Gift im Garten: Eigenes Gemüse teils alles andere als gesund

Gemüse aus dem eigenen Garten ist einfach immer gesünder als das aus dem Supermarkt? Stimmt nicht, zeigen nun einige Stichproben. Denn unter bestimmten Umständen finden sich auch in selbst gezogenen Rüebli und Salaten zu viele Gifte.

Gift im Garten: Eigenes Gemüse manchmal alles andere als gesund
Foto: ©  AlexRaths / iStock / Thinkstock

Im Supermarkt besser Salat als Salatmischungen kaufen

Blei und Pestizide waren die häufigsten Gifte, die Stichproben im Rahmen der Dokumentation «Die Tricks mit Obst und Gemüse» des deutschen Fernsehsenders NDR gefunden hatten. Für die Tests wurden im Raum Hamburg Salatköpfe aus verschiedenen Kleingärten mit solchen aus dem Detailhandel verglichen.

Bei der Untersuchung im Labor zeigten aus dem Detailhandel zumindest die Salatköpfe, wie im Rahmen der EU-Grenzwerte festgelegt, nur geringe Mengen an Belastungen mit Schwermetallen oder Pestiziden. Salatmischungen waren hier stärker belastet, mehrere sogar mit einem verbotenen Pflanzenschutzmittel, das den Hormonspiegel beeinflusst.

Gift im Garten: Bio-Anbau und Standort entscheiden über Menge

Überraschend war für die Tester, dass die Salatköpfe aus den Kleingärten teilweise viel zu stark belastet waren und nicht einmal im Detailhandel hätten verkauft werden dürfen. Am schlimmsten war dabei laut dem NDR die Bleibelastung einiger Salate aus dem eigenen Anbau. «In einem Fall enthielt der Kopfsalat aus dem Garten sogar das 18-fache der erlaubten Menge Blei», erklärt die Pressemitteilung des Fernsehsenders.

Wer gesundes Gemüse in seinem Garten grossziehen möchte, sollte deshalb nicht nur auf einen möglichst biologischen Anbau achten. Denn auch schon die Lage des Gartens kann entscheidend sein. So könnten gerade Schadstoffe wie Blei zum Beispiel auch durch die Nähe zu einer viel befahrenen Strasse oder zum Flughafen in das Gemüse gelangen.

Laura von Hoffen, Expertin für Umweltgifte von der Technischen Universität Berlin, rät deshalb im Rahmen der Dokumentation unbedingt dazu, Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen, wenn man an einem solchen Standort etwas anbauen möchte. So könne man eventuell statt Gemüse vermehrt Obst im Garten pflanzen. Bei diesen würde, im Gegensatz zu Salaten und Kräutern, der grösste Teil der Schwermetalle in Blättern und Stamm verbleiben und nicht auf die Früchte übergehen.

Eine andere Möglichkeit ist es, im Garten einfach ein Hochbeet anzulegen. So entfernt man das Gemüse vom belasteten Boden.

Die gesamte Dokumentation finden Sie unter ndr.de.
 

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