Mit der Fussbodenheizung Energie und Kosten sparen

Fussbodenheizungen haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Da sie die Wärme über die Füsse direkt in den Körper leiten, ist die gefühlte Raumtemperatur höher als bei Radiatoren. Deswegen können Sie die Heizung tiefer einstellen. So sparen Sie Energie und Kosten.

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Bei Fussbodenheizungen ist die gefühlte Raumtemperatur höher. Deswegen können Sie die Heizung um rund zwei Grad Celsius tiefer einstellen. Foto: © pressdigital / iStock / Thinkstock

Wenn Ihr Zuhause mit einer Fussbodenheizung gewärmt wird, können Sie die Hausschuhe auch im Winter getrost im Schuhschrank stehen lassen. Ein ungewohntes Bild, welches die Frage nach dem Energieverbrauch und der Umweltfreundlichkeit einer Bodenheizung aufkommen lässt. Entgegen der allgemeinen Meinung sind Fussbodenheizungen jedoch ökologisch überaus sinnvoll. Die Wärme von Bodenheizungen wandert von den Füssen den gesamten Körper entlang nach oben. Aus diesem Grund ist die gefühlte Raumtemperatur bei Fussbodenheizungen höher als bei klassischen Heizkörpern. Radiatoren wärmen hauptsächlich den Kopf, die Füsse bleiben hingegen kalt. Zudem braucht ein an der Wand unter dem Fenster installierter Heizkörper viel Zeit, um den ganzen Raum zu beheizen. Schneller wärmt sich der Raum mit einer Fussbodenheizung aus, welche die Wärme gleichmässig verteilt abgibt. Aufgrund dessen können Sie die Raumtemperatur bei einer Fussbodenheizung um etwa zwei Grad absenken und 10 bis 20 Prozent Energie sparen.

Mit Fussbodenheizungen sparen Sie des Weiteren Energie und Kosten, weil sie nach dem Niedertemperaturprinzip arbeitet. Das heisst die Vorlauftemperatur (Temperatur des erhitzten Wassers oder der erhitzten Luft, welche in das Verteilersystem geleitet wird, um die Räume zu wärmen) ist bei Fussbodenheizungen um einiges Tiefer als bei Heizsystemen mit Radiatoren. Während letztere eine Vorlauftemperatur von 60 Grad oder mehr brauchen, bringt eine Bodenheizung bereits mit einer Vorlauftemperatur von 30 Grad Celsius wohlige Wärme in Ihr Eigenheim. Wegen der geringeren Vorlauftemperatur ist eine Fussbodenheizung bestens geeignet als Wärmeverteiler für eine Wärmepumpen-Heizung.

Fussbodenheizungen sind gut für Ihre Gesundheit

Gegenüber klassischen Heizkörpern haben Fussbodenheizungen den Vorteil, die Wärme gleichmässig und flächendeckend an den Raum abzugeben. So wird die Luft während dem Erhitzen nicht umgewälzt und weder Staub noch Dreck wirbelt auf. Vor allem für Hausstauballergiker ist diese Art des Heizens angenehm, denn der Staub bleibt wo er hingehört, nämlich auf dem Boden.

Neben der Staubaufwirbelung verhindern Fussbodenheizungen zudem Schimmelbildung und die Vermehrung von Hausstaubmilben. Die Wärme der in den Boden verlegten Rohre sorgt für einen trockenen Fussbodenbereich und lässt Feuchtigkeit keine Chance. Menschen mit Durchblutungsstörungen in den Beinen sollten jedoch Fussbodenheizungen eher meiden. Informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt, wenn Sie an Durchblutungsstörungen in den Beinen leiden und gedenken, sich eine Fussbodenheizung zuzutun.

Fussbodenheizungen: Optisch schön

Dank der Fussbodenheizung verschwinden die Heizkörper im Boden und Ihre Zimmer sind frei von unvorteilhaft aussehenden Radiatoren mit Anschlussrohren. Vorbei sind die Zeiten, wo Sie in mühseliger Putzarbeit die Heizkörper vom Staub befreien mussten. Und bei der Wohnungseinrichtung können Sie Ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Denn in den Räumen sind keine Heizkörper mehr, welche in die Einrichtungsplanung mit einbezogen werden müssen.

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Fussbodenheizungen gibt es in zwei Arten, als Warmwasser-Bodenheizungen und als elektrische Bodenheizungen. Foto: © Digitalpress - Fotolia.com.

