Solarenergie in China: In Dezhou entsteht die «Solar-Stadt»

Aus China erhält man in Sachen Umweltbewusstsein und Energiepolitik selten gute Nachrichten. Das soll sich mit der ersten chinesischen «Solar-Stadt», Dezhou, ändern.

Solarzellen gehören in Dezhou zum Stadtbild.
Solche Solarzellen gehören in der «Solar-Stadt» Dezhou zum Alltagsbild. Fast auf jedem Dach sind Sonnenkollektoren installiert. Foto: © moodboard / moodboard / Thinkstockphotos
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China und USA sind die grössten CO2-Emittenten weltweit. Rund 80% des Stromes wird in der Volksrepublik von Kohlekraftwerken ins Netz eingespeist. Langsam findet aber ein Umbruch statt. Besonders auf die Solarenergie, die intensiv staatlich gefordert wird, setzt man derzeit. Das zeigt sich vor allem der Millionenstadt Dezhou, die zurecht den Titel «Solar-Stadt» trägt. An keinem anderen Ort weltweit werden so viele Solaranlagen genutzt, nirgendwo sonst so viele Solarzellen gebaut, berichtet Thomas Bundschuh im Öko-Energieblog für Basel die-energie-bin-ich.ch.

Auf fast allen Dächern in Dezhou sind Sonnenkollektoren installiert, die für die Warmwasseraufbereitung sorgen. Nahezu das gesamte benötigte Warmwasser wird schon heute mit Hilfe der Sonne aufgeheizt. In der 5-Millionen-Metropole stehen zudem 6000 Strassenlaternen - alle solarbetrieben. Kein Wunder, dass der Mann, der hinter dem Solar-Erfolg steht, der «Sonnenkönig» von China genannt wird.

Der Unternehmer Huang Ming, Besitzer der Firma Himin Solar verkauft weltweit ca. 300 Millionen Quadratmeter Sonnenkollektoren - mehr als die Produktion der gesamten EU, unterstreicht Bundschuh im Öko-Energieblog für Basel. Unterstützt werden die chinesischen Käufer vom Staat, der für jeden Quadratmeter eine einmalige Subvention von rund 30 Franken zahlt.

Um Dezhou herum entsteht zur Zeit das sogenannte «Solar Valley». Forschungslabors, eine Universität und bereits 100 Solarfirmen haben sich im Umkreis Dezhous niedergelassen. Das grosse, gemeinsame Ziel: Die Sonnenenergie stärker nutzen und den CO2-Ausstoss möglichst schnell und effizient verringern. Das lobenswerte Vorhaben wird auch international angesehen. Auf dem Klimaforum in Thun vor rund einem Monat wurde Dezhou viel Beachtung geschenkt, wie Thomas Bundschuh auf die-energie-bin-ich.ch festhält. Man hofft, dass die innovative Realisation der «Solar-Stadt» auch anderen Regionen Chinas als Inspiration im Bereich des Umweltschutzes dienen wird.

Mehr zur Solarenergie erfahren Sie auf die-energie-bin-ich.ch, dem Ökoenergie-Blog für Basel.

Text: Sabrina Stallone Quelle: die-energie-bin-ich.ch

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