WWF Ratgeber für Lebensmittel-Gütesiegel als iPhone App
Der WWF bietet seinen Ratgeber für Lebensmittel-Labels jetzt auch für iPhones und Android Handys an. So können Verbraucher im Supermarkt bequem herausfinden, was hinter den Gütesiegeln steckt und welche Lebensmittel ohne schlechtes Gewissen gekauft werden können.

Über 50 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer achten beim Einkauf von Lebensmitteln auf Labels, die für biologische, sozial- oder tiergerechte Produkte stehen. Vor allem die Deutschschweizer schauen auf Gütesiegel(58 Prozent) sowie junge (59 Prozent der 15-25 Jährigen) und ältere (64 Prozent der 50-74 Jährigen) Menschen. Das berichtete der WWF kürzlich gemäss einer eigenen repräsentativen Umfrage. Die meisten konnten jedoch die Gütesiegel nicht richtig einordnen, neuere Labels waren vielen Teilnehmern zudem unbekannt.

Mit der WWF iPhone App finden Sie schnell das gesuchte Gütesiegel und wichtige Informationen zum Label. Foto: © WWF Schweiz
Bekannt waren vor allem die Logos folgender Gütesiegel: Naturaplan, Migros Bio und die Knospe von Bio Suisse. Weniger bekannt war das EU-Bio-Logo oder Friends of the Sea. Für Jennifer Zimmermann, WWF-Projektleiterin, ist klar: «Konsumentinnen und Konsumenten wollen zwar Label-Produkte kaufen, sie wissen aber meist nicht genau, wofür diese stehen und in vielen Fällen auch nicht, wie gut sie sind.»
Um dem Verbraucher einen Wegweiser an die Hand zu geben, hat der WWF deshalb seinen Ratgeber für Lebensmittel-Labels, der schon im Internet besteht, nun auch in seine WWF-Ratgeber-App aufgenommen. Bereits seit längerem gibt es für das iPhone und Android Handys eine Gemüse-Saisontabelle, einen Fischratgeber und den Goût Mieux Restaurant Führer.
Hier geht es zur WWF Schweiz Ratgeber App. Der Ratgeber ist auch auf wwf.ch/foodlabels zu finden oder kann unter [email protected] kostenlos als handliches Printprodukt fürs Portemonnaie bestellt werden.

Mit dem WWF Ratgeber für Lebensmittel-Labels finden Sie sich im Supermarkt gut zurecht. Foto: © WWF Schweiz
Der Lebensmittel-Label Ratgeber des WWF entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung für Konsumentenschutz und dem Schweizer Tierschutz. Eine Neubewertung der Gütesiegel zeigte kürzlich: «Alle beurteilten Labels bieten Vorteile gegenüber nicht gelabelten Produkten aber, nur die etablierten Biolabels schaffen es, in allen Bewertungsbereichen zu überzeugen», heisst es beim WWF.
Beurteilt wurden die Richtlinien der Labels in Bezug auf:
- Umwelt (Wasser, Boden, Biodiversität und Klima)
- Sozialstandards und gerechte Handelsbeziehungen
- Risiken für Dritte (Zusatzstoffe, Rückstände)
- Tierwohl
- Fischerei-Management
- Glaubwürdigkeit (z.B. unabhängige Kontrolle, Transparenz)
Sehr empfehlenswerte Labels bieten:
- Konsequente Bio-Produktion
- Massnahmen zum Schutz von Ökosystemen und Artenvielfalt
- Artgerechte Tierhaltung, keine Flugtransporte
- Soziale Arbeitsbedingungen
- Stark eingeschränkter Einsatz von Zusatzstoffen
- Keine Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen
- Unabhängige jährliche Kontrollen
Zu den sehr empfehlenswerten Gütesiegeln gehören nach der Bewertung des WWF die Bio-Label von Coop (Naturaplan) und Migros (Migros Bio). Besser sind allerdings noch die Siegel Delinat für Wein aus biologischem Anbau, Weide-Beef Bio der Migros für biologisches Schweizer Rindfleisch aus tierfreundlicher Haltung sowie KAGfreiland, das Schweizer Fleisch und Eier aus biologischer und tierfreundlicher Haltung garantiert.
Text: Angela Zimmerling, Quelle: WWF, zuletzt aktualisiert am 20.01.2011