Wohnen 3.0: Wie unsere Städte lebenswerter werden sollen

Smart Cities, also schlaue Städte, sollen möglichst umweltfreundlich, aber auch besonders lebenswert sein. Durch welche Massnahmen Städte in der Schweiz und im restlichen Europa bereits immer «smarter» werden.

Smart City: Ein Konzept für die Zukunft
Foto: © ah_fotobox / iStock / Thinkstock

Die Smart City ist ein noch recht junges Konzept, das Städte trotz wachsender Anzahl an Bewohnern nachhaltiger und lebenswerter gestalten soll. Denn im Jahre 2050 wird die Weltbevölkerung rund neun Milliarden Menschen umfassen, wovon etwa 70 % in Städten leben werden. Um dies bewältigen zu können, und dabei trotzdem die Ressourcen zu schonen, können Smart Cities eine Lösung sein.

In der Smart City wird regional produziert und recycelt

Die Smart City ist ein System der kurzen Wege. Regionale und saisonale Lebensmittel oder Baustoffe aus der Region sind hier nur zwei der vielen Beispiele, mit denen Zeit und Ressourcen effizient genutzt werden sollen. Die Wiederverwendung von Abfall jeglicher Art, vom Hauskehricht bis zum Bauschutt, auch Urban Mining genannt, ist in den Städten der Zukunft ein ebenso zentraler Punkt.

Neueste Technologien und eine eigene Energieversorgung in Form von Minikraftwerken, Photovoltaik oder Solarthermie auf dem Dach sowie durch Erdwärme sind zentrale Faktoren für die «schlaue Stadt». Diese regional produzierte Energie wird dann von Smart Grids, den intelligenten Stromnetzen der Zukunft, verlustfrei und bei Bedarf an die Haushalte weitergeleitet.

Städte machen es vor: Smart Cities sollen grüne Oasen sein

Eine Smart City ist nicht nur besonders effizient aufgebaut und schont die Ressourcen. Sie ist auch voll von Dachgärten, Parks und Grünstreifen. Das kommt nicht nur der Entspannung der smarten Städter zugute, sondern dient auch dem besseren und gesünderen Klima.

In der Schweiz sind viele Konzepte auf dem Vormarsch, welche die Entwicklung solcher Smart Cities fördern. Das kann etwa in den unzähligen Urban-Gardening-Projekten beobachtet werden. Mehr dazu hier: «Urban Gardening: Werden Sie zum Stadtgärtner». Aber auch besonders Neubauprojekte orientieren sich an der Idee einer intelligenten und lebenswerten Stadt. Beispiele hierfür sind unter anderem die Öko-Siedlung in Tägerwilen, das nachhaltige Quartier Oberfeld oder das Zürcher Hunziker Areal.

Wie einige Aspekte der Smart City bereits umgesetzt werden, zeigt sich auch in London. Dort heizt ein Teil des U-Bahnnetzes zahlreiche Wohnungen, es sind Elektrobusse auf dem Vormarsch und ein Velohighway quer durch die Stadt ist geplant, um eine umweltfreundliche Fortbewegung zu fördern. Zudem wird die Stadtbegrünung massiv ausgebaut. Viele Häuser sollen Dachgärten erhalten, es wurden bereits 10'000 Bäume in der Stadt gepflanzt sowie 100 sogenannte «Pocket Parks» eingerichtet, die eine grüne Oase im Kleinformat für die Städter bieten. In der Nähe von London wurde zudem vor kurzem die grösste Pflanzenwand Europas eingeweiht, mit der ein Parkhaus die Artenvielfalt fördert.

Auch in Amsterdam werden seit 2009 insgesamt 89 innovative Smart City-Projekte umgesetzt. So wurde das Velowege-Netz stark ausgebaut, unter anderem mit dem weltweit ersten Veloweg mit integrierten Solarzellen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Smart City-Projekte in den Grossstädten überall auf der Welt.

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