Jackfruit: Alle Facts zum veganen Fleischersatz & feine Rezepte

Die Jackfruit ist gerade in aller Munde. Kein Wunder, denn nicht nur Vegetarier und Veganer haben den tropischen Fleischersatz entdeckt. Doch wie nachhaltig ist die Jackfrucht als ersatz für Plätzli, Poulet & Co. tatsächlich? Tipps für die Zubereitung und den Kauf der Frucht.

Jackfruit: So schmeckt der Fleischersatz aus der Jackfrucht plus feine Rezepte
Die Jackfrucht ist der gesunde Fleischersatz aus den Tropen. Doch ist sie auch nachhaltig? Fotos © iStock / Getty Images Plus; Collage: Redaktion Nachhaltigleben

Jackfruit –  Food Trend aus den Tropen

Die Jackfruit, auch Jackfrucht, Jackbaumfrucht oder Jakobsfrucht genannt, stammt vom Jackfruchtbaum. Der grossgewachsene, immergrüne Baum stammt ursprünglich aus Süd- und Südostasien. Bis zu 700 Früchte pro Jahr wachsen an einem ausgewachsenen Baum.

Unreife Jackfruits werden vom Baum geschlagen und als Fleischersatz verwendet

Unreife, kleine Früchte werden vom Baum geschlagen und als Fleischersatz verwendet. Foto © earleliason/ iStock / Getty Images Plus

Die Heimat dieses Maulbeergewächses sind Länder wie Indien, Nepal, Sri Lanka, Bangladesch und Thailand. Die Frucht wächst allerdings auch in anderen tropischen Ländern.

Hierzulande ist die Jackfruit seit einiger Zeit der Renner bei Vegetariern und Veganern, da sie ein wirklich guter Fleischersatz ist.

Süss oder fleischig: So wird der Fleischersatz gegessen

Reife Jackfruits können bis zu 35 Kilo schwer werden.

Die Reifen Früchte werden bis zu 35 Kilo schwer. Foto © Gilitukha/ iStock / Getty Images Plus Bildunterschrift

Die Frucht selbst ist ellipsenförmig hat eine harte Schale wie etwa die Ananas und wird bis zu 35 Kilo schwer. Das Gewicht hängt von der Sorte ab. Optisch erinnert sie ein wenig an Honigmelonen oder frische Litschis in XXL. Die Jackfrucht kann unreif verwendet werden oder ausgereift.

Reif ist sie im Geschmack recht süss und ist super für Desserts geeignet. In der asiatischen Küche kennt man zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten der reifen Frucht, so etwa getrocknet als Chips. So wird sie in der Regel auch in den Herkunftsländern wie Sri Lanka gegessen.

Wie nachhaltig ist die exotische Frucht?

In der westlichen Welt ist sie insbesondere als veganer Fleischersatz begehrt. Dabei handelt es sich bei dem leckeren Fleischersatz eigentlich um ein Nebenproduckt des Anbaus. Denn damit der Jackfruchtbaum grosse und süsse Früchte ausbildet, werden während des Fruchtwachstums noch unreife, kleinere Früchte vom Baum abgeschlagen. Statt diese einfach wegzuwerfen, werden Sie eingelegt oder seit einiger Zeit zu uns exportiert.

Die weite Reise ist es denn auch, die sich negativ auf die Klimabilanz des neuen Fleischersatzes auswirkt. Deshalb gilt wie bei allen Tropenfrüchten: In Massen essen und bewusst geniessen.

Also ökologischer Fleischersatz kann die Frucht durchaus mal auf unseren Tellern landen. Für Smoothies oder die gesunde Portion Obst und Gemüse greifen wir lieber auf einheimische Früchte zurück statt auf diesen neuen Food Trend zu setzen.

Unreif sollten Sie sie nicht unbedingt roh essen, denn die Jackfrucht ist im ungegarten Zustand schwer verdaulich. Ausser: Es sind Jackfruit-Chips.

Wie schmeckt die Frucht als Fleischersatz?

Als besonders aromatisch kann man die unreife Frucht nicht bezeichnen. Denn solo schmeckt sie neutral bis leicht säuerlich und kann irgendwo zwischen Zucchetti und Artischocke eingeordnet werden.

Gekocht oder geröstet offenbart sie ihr wahres Talent, denn die faserige Konsistenz des Fruchtfleischs erinnert vom Mundgefühl sehr an die typische Konsistenz von Fleisch – insbesondere Poulet.

