In 4 Schritten zur eigenen Capsule Wardrobe

Nur 37 Kleidungsstücke in der Garderobe – das macht eine Capsule Wardrobe aus. Das Tolle daran: Alle Kleidungsstücke im Schrank sind miteinander kombinierbar. In 4 Schritten zur eignenen minimalistischen Garderobe.

Capsule Wardrobe: In 4 Schritten zur minimalistischen Garderobe
Ein minimalistischer Kleiderschrank ist alles andere als langweilig. Foto © Elizaveta Shishlyannikova / iStock / Getty Images Plus

Die Capsule Wardrobe ist total im Trend. Und das zurecht: Der minimalistische Kleiderschrank erleichtert das Stylen enorm und du setzt ein Zeichen gegen die Fast-Fashion-Industrie. Anstatt mit kurzweiligen Trends zu gehen, erstellst du dir einen minimalistischen Kleiderschrank ausschliesslich mit zeitlosen Lieblingsstücken. Aus allen Teilen – von Jeans über Röcke, T-Shirts bis hin zu Pullis, Jacken und Schuhen – lassen sich dann diverse Outfits für unterschiedliche Anlässe zusammenstellen. Das Wichtigste: Damit die Anzahl der verschiedenen Outfits so hoch wie möglich ist, sollten alle Kleidungsstücke untereinander kombinierbar sein.

Wer seine Garderobe nach dem Prinzip der Capsule Wardrobe einrichtet, steht nie wieder vor einem vollen Schrank, ohne etwas zum Anziehen zu haben. Denn das Tolle am minimalistischen Mode-Trend: In den Schrank kommen nur Kleidungsstücke, in denen du dich wirklich wohlfühlst.

Im Artikel

Die Idee der Capsule Wardrobe

Schon in den 70er Jahren prägte Susie Faux, die Inhaberin eines Londoner Modegeschäfts, den Begriff der Capsule Wardrobe. Ihre Idee: Den eigenen Kleiderschrank nur mit zeitlosen Stücken füllen, die alle zusammen passen und lange halten.

Die amerikanische Designerin Donna Karan, die vor 35 Jahren eine Kollektion mit 7 miteinander kombinierbaren Kleidungsstücken herausbrachte, machte das Prinzip der Capsule Wardrobe jedoch erst richtig populär.

In 4 Schritten zu Ihrer Capsule Wardrobe

Nur 37 Teile im Kleiderschrank – das klingt erstmal nach wenig. Aber keine Sorge: Mit einer durchdacht erstellten Mini-Garderobe spart man jeden Morgen viel Zeit bei der Outfit-Auswahl.

Unterwäsche und Sportkleidung werden übrigens nicht zu den 37 Teilen gezählt. Anders als Accessoires, Jacken und Schuhe.

Unsere Schritt-für-Schritt Anleitung hilft beim Erstellen der Capsule Wardrobe, damit die Challenge leichter wird und vor allem richtig Spass macht.

1 Die Bestandsaufnahme

Eine Capsule Wardrobe zu erstellen bedeutet nicht, dass man seinen Kleiderschrank auf den Kopf stellen und mit neuen Teilen füllen muss. Es geht vielmehr darum, den eigenen Stil herauszufinden und darauf basierend nach und nach eine individuelle, minimalistische Garderobe zu entwickeln. 

Um den eigenen Stil herauszufinden, solltest du dir zunächst die Kleidungsstücke ansehen, die du schon hast. Das geht am besten, wenn man den Kleiderschrank komplett ausräumt. Dabei fällt einem schnell auf, welche Stücke man gerne trägt und welche nur im Schrank vor sich hin vegetieren.

Einen minimalistischen Kleiderschrank einräumen
Drei Stapel helfen beim Aussortieren. Foto © Sarah Brown / Unsplash

Sortiere Kleidung in drei Stapel:

  • Behalte ich
  • vielleicht
  • kommt weg

Sei hierbei ganz ehrlich. Ausreden wie «das kann ich noch als Schlafhemd tragen» zählen nicht! Beim Aussortieren kann es helfen, die bekannte Phrase der Aufräum-Queen Marie Kondo immer wieder abzurufen und sich selbst zu fragen: Bereitet mir dieses Stück Freude?

Wenn nicht: Weg damit. Kleidung, die du aussortierst, kannst du etwa an einen Secondhand Shop oder eine Flüchtlingsorganisation spenden. Kleidercontainer sind nicht der beste Ort, um Klamotten loszuwerden, da die Klamotten hier meist weiterverkauft anstatt gespendet werden.

