Dieses Haus besteht aus Abfall und ist biologisch abbaubar

Ökologische Bauten gibt es bereits viele. Unter ihnen ist dieses Haus dennoch etwas Besonderes. Denn es zeigt, wie angenehm es sich zwischen pflanzlichen Abfällen wohnt.

Ökologisch bauen: Das Traumhaus, das aus Abfall besteht
Foto: © EEN TIL EEN

Een til Een erfindet das Wohnhaus neu. Zusammen mit 40 Partnern hat das dänische Architekturbüro ein einzigartiges Projekt umgesetzt. Denn dieses Haus besteht überwiegend aus landwirtschaftlichen Abfällen. Innovative Materialien und eine clevere Umsetzung sorgen zudem dafür, dass die Konstruktion praktisch keinen ökologischen Fussabdruck hat, die Umwelt also fast nicht belastet.

Welche Öko-Materialien in dem Haus stecken

Der isolierende Kern und diverse andere nötige Baustoffe wurden aus Grünabfall wie Stroh, Grünschnitt, Hackschnitzel oder Seegras gewonnen. Auch die eigentliche Fassade und der teilweise Innenausbau sind klar ein Statement für ökologisches Bauen.

Hierzu wurde Holz verwendet, das Kebony genannt wird. Dieses ist dank biologischer Behandlung haltbarer als andere Hölzer.

Von Decke bis Boden baut das Haus auf Recyclingmaterialien

Von Decke bis Boden baut das Haus auf Recyclingmaterialien. Foto: © EEN TIL EEN

Kebony-Holz entsteht durch eine umweltschonende, patentierte Behandlungsweise. Dabei werden aus sonst für den Bau eher ungeeigneten, sehr weichen Hölzern wie Kiefer nachhaltige Baustoffe. Eine rein biologisch basierte Methode macht sie derart robust, dass sie haltbarer als Tropenholz werden und über viele Jahre halten sollen.

Neben Afällen wurde viel Holz verbaut, vor allem für die Fassade.

Neben Abfällen wurde viel Holz verbaut, vor allem für die Fassade. Foto: © EEN TIL EEN

Beim Umzug einfach das ganze Haus mitnehmen

Die Erfinder haben das Haus modular aufgebaut. Bewohner können sich daher aus den verschiedenen Elementen selbst ihr eigenes Traumhaus zusammensetzen. Und wenn dann doch einmal eine Veränderung der Umstände oder ein Umzug ansteht, kein Problem.

Das Gebäude lässt sich verhältnismässig leicht erweitern oder umbauen und sogar zu einem anderen Standort transportieren. Die Planer erreichen das unter anderem, indem sie auf klassische Fundamente verzichten.

Stein im Innenausbau ist nachhaltig und dazu hochwertig.

Trotz ökologischer Werte hat das Haus eine moderne Ausstattung. Foto: © EEN TIL EEN

Fundamente, erst recht eine Unterkellerung, sind zeit-, material- und energieintensiv. Zudem bedeuten sie einen massiven Eingriff in die Natur und die dafür üblichen Materialien sind schwer zu rezyklieren. Deshalb umgehen die Erfinder das mittels ins Erdreich eingeschraubte Pfeiler.

Damit steht das Haus zwar dennoch stabil an seinem Standort. Sollte es einmal entfernt werden, würden jedoch deutlich weniger Spuren in der Natur zurückbleiben.

Der Holzfussboden ist biologisch abbaubar.

Das Holz für die Fussböden besteht aus nachhaltigem Holz. Foto: © EEN TIL EEN

Nach dem Bewohnen kann das Haus auf den Kompost

Viele der Hauptkomponenten sind kompostierbar oder können in einer Verbrennungsanlage rückstandslos zur Energiegewinnung genutzt werden. Soll das Haus einmal abgerissen werden, kann es somit zum grössten Teil biologisch abgebaut werden und hinterlässt damit kaum Abfälle.

In Sachen nachhaltig und ökologisch bauen entstehen heute auf der ganzen Welt innovative Gebäude. Und in den Niederlanden setzt man beispielsweise gleich auf eine ganze Siedlung: «Ein Dorf versorgt sich selbst: Holland baut erstes ReGen Village

Quelle: eentileen.dk

Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann im Januar 2018

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