Quartier Feldbreite: Ein nachhaltiges Dorf inmitten der Stadt
Auf einem 100 Hektaren grossen Areal der Stadt Emmen entsteht ein modernes und nachhaltiges Quartier mit einer hohen Lebensqualität, viel Grün und 800 Wohneinheiten. Das neue Quartier Feldbreite wird ein schweizweites Musterbeispiel für zeitgemässen und erschwinglichen Wohnraum sein, mit ökologischer Bauweise im Minergie®-Standard.

«Innovative Wohnungstypen und Raum für Begegnung ermöglichen modernes Zusammenleben und fördern ein funktionierendes Miteinander in einer für Schweizer Verhältnisse spektakulären Weise», heisst es in der Mitteilung der Stadt Emmen im Kanton Luzern. Wohl nur eine Randnotiz, aber bemerkenswert: Das holländische Architekturbüro MVRDV erarbeitete zusammen mit dem St. Galler BPM AG und dem Basler Büro Fontana Landschaftsarchitektur einen Plan, den die Bauherren so gar nicht wollten und erhielten trotzdem den Zuschlag.
Denn die Stadt Emmen wollte ‚lediglich‘ einen schicken, energieeffizienten Häuserblock mit 95 bezahlbaren Wohneinheiten von den weltweit renommierten Architekten. Diese aber dachten sich, vermischen wir urbane Lebensqualität mit einer individuellen, in den traditionell in der Region verwendeten Pastelltönen auf der Fassade mit maximalem Komfort und sehr vielen Grünanlagen.
Nahezu jeder der zukünftigen Bewohner hat durch die ideenreiche, nachhaltige Architektur Zugang zum eigenen Garten oder der grünen Dachterrasse, profitiert zudem von einer gesunden, ökologischen Bauweise und einer hohen Energieeffizienz. So sollen Verbrauchswerte und Gebäudetechnik den neuesten Energiestandards entsprechen, die mindestens den Minergie®-Standard erfüllen.
Wohnen im Grünen: Muster für erschwinglichen urbanen Wohn(t)raum
Obstbäume vor der Haustür, ein grüner Gemeinschaftsplatz als Ruhepol in einer urbanen Welt und ein eigener Garten vor den Fenstern – die Planer von MRVDV haben bei ihrem Entwurf auf Althergebrachtes gesetzt, das in der modernen, meist hektischen Welt das Zuhause zum grünen Ruhepol avancieren lässt.
Das Konzept im Quartier Feldbreite sieht vor, dass sowohl Eigentumswohnungen als auch Mietwohnungen entstehen. Je nach den eigenen Bedürfnissen kann der Interessent zwischen 30 und 130 Quadratmeter Wohnfläche wählen, auf einer oder vier Ebenen. Und dies zu attraktiven Preisen, insbesondere was die Kaufimmobilien angeht. Denn, je nach finanziellen Möglichkeiten, kann der Käufer einer Immobilie im Quartier aus verschiedenen Stadien der Fertigstellung wählen. Sei es eine komplett bezugsfertige Immobilie oder eine, die eher an einen Rohbau erinnert. Hierin kann der spätere Besitzer kostengünstig mehr oder weniger viel Eigenleistung zur Fertigstellung erbringen. Auch hierdurch zeigt sich, dass Individualität in einer modernen, urbanen Baukultur möglich ist.
Die vormalige Bebauung – je zur Hälfte Industrieareal und einfache, aber leider abrissreife Arbeiterhäuser aus der Zeit der Industrialisierung – lag ursprünglich am Rande des Siedlungsgebietes von Emmen. Im zunehmend urbaner gewordenen Umfeld liegt nun mit den Plänen für das Quartier Feldbreite von MRVDV und anderen nachhaltig planenden Architekten die Chance, ein attraktives Quartier entstehen zu lassen, welches bezahlbaren Wohnraum für Familien und Raum für Arbeitsplätze bietet. Baubeginn soll 2015 sein.

Fast schon mediterran wirken die geplanten Gebäude im Quartier Feldbreite, deren Architektur und Aussengestaltung an ein Dorf im Grünen erinnert. Foto: © MRVDV

Ein Häuserblock und dann doch nicht: Die einzelnen Wohnparzellen können sich auf bis zu vier Stockwerken verteilen, jede bekommt einen Anstrich in Pastelltönen, so wie es traditionell im Kanton Luzern gemacht wird. Foto: © MRVDV

Viel Natur soll bei dem Projekt Quartier Feldbreite Einzug halten. Foto: © iStockphoto / Thinkstock

Raum und viel Platz für Kinder - ein Musterbeispiel für eine neue, urbane und sehr nachhaltige Architektur in der Schweiz. Foto: © iStockphoto / Thinkstock
Quellen: www.mvrdv.nl, www.Quartier-Feldbreite.ch, Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann