Schlechte Arbeitsbedingungen: Apple leitet Untersuchungen ein

Schlechte Arbeitsbedingungen und eine Reihe von Selbstmorden sind die jüngst bekannt gewordenen Vorwürfe gegen den derzeit wertvollsten Konzern der Welt – gegen Apple. Nun hat Apple Überprüfungen der Zulieferbetriebe eingeleitet, um gegen die hehren Vorwürfe vorzugehen. Lesen Sie hier, was sich bisher getan hat.

Apple ist in der Kritik.
Apple ist stark in der Kritik aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen. Foto: © pizuttipics - Fotolia.com

Kritik am US-Technologiekonzern wurde laut, als die New York Times Ende Januar über die miserablen Arbeitsbedingungen der Zulieferbetriebe von Apple berichtete. Demnach ist der Konzern mitverantwortlich für Ausbeutung, zu lange Arbeitszeiten und eine Serie von tödlichen Arbeitsunfällen seiner Partner in China. Besonders die dort ansässige Zulieferfabrik Foxconn geriet in die Negativ-Schlagzeilen. Kritisiert werden jedoch die gesamten Bedingungen in allen Produktionsstandorten.

Fair Labor Association nimmt Arbeitsbedingungen unter die Lupe

Um sein Image zu wahren, hat Apple nun Untersuchungen eingeleitet, die die ganze Zulieferkette überprüfen sollen. Bis in zwei Jahren möchte der Konzern die Normen der Organisation Fair Labor Association (FLA) erfüllen, die auf freiwilliger Basis die Einhaltung korrekter Arbeitsbedingungen prüft und dies nun auch bei Apple tut.

«Wir sind überzeugt, dass Arbeiter überall das Recht auf eine sichere und faire Arbeitsumgebung haben und aus diesem Grund haben wir die FLA gebeten unabhängig die Bedingungen bei unseren grössten Zulieferern zu beurteilen», äusserte sich Tim Cook, CEO von Apple gegenüber den Medien. Als Teil der Beurteilungen hat die FLA nun begonnen, tausende Arbeiter über die Arbeits- und Wohnbedingungen zu befragen, inklusive Gesundheits- und Sicherheitsmassnahmen, Ausgleichszahlungen, Arbeitsstunden sowie Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Management.

Um auf die massiven Vorwürfe zu reagieren, hat nun der betroffene Zulieferbetrieb Foxconn die Löhne seiner Angestellten laut Aussage der Firmenzentrale erhöht. Noch vor drei Jahren erhielten die Arbeiter ein Einstiegsgehalt von 900 Yuan pro Monat. Dies entspricht einer Summe von 130 CHF. Nun sei der Lohn auf rund 1800 Yuan (etwa 260 CHF) erhöht worden und auch eine weitere Erhöhung nach eingehender technischer Prüfung sei nicht ausgeschlossen. Zusätzlich sollen auch die Aus- und Fortbildungsangebote weiter ausgebaut werden.

Wer sich über die einzuhaltenden Verhaltensregeln, Richtlinien oder Massnahmen informieren möchte, kann dies auf der Apple-Homepage tun. Verschiedene Kategorien geben auf der eigens dafür eingerichteten Homepage Auskunft über die Standards, nicht aber über deren Einhaltung.

Interne Untersuchung: schlechte Arbeitsbedingungen bei Apple

Laut einer internen Untersuchung hat Apple schlechte Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferbetrieben eingestanden. So hielten 38 Prozent der Zulieferer die maximale Wochenarbeitszeit von 60 Stunden nicht ein, ebenso wenig wie die Vorgabe eines freien Tages pro Woche. Ein Drittel der Betriebe waren nachlässig im Umgang mit gefährlichen Substanzen und ein weiteres Drittel hielt die Standards zur Verhinderung von Verletzungen nicht ein.

 

 

Quelle: Reuters, Derwesten, Macnotes Text: Miriam Dippe

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