Plastik ist umweltschädlicher als gedacht

03.12.2021 – Laut einer jüngst veröffentlichten Studie der ETH ist Plastik noch schädlicher für die Natur als vermutet. Grund dafür sei vor allem, dass für der Produktion von Kunststoff in vielen Ländern klimaschädliche Kohlekraft genutzt wird.

Kohlekraftwerke und aufsteigender Rauch
Foto © Lothar Brademann / iStock / Getty Images Plus

Bisher beschäftigten Forschende sich vor allem mit der Umweltverschmutzung durch Plastik in Form von Plastikmüll und Mikroplastik in der Natur.

In der Studie «Growing environmental footprint of plastics driven by coal combustion», die gestern im Fachmagazin «Nature Sustainability» veröffentlicht wurde, geht es hingegen um dem CO2-Fussabdruck von Kunststoff, der während der Produktion entsteht. Darin heisst es, dass die gesamte Wertschöpfungskette der Kunststoffproduktion für rund 96 Prozent des allgemeinen Kohlestoff-Fussabdrucks verantwortlich sei.

Zudem ist laut den Verfassenden der Kohlestoff-Fussabdruck von Kunststoffen ungefähr doppelt so hoch, wie Ökobilanzen bisher vermuten liessen.

Dass der CO2-Fussabdruck von Kunststoffen zunimmt, führen die Forschenden vor allem auf das Wachsstum der Kunststoffproduktion in Schwellenländern wir Indonesien, China und Südafrika zurück. Hier wird ein Grossteil der Energie noch durch klimaschädliche Kohle gewonnen.

«Der kunststoffbedingte Kohlenstoff-Fussabdruck des chinesischen Verkehrssektors, der indonesischen Elektronikindustrie und des indischen Bausektors ist seit 1995 um mehr als das 50-fache gestiegen», zitierte man ETH-Doktorandin Livia Cabernard in einer Mitteilung der ETH.

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