Nachhaltige Fonds investieren in Kernkraft

Aus einer neuen Forsa-Studie ist hervorgegangen, dass Fonds, die sich mit Nachhaltigkeit bewerben, oft fragwürdige Investitionen in die Atom-, Öl-, Gas- und sogar die Waffenindustrie tätigen.

Nachhaltige Fonds investieren in Kernkraft, Waffen und die Öl- und Gasindustrie.
Nachhaltige Fonds investieren in Kernkraft, Waffen und die Öl- und Gasindustrie. Foto: © iStock/thinkstockphotos.com
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Der Anleger erhofft sich beim Investieren in einen nachhaltigen Fond eine gute Rendite und dazu ein sauberes Gewissen. Nun hat die Grüne Bundesfraktion Deutschland eine Studie in Auftrag gegeben, die nachhaltige Fonds unter die Lupe nahm. Dabei wurde  herausgefunden, dass man mit dem guten Gewissen im Irrtum ist.

10 Fonds aus Deutschland wurden für die Studie ausgesucht und durchleuchtet. So genannte nachhaltige Fonds investieren oft mehr als ein Viertel ihres Kapitals in die Kernkraft-, Öl-, Gas- und die Rüstungsindustrie. Im Einzelnen wurde nachgewiesen, dass jeder der getesteten Fonds Investitionen in die Atom- und Ölindustrie getätigt hat. Und 9 von 10 haben laut der Studie sogar Aktien von Rüstungsfirmen gekauft.

Nachhaltig orientierte Anleger haben mit diesen Ergebnissen ein Problem. Sie bemängeln, dass «kein einheitlicher Mindeststandart» gelte, der festlegt, was von nachhaltigen Fonds zu erwarten ist, heisst es in der Studie. Grünen-Finanzexperte Gerhard Schick fordert daher Mindestkriterien, die als nachhaltig beworbene Fonds in Zukunft erfüllen müssen.

Quelle: Welt Online, Text: Jessica Buschor

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