Energieversorgung: Strommasten sollen effizient und schöner werden
Strommasten gehören zwar zum alltäglichen Landschaftsbild, von natürlich schönem Design kann man aber bei den tonnenschweren Masten nicht sprechen. Das wollte das Energieministerium Grossbritanniens ändern – mit einem «Strommast-Design-Wettbewerb».

Mehr als 88'000 Strommasten transportieren Strom bis in die abgelegensten Teile Grossbritanniens. Die Masten sind teilweise extremen Wetterbedingungen ausgesetzt und wurden bisher deshalb im Design lediglich nach Wetterfestigkeit und Stabilität ausgerichtet. So sind sie den Briten ein Dorn im Auge. Die bis zu 30 Tonnen schweren, unschönen Gebilde sind künstliche Fremdkörper in der Landschaft und sehen auch ganz klar so aus, schreibt Thomas Kiehl im Ökoenergie-Blog für Basel die-energie-bin-ich.ch. Seit 1920 habe sich an der Form praktisch nichts geändert.
Die höhere Bedeutung von elektrischem Strom in unserer Energieversorgung erfordert eine Umstellung der Infrastruktur und somit das Erbauen neuer Strommasten. Der vom Energieministerium und dem Königlichen Institut Britischer Architekten ausgeschriebene Wettbewerb sollte für die neuen Masten ein etwas ansehnlicheres Design hervorbringen. Gewonnen hat dabei ein dänisches Unternehmen namens Bystrup, das mit seinem Entwurf «T-Pylon» die Jurymitglieder überzeugt hat.
«T-Pylon» zeichnete sich durch schlichtes und effizientes Design aus, wie Thomas Kiehl weiter berichtet. Der t-förmige, 32 Meter hohe und 20 Tonnen schwere Mast ist filigraner als die bisherigen Modelle. Er ist kleiner und leichter, erbringt aber durch die ausgeklügelte Technik der Dänen dieselbe Leistung wie die alten Masten. Auch an der Umsetzbarkeit der Masten scheiterte es nicht, sodass sich die Jury im Unisono für das Modell von Bystrup entschied. Die auffälligsten und extravagantesten Entwürfe sehen Sie hier: ribapylondesign.com
Der britische Energieminister äussert sich wie folgend dazu: «In Zukunft werden wir in Grossbritannien eine Vielzahl neuer Strommasten brauchen. Diese sollen natürlich in einer möglichst schönen Form gebaut werden.» Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in der Schweiz den Schönheitsaspekt bei der Erbauung neuer Strommasten ebenfalls berücksichtigen, schreibt Thomas Kiehl im Ökoenergieblog für Basel. Die Swissgrid beschränkt sich derzeit jedoch lediglich auf einen Wettbewerb für die allerjüngsten «Nachwuchs-Architekten».
Mehr zu Energieversorgung und Strommix erfahren Sie auf ee News, dem Ökoenergieblog für Basel.
Text: Sabrina Stallone