Es gibt zwei Arten von Fussbodenheizungen. Bei der einen Variante werden Warmwasserleitungen im Boden verlegt, bei der anderen elektrische Leitungen. Bei der Warmwasser-Bodenheizung fliesst heisses Wasser durch die Rohre und strahlt Wärme in den oberhalb liegenden Raum ab. Fussbodenheizungen mit Warmwasserleitungen werden wiederum auf zwei Arten verlegt. Bei der «nassen» Verlegung sind die Rohre Teil des Unterlagsbodens (Untergrund für Fussbodenbeläge). Heizungen im Unterlagsboden benötigen etwas Zeit, um flächendeckend Wärme zu erzeugen. Dafür bleibt die Wärme im Unterlagsboden länger gespeichert. Bei Neubauten wird die Verlegung von Warmwasser-Bodenheizungen nach dem Nasssystem bevorzugt. Bei der «trockenen» Verlegung werden die Wasserleitungen meist auf oder in vorgefertigte Module (aus Kunststoff) verlegt und mit dem gewünschten Bodenbelag versehen. Da hier die Wasserleitungen direkt unter den Bodenbelag verlegt werden, ist die Reaktionszeit zum Erwärmen des Raumes geringer. «Räume lassen sich so innerhalb einer halben Stunde oder weniger auf eine angenehme Zimmertemperatur aufheizen», heisst es bei hausinfo.ch über den Vorteil einer «trockenen» Verlegung.

Bei elektrischen Fussbodenheizungen werden elektronische Wärmeleiter wie Kabel, Heizmatten oder Heizkacheln im Boden verlegt. Da diese mit Strom betrieben werden, braucht man keinen Heizkessel, sondern lediglich einen Stromanschluss. Elektrische Bodenheizungen eignen sich vor allem für die Sanierung von Altbauten mit niedrigen Räumen. Dies weil sie eine geringe Einbauhöhe von weniger als 10 mm haben und die Installation relativ unkompliziert ist. Heutzutage gibt es jedoch auch Warmwassersysteme mit einer Einbauhöhe von weniger als 10 mm, welche sich ebenfalls für die Sanierungen von Altbauten ohne komplett neuen Bodenaufbau eignen.

Vielfach stellt sich beim Einbau einer Fussbodenheizung die Frage nach dem geeigneten Bodenbelag. «Grundsätzlich entsteht durch Bodenheizung keine Einschränkung bei der Wahl des Bodenbelages. Tendenziell gelten jedoch Stein- oder Kunststeinbeläge als ideal für die Wärmeübertragung. Aber auch Teppiche, Kunststoff-, Parkett- oder Laminatbeläge sind möglich», äussert sich hausinfo.ch hierzu. Beim Parkettboden müssen Sie jedoch auf die Temperatureinstellung der Bodenheizung achten, da er eine zu hohe Temperatur schlecht verträgt. Hier schaffen Ihnen einsetzbare Fühler Abhilfe, mit denen Sie festlegen können, wie hoch die Heizung höchstens wärmen darf.

Wissenswertes über Fussbodenheizungen:

 
  • Die Fussbodenheizung leitet die Wärme direkt in den Körper. Die gefühlte Wärme ist somit höher und erlaubt eine tiefer eingestellte Raumtemperatur von bis zu zwei Grad Celsius.
  • Fussbodenheizungen arbeiten nach dem Niedrigtemperaturprinzip. Das heisst die Vorlauftemperatur beläuft sich nur auf 30 Grad Celsius. Damit sparen Sie Energie und Kosten.
  • Es gibt zwei Systeme von Fussbodenheizungen. Während die Warmwasser-Bodenheizung die Wärme über Wasserleitungen transportiert, geben bei der elektrischen Fussbodenheizung elektronische Wärmeleiter Wärme ab.
  • Fussbodenheizungen sind gut für Ihre Gesundheit. Durch die regelmässige Wärmeverteilung wird kein Staub aufgewirbelt. Zudem verhindert der trockene Fussbodenbereich die Schimmelbildung und die Vermehrung von Hausstaubmilben.
  • Fussbodenheizung lassen die unvorteilhaft aussehenden Radiatoren im Boden verschwinden.

 

 

Quellen: hausinfo.ch, energie-lexikon.info, Text: Lea Schwer

 

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