Gesunde Knoblauchsrauke: Deshalb gehört sie auf unsere Teller

Die Knoblauchsrauke findet als gesundes Frühlingskraut nicht nur in der Küche Verwendung. Alle Facts und Tipps zum Sammeln, Anbauen und Zubereiten des feinen Krauts.

5 Gründe, warum Sie öfter Knoblauchsrauke essen sollten
Die Knoblauchsrauke wächst an halbschattigen Standorten, an Waldrändern aber auch in Parks. Foto: © Redaktion Nachhaltigleben

Eigentlich war sie mal eine wichtige Zutat in Schweizer Küchen, heute kennen die Knoblauchsrauke aber nur noch Wenige. Dabei hat sie einiges zu bieten und lässt sogar teilweise ihren sehr beliebten Namensvetter, den Knoblauch, im Schatten stehen.

Die Knoblauchsrauke ist unter anderem auch bekannt als Knoblauchskraut, Knoblauchshederich oder Lauchkraut und gehört zu den Kreuzblütengewächsen.

So erkennen Sie die Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke treibt bereits im zeitigen Frühjahr erste Blätter. Das dann noch eher niedrig wachsende Wildkraut bildet zunächst nierenförmige Blätter aus. Nach oben hin bekommt die bis zu einen Meter hohe Pflanze dann spitze, fast dreieckig geformte Blätter, die an Brenneselblätter erinnern.

Das Wildkraut blüht von April bis etwa Juli. Dann schmückt es sich mit vielen kleinen weissen Blüten, die viele Nektarsammler anziehen. Die Blüten finden sich lediglich in traubenartiger Ansammlung an den oberen Enden der Pflanzen. Im Spätsommer bildet die Knoblauchsrauke schliesslich wenige Zentimeter lange Samenschoten. Die fast schwarzen Samen darin sind nur einige Millimeter gross.

Wenn Sie nicht sicher sind, ob Knoblauchsrauke vor Ihnen wächst, dann einfach mal ein Blatt zwischen den Fingern zerreiben. Der Geruch nach Knoblauch müsste deutlich wahrnehmbar sein.

Knoblauchsrauke finden und sammeln

Anders als beispielsweise beim Bärlauch, der nur kurze Zeit gesammelt werden kann, können Sie die Knoblauchsrauke von April bis in den September sammeln und ernten. Ab April die Blätter und Blüten, von Juli bis in den September die reifen Samen.

Zu finden ist die Rauke an Waldrändern, in lichten Laubwäldern oder in Parkanlagen, an oder unter Gebüschen, bei Mauern oder gar im eigenen Garten. Sie bevorzugt prinzipiell eher schattige Plätze und nährstoffreiche Lehmböden.

So schmeckt Knoblauchsrauke

Ihren Namen erhielt das Kraut, da es beim Zerreiben oder Schneiden einen feinen Knoblauchduft verströmt. Das Wildkraut schmeckt allerdings etwas dezenter als Knoblauch und verflüchtigt sich auch schneller, was einem angenehmen Atem nach dem Verzehr sehr entgegenkommt.

Daneben verfügt die Knoblauchsrauke aber auch noch über eine würzige Note, die an Kresse erinnert. Insgesamt ist die Knoblauchsrauke somit eine gute Alternative zu Knoblauch, mit dem sie übrigens nicht verwandt ist.

Vorsicht beim Kochen

Wenn immer möglich, sollten Blätter und Blüten nicht gekocht werden, denn dadurch verliert das würzige Kraut seinen typischen Geschmack. In der warmen Küche wird das Würzkraut idealerweise erst kurz vor dem Servieren über die Speisen gegeben. Dadurch verkochen die Vitamine nicht und bleiben zum grössten Teil erhalten.

Wer das Wildkraut haltbar machen möchte, sollte es einfrieren und nicht trocknen. Denn beim Trocknen gehen nicht nur der Geschmack, sondern praktisch sämtliche wertvollen Inhaltsstoffe verloren.

Essbar ist das Kraut von der Wurzel bis zum Samen

Neben den am häufigsten verspeisten Blättern mit ihrem typischen Knoblaucharoma können Sie praktisch alle Pflanzenteile der Rauke essen. Die weissen Blüten, welche sie im Frühling trägt, schmecken ebenso würzig und sind eine schöne Dekoration, etwa auf dem Salat.

Die Knoblauchsrauke ist ähnlich dem Bärlauch, aber nicht ganz so scharf

Foto: © michael meijer / iStock / Getty Images Plus

Dagegen haben die langen, ebenfalls essbaren Pfahlwurzeln ein sehr scharfes Aroma, das heute auch schon Spitzenköche wiederentdecken. Zum Würzen verwenden, lässt sich die Wurzel fein gerieben. Ihr Geschmack ähnelt dem von Meerrettich.

Auch die Samen sind essbar und besitzen eine deutlich pfeffrige Note, wodurch sie dem Pfeffer Konkurrenz machen können. Am besten nutzen Sie diese, indem sie im Mörser zermahlen werden.

Rezepttipps für das würzige Kraut

Die heilende Wirkung der Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke wird bereits seit Jahrhunderten als Heilmittel eingesetzt. Sie wirkt beispielsweise schleimlösend bei Atemwegserkrankungen, antibakteriell und leicht harntreibend. Als Brei aufgetragen mildert sie zusätzlich die Folgen eines Insektenstichs.

Die vielseitige Pflanze wartet unter anderem mit viel Provitamin A auf, bekannt als Carotionoid, welches vor Krebs schützen soll und wichtig für zahlreiche Stoffwechselprozesse ist. Dazu enthält die Knoblauchrauke grössere Mengen an Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt.

An gesunden Inhaltsstoffen liefert die Knoblauchrauke aber auch sekundäre Pflanzenstoffe, wie etwa wertvolle Saponine, gesunde Enzyme und Flavonoide, welche die menschlichen Zellen schützen.

Wird die Pflanze als Heilkraut verwendet, dann meist in Form von Tee, gepresstem Saft aus der kompletten Pflanze oder Kompressen.

Das Knoblauchskraut selber anbauen

Wer einen Garten oder Balkon mit einem halbschattigen Plätzchen hat, kann Knoblauchsrauke ganz einfach selber anbauen. Die Pflanzen brauchen einen Nährstoffreichen, durchlässigen Boden. Im Topf auf dem Balkon sollte die Pflanze mit herkömmlicher Blumenerde gut klarkommen.

Aussähen können Sie die Samen der Knoblauchsrauke zwischen März und April oder dann in der zweiten Hälfte des Oktobers. Auf Kräuter-buch.de wird empfohlen, die Samen in Samenschalen zu sähen und diese auf den Balkon oder direkt in den Garten zu stellen, denn die Kaltkeimer benötigen zum Start etwas Frost.

Pflanzen im Topf sollten hin und wieder etwas Bio-Dünger bekommen, der reich an Stickstoff ist. Im Garten ist das nicht nötig, vorausgesetzt die vorhandene Erde ist Nährstoffreich.

Der Boden sollte nie komplett austrocknen. Daher sollte gerade bei einer Topfkultur regelmässig gegossen werden. Im Garten hält die Knoblauchsrauke kürzere Trockenphasen gut aus.

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