Die Kraft der Natur nutzen: Nachhaltiges Heizen wird sogar gefördert!
Um den Klimawandel zu stoppen, hat sich auch die Schweiz einiges einfallen lassen. Alternative Heizmethoden wie beispielsweise Luftwärmepumpen werden durch die Kantone bezuschusst. Die Nachfrage ist enorm, wie der Blick auf die Fördergeld-Übersicht zeigt. 2021 wurden mehr als 360 Millionen Franken für Neubau- und Sanierungsprojekte bewilligt. Mehr als 378.000 Kompressionswärmepumpen gab es allein 2021, Tendenz steigend.

Schweizer wollen immer «grüner» heizen
Ein Blick auf die Verteilung der Heizungstypen in der Schweiz zeigt, dass Öl noch immer dominiert. Im Vergleich zu 1990 ist die Anzahl der Ölheizungen jedoch bis 2017 deutlich zurückgegangen. Waren es zunächst noch 60,9 Prozent, sind es 2017 nur noch etwa 39,4 Prozent.
Die Heizung wird immer «grüner», denn vor allem der Anteil der Wärmepumpensysteme nimmt deutlich zu. Waren es 1990 nur ca. 2 Prozent, sind es 2017 schon ca. 17,9 Prozent. Eine Anlage mit Luftwärmepumpe wird nicht nur immer öfter in Neubauten installiert, sondern bekommt auch bei einer energetischen Sanierung den Vorzug.
Vor allem 2021 wurden viele Fördergelder für energetische Neubau- bzw. Sanierungsvorhaben beantragt. Bund und Kantone gaben insgesamt ca. 361 Millionen Franken aus, von denen jedoch auch Solaranlageninstallationen und Co. finanziert wurden.
So viel bringt die Umrüstung auf eine Luftwärmepumpe
Lohnt sich die Investition in eine alternative Wärmegewinnungslösung wirklich und wenn ja, wie lange dauert es bis zum Amortisationszeitraum? Der Blick auf die Anschaffungskosten hilft, um die Effizienz einer neuen Wärmegewinnungslösung mit einer Pumpe zu beurteilen.
Abhängig vom System kostet die Anschaffung einer Wärmepumpe beispielsweise ab 20.000 CHF (für eine Luft/Wasser-Wärmepumpe). Wer sich für eine Sole/Wasser-Wärmepumpe entscheidet, zahlt etwas mehr. Die Installationskosten für das Wärmepumpensystem liegen bei ca. 19.000 CHF. Die Sole/Wasser-Wärmepumpe ist um ein Vielfaches teurer. Hier können Immobilienbesitzer mit ca. einer doppelten Kostenbelastung rechnen.
Luftwärmepumpen sind deutlich günstiger als andere Wärmepumpensysteme und lassen sich sogar mit Fördergeldern installieren.
Die jährlichen Wartungskosten liegen bei ca. 120–600 CHF. Pro kWh müssen Wärmepumpe-Betreibende mit Kosten von ca. 0,05 CHF rechnen, was jährlich bei einem Bedarf von 20'000 kWh ca. 1.000 CHF ausmacht. Die Gesamtbetriebskosten würden sich mit einer Wärmepumpe auf ca. ab 1.120 CHF belaufen.
Der Heizölverbrauch würde mit einer ähnlichen 20'000 kWh-Grundlage abhängig vom Marktpreis etwa 4.100 CHF kosten. Steigt der Ölpreis, schnellt auch die jährliche Belastung für den Haushalt in die Höhe. Gleiches gilt für Erdgas oder Fernwärme. Wer sich hingegen für die Wärmepumpe entscheidet, kann nicht nur deutlich günstiger, sondern auch autarker heizen.
Darum ist die Luftwärmepumpe eine besonders smarte als Möglichkeit
Es gibt verschiedene Wärmepumpen, die sich bei Anschaffung und Aufwand zur Installation deutlich unterscheiden. Wer sich für die Luftwärmepumpe entscheidet, muss keine zusätzlichen Erdarbeiten für die Einbringung der Erdkollektoren beauftragen und spart damit Zeit und Kosten. Auch Brunnen oder Sonden werden nicht benötigt. Stattdessen wird die Luftwärmepumpe so platziert, dass der grosse Ventilator mit der Verdampfer-Vorrichtung oberirdisch Platz findet.

Die Alternative sind Erdwärmepumpen, welche die gespeicherte Wärme im Erdreich nutzen. Für die Installation ist jedoch ausreichend Platz für Erdkollektoren notwendig. Auch die Kostenseite ist nicht zu vernachlässigen, denn die einmaligen Installationsaufwendungen sind deutlich höher und zeitaufwendiger.