Wie bei anderen veganen Fleischalternativen, etwa Tofu oder Seitan, kommt der Geschmack erst durch die richtige Würze. Dann allerdings gibt es zahlreiche vegane Rezepte und vegetarische Gerichte, die mit dem Fruchtfleisch zubereitet werden können.

Veganes Zürcher Geschnetzeltes, Burger, Gulasch, Frikassee, Pulled «Pork» oder würziges Curry? Die Jackfrucht ersetzt jedes Fleisch! Gewürzschrank aufmachen und frische Kräuter dran – am besten einige Zeit marinieren –, so glänzt die Jackfruit als wirklich schmackhafte Alternative zu Rind, Poulet oder Schwein.

Eine unreife Jackfruit können Sie bis zu 10 Tage bei Zimmertemperatur lagern. Reif oder angeschnitten sollte sie im Kühlschrank gelagert und zeitnah verspeist werden.

So gesund ist die Frucht wirklich

Geht es nach den Vermarktern, so ist hier ein neuer Stern am Superfood-Himmel aufgegangen, der richtig gesund sein soll. Das Fruchtfleisch soll unter anderem in Sachen Mineralien punkten.

Tatsächlich enthält die Fleischalternative etwas unter 30 mg Kalzium, was hervorgehoben wird, aber im Vergleich zu anderen Lebensmitteln wenig ist. Vergleich: Broccoli enthält bis zu 100 mg, Federkohl bis zu 200 und selbst Rüebli enthalten noch 30 – 40 mg. Emmentaler enthält übrigens etwa 900 mg, was der empfohlenen Tagesdosis entspricht. Zudem ist Magnesium (37 mg) und ein wirklich hoher Anteil an Kalium (407 mg) enthalten.

Aber, die Jackfruit kann anders punkten. So enthält sie weder Soja noch Gluten. Gerade letzteres macht sie bei Glutenunverträglichkeit ideal für Veganer und Vegetarier.

Die Jackfruit enthält zudem einiges an Ballaststoffen und das ist optimal für die Verdauung und das Sättigungsgefühl. Etwa 5 Gramm soll sie auf 100 Gramm enthalten. Im Vergleich: Gängige Gemüsesorten enthalten etwa 3 Gramm, Tofu um die 2 Gramm.

Zudem enthält die Jackfrucht Spurenelemente wie Eisen, Zink oder Mangan sowie Vitamin A und Vitamin C. Besonders macht sie hier, dass die Frucht die wichtigen B-Vitamine enthält, die es sonst fast nur in Fleisch gibt. Im Gegensatz zu anderen Fleischersatz-Produkten, enthält sie zudem etwas Vitamin C. Mit rund 40 Kalorien auf 100 Gramm ist sie eine richtig leichte Kost.

Jackfruit wo kaufen?

Die wenigen Anbieter die es gibt, verkaufen die Jackfrucht in der Dose und konserviert in einer Salzlake mit Limettensaft, der die Farbe natürlich erhält. Anbieter sind beispielsweise Coop mit Bio-Jackfruits in der Dose, MrVegan.ch oder fabulous.ch mit verschiedenen Jackfruit-Produkten. Die genannten bieten die Jackfruit in Bio-Qualität.

Getrocknet als Chips zum Knabbern gibt es sie bei Keimling.ch. Und schliesslich gibt es die Jackfruit auch in reif, frisch und in Scheiben, etwa bei fairkoestlich.ch. Dann schmeckt sie herrlich süss nach Banane und Ananas.

 

Wofür die Pflanze auch genutzt wird

  • Das Fruchtfleisch selbst, aber auch alle anderen Teile der Frucht und des Baumes werden in seinen Heimatländern verwertet.
  • Die Samen sind geröstet oder gekocht verwertbar und dienen etwa als Einlage in Currys.
  • Getrocknet kann man aus den Samen Mehl machen, das zum Backen geeignet ist. Der Geschmack erinnert an Esskastanien.
  • In Indien wird aus dem Holz des Baumes eine landestypische Trommel hergestellt.
  • Kocht man die Fasern des Holzes, so gewinnt man eine Farbe zum Stofffärben. Mit der gelben Farbe werden traditionell die Roben buddhistischer Mönche gefärbt.
  • Alle Pflanzenteile finden Einsatz in der traditionellen asiatischen Medizin.
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