es kommen Gefühle der Fremdbestimmung und Unterlegenheit auf. Zudem kann es zu einer Akkulturation kommen, wobei die regionale Kultur mit ihren Traditionen Gefahr läuft, verloren zu gehen.

Wiederum kann der Tourismus auch positive, soziale Effekte haben. Um eine ansprechende Reisedestination zu sein, wird auf die Erhaltung des kulturellen Erbes, der Traditionen und der Baudenkmäler geachtet.

Vom Massentourismus profitiert finanziell nicht, wie vielmals angenommen, auch automatisch die lokale Bevölkerung. Meist werden die Hotelangestellten schlecht bezahlt. Nur ein kleiner Teil des Preises einer Arrangement-Reise wird für die Bezahlung der Angestellten genutzt. Negative ökonomische Effekte für die Einheimischen durch den Massentourismus sind zudem die Gefahr einer Preissteigerung der Lebensunterhaltskosten und die grosse Abhängigkeit vom Tourismus.

Quelle: www.aube-umweltakademie.de, wikipedia.org, Text: Lea Schwer

 

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