Hol dir die Biodiversität in die Stadt: So machst du Seedballs selber

Mit Samenbomben werden wir alle zu Gärtnern! Seedballs bringen mehr Farbe in die Stadt und es gibt einige Shops, die viele verschiedene Seedbombs anbieten. Doch mit unserem einfachen Rezept kannst du Seedballs auch fix selber machen. 

Seedballs kaufen und wie Samenbomben selber machen
Ob im Garten oder auf brachliegenden Flächen: Seedballs nützen der Biodiversität. Foto © iStock / Getty Images Plus

Samenbomben, auch Seedballs oder Seedbombs genannt, lassen graue Betonwüsten oder ungenutzte Brachflächen innert kürzester Zeit zu grünen Oasen heranwachsen. So können die kleinen Kugeln, die neben Erde und Lehm auch Saatgut enthalten, einen grossen Beitrag zur Biodiversität in den Städten leisten.

Lies hier, wozu Samenbomben ursprünglich dienten, 3 Gründe, warum Seedballs so praktisch sind, wo du die Samenkugeln kaufst und was du beim Werfen der Samenbomben beachten solltest. Zudem: Ein einfaches Rezept, mit dem du Seedballs selber machst.

Wozu Samenbomben ursprünglich dienten

Bereits in den 1970er-Jahren begannen Aktivisten in Städten wie London oder New York mit dem sogenannten Guerilla Gardening. 

Indem sie heimlich Blumensamen ausbrachten, wehrten sich die Guerilla Gärtner gegen die zugepflasterten, unfreundlichen Städte. Aus diesem grünen Protest entstand die heute weit verbreitete Urban Gardening Bewegung. Die Samenbomben sind ein Überbleibsel dieser ursprünglich illegalen Pflanzaktionen.

Unser Lesetipp: 6 gute Gründe für Urban Gardening auf Terrasse und Balkon.

3 Gründe, warum Seedballs so praktisch sind

1 Nahrung für Bienen & Co.

Seedbombs sorgen im urbanen Raum, wo Insekten wie Bienen und Schmetterlinge kaum Nahrung finden, für viel Grün und Blumen. So tragen sie zum Überleben der Nützlinge bei.

2 Verschönerung von Stadträumen

Was gibt es Schöneres als kleine Blumenwiesen mitten in der Stadt? Nicht nur Insekten haben ihre Freude daran, auch wir geniessen die bunten Blumen, die das Grau durchbrechen!

3 Grüner Daumen für alle

Dank Seedballs werden wir alle ganz schnell zu Gärtnern! Denn Samenbomben muss man nicht pflanzen, sie wachsen von alleine. Auch giessen ist meistens nicht nötig, denn sobald Regen fällt, weichen die Kugeln auf und das Saatgut kann wachsen.

Tipp: Auch im eigenen Garten machen sich Samenbomben gut! 

Wo du Seedballs online kaufst

Um Samenbomben zu kaufen, gibt es eine grosse Auswahl an Angeboten. Oft gibt es die Samenkugeln gleich im Set à 10, 15 oder 20 Kugeln.

Vielfach werden Mischungen angeboten, zum Beispiel Wildblumen Seedballs, Essbare Blüten, Mischungen mit verschiedenen Sorten Mohn oder solche mit Kräutern.

In diesen Schweizer Shops kaufst du Seedballs

DIY Samenbomben: So machst du Seedballs selber

Seedbombs kannst du auch ganz leicht selber herstellen. Sogar zum Basteln mit Kindern eignet sich diese einfache Anleitung perfekt. Für die Samenbälle brauchst du nur vier Zutaten:

Seedballs und Samenbomben selber machen mit Erde, Lehm, Kompost, Samen und Wasser

Samenbomben kannst du einfach selber herstellen. Foto © miriam-doerr / iStock / Getty Images Plus

  • Samen
  • Lehm (oder Ton)
  • Erde
  • Wasser

Das Wichtigste ist die Auswahl der Samen. Achte darauf, Samen von einheimische Pflanzen zu verwenden. Unkomplizierte Arten sind Kornblumen, Löwenzahn, Margeriten, Mohn, Ringelblumen oder Sonnenblumen. Sie können an fast jeder gewünschten Stelle wachsen.

Die Samen kaufst du entweder beim Gärtner oder du erntest sie direkt von den Blüten der Wildpflanzen, die du unterwegs in der Natur findest.

Zutaten für etwa 10 Samenbomben

  • 2 TL Saatgut
  • 10 EL Blumenerde (torffrei)
  • 10 EL Tonerde oder Tonpulver (erhältlich in der Apotheke)
  • Etwas Wasser

Hinweis: Die Tonerde sorgt dafür, dass die einzelnen Bestandteile zusammenhalten. Genauso gut kannst du auch Lehmpulver oder Lehm aus der Erde verwenden.

So werden die Seedballs hergestellt

  1. Mische in einem Eimer die Erde mit den Samen.
  2. Gib das Tonpulver dazu.
  3. Giesse nun langsam Wasser hinein, bis eine formbare, aber noch feste Mischung entsteht.
  4. Nun formst du mit der Hand aus dem Teig Kugeln in der Grösse einer Baumnuss.
  5. Lass die Samenbomben einige Tage an der Luft trocknen. Als Unterlage eignet sich eine Zeitung.

Tipp: Mische etwas Kaffeesatz oder Kompost unter die Erde, so bekommen die Pflanzen Dünger mit auf den Weg.

Samenbomben werfen: Das solltest du beachten 

Seedbombs müssen eigentlich nur an der gewünschten Stelle abgelegt oder, wenn der Ort etwas schwerer zugänglich ist, hingeworfen oder -gerollt werden.

Pflanzen ist dank der Erde nicht nötig und sobald es regnet, können die Samen spriessen. Nur wenn lange kein Regen fällt, solltest du deine Seedballs zwischendurch giessen.

Wähle brachliegende Grünflächen oder deinen eigenen Garten für die Seedbombs. Nicht erlaubt sind private Flächen oder Gärten.

Trocken verpackt und kühl aufbewahrt sind die Seeballs rund zwei Jahre haltbar.

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