Wundersame Naturwerke: Die Tropfsteinhöhlen der Schweiz entdecken

In Tropfsteinhöhlen zeigt sich, welch wundersame Werke die Natur zustande bringen kann. Wo Sie Tropfsteinhöhlen in der Schweiz finden, was es dort zu sehen gibt und wie die aussergewöhnlichen Gebilde entstanden sind.

Tropfsteinhöhle Schweiz: die schönsten Höhlen und deren Entstehung
Foto: ©  swiss-image.ch / Ueli Bugmann

Tropfsteinhöhle in der Höllgrotte Baar

Ein wahres Erlebnis mit gleich mehreren Höhlen neben- und übereinander verspricht die Höllgrotte Baar, östlich von Zug. Neben einem unterirdischen See und einem Labyrinth von unterirdischen Wegen, ist eines der Highlights auf einem Rundweg auch eine Tropfsteinhöhle. Sie soll sogar eine der schönsten auf der Welt sein.

Dank einer speziellen LED-Beleuchtung werden die gigantischen Stalaktiten und Stalagmiten der Höllgrotte besonders gut in Szene gesetzt. Dazu gibt es einen kostenlosen Audioguide, den man sich auf das Smartphone laden kann. Er vermittelt viel Wissenswertes und hält einige Überraschungen parat, die den etwa 45-minütigen Rundgang noch spannender machen.

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Sagenumwobenes Naturschauspiel: Tropfsteinhöhlen in Bern

Die St.-Beatus-Höhlen sind ein wunderbares Ausflugsziel. Sie gehören zu den sagenumwobenen Tropfsteinhöhlen unserer Zeit und befinden sich unterhalb von Beatenberg, direkt am Thunersee im Kanton Bern. Einst soll in dem Höhlensystem ein Drache gelebt haben, der erst durch den irischen Wandermönch Beatus vertrieben werden konnte. Seine Geschichte und vieles mehr erzählt das eindrucksvolle Höhlenmuseum. 

Man kann die Höhlen eigenständig erkunden oder eine Führung buchen, in der man alles über die Entstehung und Beständigkeit der Tropfsteinhöhlen erklärt bekommt. Von dem Höhlensystem ist ein Kilometer abgesichert und unter elektrischem Licht leicht begehbar. Die Wege führen vorbei an imposanten Tropfsteinformationen, Schluchten und unterirdischen Wasserfällen. Foto: © beatushoehlen.ch

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Die Tropfsteinhöhle von Vallorbe: Grösste im Jura

Erst 1961 entdeckt und 1974 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, ist die Tropfsteinhöhle von Vallorbe eine der imposantesten in Europa. Neben den üblichen Stalaktiten und Stalagmiten kann hier der Besucher auf insgesamt drei Kilometern Rundweg auch ganz andere Formationen entdecken, welche die Natur in einmaliger Weise hervorbrachte. So hängen hauchzarte Gebilde wie Feenhaaar von der Felsdecke oder türmen sich gewaltige Formationen auf, die an ein Bison erinnern.

Geschaffen wurden die hohen Kammern der Tropfsteinhöhle durch die Jahrtausende währende Arbeit des Flusses Orbe, der hier unterirdisch fliessend ein faszinierendes Werk vollbrachte. Wer sich zudem für Mineralien interessiert, ist in der Tropfsteinhöhle von Vallorbe genau am richtigen Ort. Denn insgesamt 250 Mineralien aus aller Welt werden hier ausgestellt.

Tropfsteinhöhle in Réclère: Rätselhafte Steinformationen

Ebenfalls im Jura befindet sich die Tropfsteinhöhle von Réclère. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Höhlensystem entdeckt und alsbald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Insgesamt etwa 1,5 Kilometer ist der Rundweg lang, bei dem es 500 Treppenstufen zu erklimmen gilt. Besonders eindrucksvoll ist hier ein geheimnisvolles Tropfsteingebilde, welches an ein Gesicht erinnert.

Sagenhafte St. Beatus-Höhle: Beliebtes Ausflugziel am Thunersee

Der Sage nach soll sich in den St. Beatus-Höhlen in Sundlauenen einst der gleichnamige Heilige versteckt haben. Heute sind 14 Kilometer des weitverzweigten Höhlensystems erforscht und ein Kilometer hiervon ist öffentlich zugänglich.

Dort erwarten den Besucher der Tropfsteinhöhle hohe Kammern, tiefe Schluchten und spannende Tropfsteinformationen. Eines der vielen Highlights ist ein tosender Wasserfall, der mittels mehrerer Brücken zu überqueren ist.

Wie entstehen Tropfsteinhöhlen überhaupt?

Tropfsteinhöhlen entstehen Tropfen für Tropfen. Stalaktiten sind jene Gebilde, die von der Höhlendecke hängen, Stalagmiten wachsen indes vom Boden in die Höhe. Diese Formationen bilden sich, wenn herabtropfendes Wasser besonders viel gelöste Mineralien, meist Kalk, enthält. Deren Wachstum ist vergleichsweise gering und beträgt nur wenige Millimeter pro 100 Jahren.

Sie lieben Höhlen? Weitere Tipps gibt es in dem Beitrag Spektakuläre Ein-und Aussichten: Die schönsten Höhlen der Schweiz.

Quellen: Myswitzerland.com, Hoellgrotte.ch, Saint-croix-les-rasses-tourisme.ch, beatushoehlen.ch

Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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