Dann lohnt sich die Luftwärmepumpe ganz besonders
Im Vergleich zu anderen Wärmepumpensystemen sind die Anschaffungskosten einer Luftwärmepumpe deutlich geringer. Effizient ist sie vor allem bei kleineren Einfamilienhäusern zwischen 100 und 130 m². Damit die Luftwärmepumpe möglichst gut funktioniert, sollten die Temperaturunterschiede zwischen Umgebungswärme sowie Vorlauftemperatur gering sein.
Wer in seinem kleineren Einfamilienhaus eine innovative Fussbodenheizung integriert hat, kann die Luftwärmepumpe effizient nutzen. Sind die Winter in der Wohnumgebung äusserst kalt, könnte sich die Luftwärmepumpe durch die notwendige Zuschaltung einer Heizung (beispielsweise Gasheizung) bei langer Kälteperiode als unrentabel herausstellen.
In der Schweiz gibt es beispielsweise im Tessin ganzjährig ein mildes Klima, was auch in den Wintermonaten keine Minusgrade aufweist. Wer hier eine Luftwärmepumpe nutzt, kann sie ohne weitere Kosten für eine Heizungszuschaltung im Winter betreiben.
Grundwasser- bzw. Erdwärmepumpe sind optimal, wenn …
Neben der Luftwärmepumpe gibt es mit der Grundwasser- und Erdwärmepumpe noch zwei weitere, nachhaltige Heizungslösungen. Wer sich für die Erdwärmepumpe entscheidet, braucht vor allem viel Platz in der Tiefe und muss die Erlaubnis für die Erdbauarbeiten haben. Manchmal reichen 10 Meter Tiefe schon aus, um ganzjährig milde Temperaturen aus dem Boden zu haben. An einigen Orten müssen Sonden aber auch 70 Meter und tiefer verlegt werden. Je tiefer die notwendigen Bohrungen für die Erdwärmepumpe, desto höher die Installationskosten für das alternative Heizvorhaben.
Die Grundwasserwärmepumpe erfordert die Bohrung bzw. Nutzung von zwei Brunnen. Auch hierfür muss eine Genehmigung vorliegen und natürlich auch der Platz auf dem Grundstück, um die Brunnen überhaupt bauen zu können. Ob sich die Grundwasserwärmepumpe im Einzelfall anbietet, entscheiden die örtlichen Gegebenheiten. Eine Probebohrung und Entnahme von Wasser zur Testung sind essenziell, um überhaupt eine behördliche Zustimmung zum Vorhaben zu erhalten. Der Aufwand dafür macht die Grundwasserpumpe im Vergleich zur Luftwärmepumpe deutlich teurer, kann aber auch bei kälteren Wintern ohne zusätzlichen Heizaufwand eingesetzt werden.
3 Tipps für noch mehr Sparpotenzial mit der Wärmepumpe
Die Installation einer Wärmepumpe ist nicht nur aus Umweltschutzgründen ein Erfolg, sondern sie kann auch das Haushaltsbudget zusätzlich entlasten.
Sonnenenergie mit Wärmepumpe nutzen
Wärmepumpenanlagen lassen sich mit Solarmodulen kombinieren. Die Kraft der Sonne hilft bei der Warmwasseraufbereitung, sodass weniger Energie durch die Wärmepumpe erforderlich ist. Das spart nicht nur wertvolle Stromkosten, sondern ist deutlich nachhaltiger.
Spezielle Stromtarife auswählen
Der Vergleich der Stromanbieter und ein möglicher Wechsel können sich ebenfalls lohnen. Es gibt einige Anbieter, die Spezialtarife für Wärmepumpenbetreiber bereitstellen. Die Kosten dafür sind im Vergleich zu anderen Tarifen deutlich günstiger, sodass sich auch hier ein zusätzliches Sparpotenzial zeigt.
Tipp: Am besten die einzelnen Anbieter über ein neutrales Vergleichsportal überprüfen, denn das spart Zeit und bietet immer aktualisierte Tarifinformationen.
Heizkosten durch individuelle Raumtemperatur reduzieren
Wie warm darf es sein? Über die optimale Raumtemperatur lässt sich streiten, denn viele empfinden ca. 22° als angenehm, andere bevorzugen 18°. Die Reduktion der Raumtemperatur um 1° kann enormes Sparpotenzial freisetzen. Generell sollte die Temperatur im Schlafzimmer etwas niedriger sein (Experten empfehlen ca. 18°), um gut ruhen zu können. In Räumen, die weniger genutzt werden, reicht eine Temperatur von ca. 16° aus.
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