Trinkwasser und Landwirtschaft

Referat von Prof. Dr. Bernhard Wehrli, Departement Umweltsystemwissenschaften, Institut für Biogeochemie und Schadstoffdynamik, ETH Zürich.

Ein breites Angebot an Pestiziden schützt in der Schweiz die Ernte vor Unkräutern, Insekten und Pilzbefall. Diese Stoffe verhindern wurmstichiges Obst, angefaultes Gemüse und verbessern den Getreideertrag. Jedes Jahr setzt die Schweizer Landwirtschaft mehr als 2000 Tonnen Pflanzenschutzmittel ein. Der Regen wäscht einen Teil dieser Chemikalien ins Grundwasser und ebenso ihre Abbauprodukte, die Metaboliten. Diese Problemstoffe können das Trinkwasser belasten.

Das Bundesamt für Umweltschutz hat eine neue Auswertung zum Zustand des Grundwassers in der Schweiz veröffentlicht: Im Alpenraum und auf den Juraweiden finden die Analyselabors praktisch keine Pestizide im Grundwasser. In den Ackerbauregionen des Mittellandes entwickeln sich jedoch die Pestizid-Metaboliten zu einem Problem. Zwei von drei Messstellen zeigen zu hohe Konzentrationen.

Der Vortrag skizziert einen Weg, der die Umwelt- und Landwirtschaftspolitik wieder zusammenführt, nachdem die Pestizidinitiativen an der Urne gescheitert sind. Der Weg beginnt in der Küche, führt über den Lebensmittelhandel zu den Bauernbetrieben, und steigt über die Umweltämter hinauf zur chemischen Industrie.

Zum Referenten
Bernhard Wehrli ist Professor für Aquatische Chemie an der ETH Zürich mit einer Arbeitsgruppe am Wasserforschungsinstitut Eawag. Nach Forschungsaufenthalten in USA, Frankreich und Israel hat er sich für den Ausbau der Gewässerforschung an der Eawag in Kastanienbaum und für die fachübergreifende Lehre in Umweltwissenschaften an der ETH engagiert. Mit interdisziplinären Teams untersucht er Stoffkreisläufe in Gewässern und erarbeitet Resultate, um den Gewässerschutz zu verbessern. Er ist Gründungsmitglied des Instituts für Wissenschaft, Technologie und Politik (ISTP) an der ETH, er war Direktionsmitglied der Eawag und Mitglied des Forschungsrates des Schweizer Nationalfonds.

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Webseite: www.ngso.ch

Wo: Naturmuseum, Klosterplatz 2, 4500 Solothurn Route anzeigen

Kosten: Eintritt frei

Kontakt Ansprechpartner: Naturforschende Gesellschaft des Kantons Solothurn

Kontakt Telefon: 062 206 18 10

21.03.2022: h

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