Wo Wildkräuter zu finden sind

Kräuter kann man nicht nur im Supermarkt kaufen oder im eigenen Garten ziehen. Auch auf Wiesen und in Wäldern wachsen einige Wildkräuter. Welche wilde Würze es gibt und was du beim Sammeln beachten solltest.

Gesunde und schmackhafte Wildkräuter bestimmen und sammeln
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Früher war es Alltag, Wildkräuter zu sammeln. Sie wurden als wirksames Heilmittel für vielerlei Beschwerden eingesetzt und ergänzten den Speiseplan. Dies änderte sich mit der Zeit und es ging sogar so weit, dass viele der Wildpflanzen als lästig angesehen und zu Unkräutern degradiert wurden.

Heute werden einige Wildkräuter wieder entdeckt. Zu Recht, können sie doch durch ihren Geschmack, vor allem aber durch ihre Inhalts- oder Wirkstoffe durchaus glänzen. Meist übertreffen Wildkräuter sogar viele Obst- und Gemüsesorten, was deren gesundheitsfördernde Eigenschaften angeht. Sie enthalten oftmals sehr viele Mineralien, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe, Eiweisse oder Bitterstoffe.

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Besonders häufig wild anzutreffen: Die Brennnessel

Die Brennnessel ist eines der in unseren Breitengraden am häufigsten anzutreffenden wilden Kräuter.

Von April bis Juni pflückst du an unbelasteten Standorten die jungen zarten Triebe mit Blättern. Sammle von August bis Oktober die Samen. Bei beidem musst du aber vorsichtig sein und Handschuhe anziehen, um das Brennen vorzubeugen. Die blutreinigenden, entgiftenden Blätter sind reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium, Vitamin A und C sowie Eisen.

Es lohnt sich deshalb, Brennnesseln als Gemüse oder auch Tee in der Küche zu verwerten. Der aromatische, dem Spinat ähnliche Geschmack passt gut zu Salaten, Suppen oder auch Gemüsefüllungen. Die vitalisierenden Samen geniesst du frisch und getrocknet.

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So gibt es kaum eine kultivierte Pflanze, die so viel Kalzium beinhaltet wie die Brennnessel (713 mg/ 100 g) oder so viel Vitamin C spendet wie der Wiesenknopf (360 mg/ 100 g) oder gar das Gänse-Fingerkraut (402 mg/ 100 g. Wildkräuter sammeln, lohnt sich also gesundheitlich wie kulinarisch.

Wildkräuter bestimmen: Vorsicht vor Giftpflanzen!

Wer sich noch nicht mit Wildkräutern auskennt, sollte einen Fachmann zu Rate ziehen oder zumindest ein gutes Bestimmungsbuch ausführlich studieren. Denn es gibt auch manch giftige Doppelgänger unter den wilden Kräutern. Allen voran der heissgeliebte Bärlauch: Der Star unter den Wildkräutern, der sich sogar in so manche Gourmetküche eingeschlichen hat, kann beispielsweise schnell mit den Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen verwechselt werden. Der übliche Tipp, die Blätter beim Sammeln zwischen den Fingern zu verreiben, bringt spätestens nach dem zweiten Versuch nichts mehr. Die Finger riechen dann bereits nach dem nach Knoblauch duftenden Bärlauch.

Nur so viel Wildkräuter sammeln wie man wirklich braucht

Beim Wildkräuter sammeln solltest du die folgenden Regeln befolgen:

  • nur so viel pflücken wie man verbrauchen kann
  • nicht die Pflanze herausreissen
  • nicht das ganze Wildkraut abzupfen

So kann das Wildkraut überleben. Schliesslich ist es ratsam, nicht direkt an Spazierwegen oder Weidegründen, neben Ackerland oder direkt an Strassen seine Wildkräuter zu sammeln. Hundehinterlassenschaften, Spritzmittel und Autoabgase könnten sich auf und in den Pflanzen wiederfinden.

Die Vielfalt an Wildkräutern ist einfach riesig und deren Geschmack ist ebenso vielfältig wie der von kultivierten Gemüse- und Kräutersorten. Nur sollte man sich langsam an den Geschmack gewöhnen und zunächst mit kleinen Portionen beginnen, wie das Öko-Forum der Stadt Luzern rät. Dieses hat eine interessante Übersicht mit vielen Rezepten mit Wildkräutern in einem PDF zusammengefasst.

Quellen: Öko-Forum Luzern, Kraeuterwissen.ch, Zentrum der Gesundheit

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