Eine «grüne» Wirtschaft soll die Armut bekämpfen

Die Vereinten Nationen haben ein neues Umweltprogramm mit dem Namen Green Economy ausgearbeitet, das mit einer grünen Wirtschaftsstrategie die Armut bekämpfen soll. Doch an dem Konzept wird gezweifelt.

Eine nachhaltigere Wirtschaft soll die Armut verringern.
Eine nachhaltigere Wirtschaft soll die Armut verringern. Foto: Sascha Burkard, iStock, Thinkstock
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Bis anhin überwiegte das Denken, dass wirtschaftliches Wachstum und gleichzeitige Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit nicht vereinbar seien. Um auf eine «grüne» Wirtschaft hin zu arbeiten braucht es Geld – und gerade ärmere Länder, die mit ihrer Wirtschaft am Anfang stehen, haben es nicht vorig.

Die Vereinten Nationen wollen mit ihrem neuen Konzept mit dem Namen Green Economy das Gegenteil beweisen. Das neue Umweltprogramm soll vorzeigen, wie durch eine «grüne» Wirtschaft ein schnelleres Wachstum erreicht werden kann als mit einer herkömmlichen Wirtschaft. Somit könnten auch arme Länder mit relativ kleinen Investitionen in eine ökologische Wirtschaft in Zukunft mit ertragreicheren Ergebnissen rechnen als mit herkömmlichen Wirtschaftsmodellen.

Ein wichtiger Teil des neuen Umweltprogramms beinhaltet die nachhaltige Nutzung der Natur. Wer von ihr nimmt, muss dafür zahlen, wer sie schützt oder pflegt, wird belohnt.

Arme Länder zweifeln jedoch an dem Konzept. Sie fürchten, dass das durch nachhaltige Investitionen eingeleitete «grüne» Wachstum hauptsächlich in Industrieländern fliesst und an ihnen vorbei geht, da ihnen oft noch das nötige Know-How für ökologische Technologien fehlt. Reichere Länder hingegen fürchten, dass wichtige Wirtschaftszweige durch das neue Konzept untergehen könnten, wenn bestimmte Ressourcen nicht mehr voll umfänglich genutzt werden dürften.

An der Konferenz in Rio de Janeiro, kurz Rio+20, der vereinten Nationen wird das Thema ausführlich diskutiert werden.

Quelle: zeit.de Text: Jessica Buschor

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