Cleantech-Ranking zeigt: Schweiz nur Mittelmass beim Fortschritt
Weltweit wächst der Markt im Bereich der umweltfreundlichen Technologien stark. Auch in der Schweiz setzt man vermehrt auf Nachhaltigkeit. Im Vergleich mit anderen Ländern befindet sich die Cleantech-Wirtschaft der Schweiz jedoch nur im Mittelfeld, wie eine aktuelle Studie belegt.

Cleantech umfasst branchenübergreifend alle Produkte, Dienstleistungen und Prozesse, die einen entscheidenden Beitrag im Bereich der umweltfreundlichen Technologien leisten. Und dieser Wirtschaftszweig hat in der letzten Zeit enorm zugelegt. Der Markt der sauberen Technologien ist weltweit innerhalb der letzten Jahre um rund 30 Prozent gewachsen. Davon könnte die Schweiz profitieren, doch schaffte es die Schweizer Innovationskraft im Ranking nur auf Platz 15 der 38 in die Studie einbezogenen Länder.
Mit der Studie «Coming Clean: The Cleantech Global Innovations Index 2012» wurde in Auftrag des WWF erstmals die Innovationskraft von 38 Ländern im Bereich Cleantech untersucht. Die Studie schreibt der Schweiz zwar eine allgemeine Innovationskraft der Wirtschaft zu, die aber gerade im Bereich der umweltfreundlichen Technologien unterdurchschnittlich abschneidet. Ursachen dafür sind laut der Auswertung das Fehlen von zwei wichtigen Ausgangsbedingungen für den Erfolg junger Cleantech-Unternehmen: ausreichendes Risikokapital und ein heimischer Markt, der selbst auf saubere Energien setzt und damit Unternehmen bessere Chancen bietet.
«Cleantech ist eine der grössten Chancen für die Schweizer Wirtschaft», äussert sich Katharina Serafimova vom WWF Schweiz über das Ranking. «Doch wir tun zu wenig, um die Chance zu packen.» Gefragt sind daher Unternehmen aber auch die Politik, «die nach dem Vorbild von Dänemark stärker auf neue erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen und damit die eigene Industrie stärken könnte.» Denn Dänemark führt das Ranking an. Dort setzt der Staat starke Akzente in der Gesetzgebung und auch in den Forschungsausgaben, um sauberere Technologien zu fördern. Platz zwei belegt Israel, das von den weiteren skandinavischen Staaten Schweden und Finnland auf Platz drei und vier gefolgt wird.
Quelle: WWF Text: Miriam Dippe