Alle Kleidungsstücke, bei denen du dir unsicher sind, köannst du erst einmal in eine Kiste legen und wegstellen. Wenn du nach zwei oder drei Wochen noch kein Teil daraus vermisst habst, kannst du die Klamotten ebenfalls guten Gewissens weggeben.

Tipp: Kleider loswerden kann sehr viel Spass machen! Organisiere doch mal eine Kleidertausch-Party mit Freunden und Bekannten.

2 Analysieren und den eigenen Stil finden

Nachdem feststeht, welche Lieblingsteile im Schrank bleiben dürfen, geht es darum, den eigenen Stil zu analysieren. Anhand der ausgewählten Teile sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Was macht die Teile aus, die ich gerne trage?
  • Welcher Schnitt steht mir?
  • Gibt es Farben, die vorherrschen?
  • Finde ich unter meinen Klamotten etwas für jeden Anlass?

Um das herauszufinden, bietet sich die sogenannte 10x10 Challenge an. Hierbei sucht man sich 10 Kleidungsstücke heraus, die man dann 10 Tage lang trägt. Das Ziel ist es, daraus möglichst viele Outfits zu kombinieren. Zu den 10 Kleidungsstücken gehören Basics wie Oberteile, Hosen, Röcke, Jacken, Schuhe und Accessoires.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Beitrag geteilt von Laura Mitulla (@lauramitulla) am

Auch eine Collage kann bei der Stilfindung helfen. Lasse dich etwa von Zeitschriften oder bei Pinterest und Instagram inspirieren und erstelle digital oder analog eine Collage mit Outfits und Teilen, die dir gut gefallen. So lässt sich schnell eine eigene Stilrichtung erkennen.

Übrigens: Bei Pinterest kannst du dir auch ein Board anlegen, auf dem du Bilder von Outfits sammelst, die dich inspirieren.

3 Farbschema entwickeln

Und nun zum wohl wichtigsten Thema: der Farbe. Nachdem man die Garderobe aussortiert hat, wird meist schon eine Farbtendenz sichtbar. Um eine eigene Capsule Wardrobe zu erstellen, ist ein klares Farbschema wichtig – schliesslich sollen die Stücke untereinander gut zusammen passen.

Damit das Kombinieren möglichst einfach wird, entscheidest du dich am besten für fünf Farben. Dabei wird zwischen der Basisfarbe, den neutralen Farben und einer oder mehrerer Akzentfarben unterschieden.

Die Basisfarbe gibt den Ton an. Sie ist im Kleiderschrank vorherrschend und mit allen anderen Farben kombinierbar. Als Basisfarben werden meist Dunkelblau oder Schwarz empfohlen. Entscheide dich hier für eine(!) Farbe.

Die neutralen Farben lassen schon etwas mehr Auswahl zu. Weiss, Beige und Grau sind als neutrale Farben wunderbar sowohl mit Schwarz als auch mit Blau kombinierbar. Unabhängig davon, für welche Basisfarbe du dich entschieden hast, kannst du nun zusätzlich eine bis drei neutrale Farben wählen. Die hellen neutralen Töne lockern die Outfits auf und lassen sich gut zu jeder Akzentfarbe kombinieren.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Beitrag geteilt von by JANA HUHN (@vonkopfbisfuss_) am

Abhängig davon, für wie viele neutrale Farben du dich entschieden hast, kannst du nun noch ergänzend ein bis drei Akzentfarben auswählen. Diese Farbtöne kommen zwar nicht so oft in der Garderobe vor, sollte sich aber auch mit allen anderen Farben kombinieren lassen. Ergänzende Farben können etwa Senfgelb, Grün, Rose oder Rot sein.

4 Ausprobieren und ergänzen

Wenn du deine eigene Capsule Wardrobe erstellt hast, kann es natürlich sein, dass das ein oder andere Stück fehlt. Etwa ein Blazer, elegante Schuhe oder ein Kleid für besondere Anlässe. Unser Tipp: Führe eine Wunschliste mit den Teilen, um die du die Garderobe noch ergänzen möchtest.

Wenn ein Wunsch lange anhält, lohnt sich ein Kauf. Am besten setzt du dabei auf secondhand. Das spart Geld und Ressourcen. Wenn's doch was Neues sein soll, empfehlen wir, zu Fair Fashion in guter Qualität zu greifen. Schliesslich soll das neue Teil lange halten. Und vergiss beim Kauf dein Farbschema nicht! Lässt sich das neue Kleid gut mit einem Cardigan, den Schuhen und einer Tasche kombinieren, die du schon besitzt?

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