Pflanzen richtig giessen: Worauf du im Sommer achten solltest

Wenn längere Hitze- und Trockenperioden im Sommer den Pflanzen im Garten das Leben schwer machen, kommt es aufs richtige Giessen an. Jetzt brauchen deine Pflanzen viel Wasser. Wir zeigen, worauf du beim Giessen achten solltest, um die Pflanzen zu schonen und Wasser zu sparen.

Pflanzen im Garten richtig giessen
Foto © Katharina Bill / Unsplash

Pflanzen giessen kann gerade im Sommer eine Herausforderung werden. Denn wenn die Tage sehr warm sind, müssen sie mehr – und vor allem richtig – gegossen werden. 10 Tipps, die dir helfen, die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon richtig zu wässern.

1. Am frühen Morgen giessen

Den wenigsten Wasserverlust hätte man, wenn man morgens zwischen drei und fünf Uhr die Pflanzen giessen würde. Zu dieser Zeit ist die Erde wie die Umgebungsluft am meisten abgekühlt, wodurch am wenigsten Wasser verdampft und die Pflanzen genügend Zeit haben, das lebensnotwendige Nass aufzunehmen. Da aber nicht alle um diese Uhrzeit zum Giessen in den Garten gehen möchten – schon gar nicht, wenn es sich um einen weiter entfernten Mietgarten handelt –, kannst du auch einfach möglichst morgens deine Pflanzen giessen. Dann ist die Luft noch vergleichsweise kühl, es verdunstet kaum Wasser und die Pflanzen erhalten so einen guten Start in den Tag.

Giesst man indes tagsüber, dann verdunstet viel Wasser, wodurch der Giessaufwand und der Wasserverbrauch wesentlich höher ausfällt. Kann man Pflanzen nicht morgens giessen, dann ist der frühe Abend ein guter Giesszeitpunkt.

2. In Bodennähe giessen

Achte darauf, dass die Pflanzen immer möglichst weit unten, also in Wurzelnähe, gegossen werden. Je näher man am Boden wässert, desto mehr Wasser kommt direkt an den Wurzeln an – also dort, wo die Pflanzen das Wasser aufnehmen können. Giesst du die Pflanzen hingegen von oben, verdunstet viel Wasser von den Blättern, bevor es zum Wurzelwerk dringt.

Richtig schädlich können feuchte Blätter an pilz- oder fäuleanfälligen Pflanzen werden. Pflanzen, die zu Mehltau neigen, also Zucchetti, Kürbis oder Gurken, erhalten diesen eher, wenn sie ständig feuchte Blätter haben. Diese Pflanzen sollte man möglichst nicht abends giessen.

Auch Tomatenpflanzen erhalten durch die feuchten Blätter im unteren Bereich viel schneller die gefürchtete Kraut- und Braunfäule. Zumindest bei ihnen kann man die Gefahr durch Giesswaser allerdings minimieren, indem man die unteren Blätter komplett entfernt. Dies gilt im Blumenbeet genauso für Rosen, Flammenblumen oder Skabiosen.

3. Für Blühpflanzen, Gemüse und Rasen gilt: immer kräftig wässern

Eingie Pflanzen sollten kräftig gewässert werden. Dies gilt für Blühpflanzen, Gemüse und den Rasen. So sind beispielsweise Tomaten, Zucchetti oder Gurken auch mal über fünf bis zehn Liter auf einmal froh, anstatt mal hier und da mal ein paar Tropfen zu erhalten.

Als Folge einer geringen oder unregelmässigen Wassergabe können Zucchetti oder Gurken auch mal nur männliche Blüten ausbilden und dadurch keine Früchte tragen. Die Tomate indes reagiert gerne mit Blütenfäule bei zu viel Trockenheit oder unregelmässigem Giessen.

4. Für mediterrane Pflanzen gilt: lieber einmal weniger giessen

Gerade bei mediterranen Pflanzen kann das Gegenteil der Fall sein. Lavendel, Olive oder auch Rosmarin haben mit Trockenheit weniger Probleme. Dafür schadet ihnen eher zu viel Wasser.

5. Mach den Fingertest

Der Fingertest macht das Pflanzengiessen erheblich leichter: Hierzu den Zeigefinger in die Erde stecken, um zu testen, ob diese nur an der Oberfläche oder tiefer ausgetrocknet ist. Hat man den halben Finger in der Erde versenkt und spürt Feuchtigkeit, dann ist das Giessen noch nicht unbedingt nötig.

Lesetipp:

6. Weniger giessen dank Unkraut jäten

Um Pflanzen weniger zu giessen, solltest du im Beet regelmässig Unkraut entfernen. Dabei wird einerseits der Boden gelockert, wodurch die Erde und damit auch die Pflanze wesentlich besser Wasser aufnehmen und das Giessen erleichtert wird. Ausserdem entfernst du dabei die Pflanzen, die den Nutz- und Zierpflanzen das knappe Wasser streitig machen.

7. Weniger giessen dank Mulch

Mulch aller Art auf das Beet zu geben – funktioniert auch im Topfgarten – minimiert ebenfalls den Aufwand beim Pflanzengiessen. Dies kann Rasenschnitt sein, den man einige Tage in der Sonne antrocknen lässt, was möglicherweise noch vorhandene Energie in den Wurzeln von Wildkräutern absterben lässt. Auch Stroh ist geeignet, Rindenmulch oder Hackschnitzel, Kies, Split oder andere Materialien. Sie alle haben gemeinsam, dass durch ihre Auflage die Erde weniger schnell austrocknet.

8. Mit Regenwasser giessen

Pflanzen mögen Regenwasser lieber als das kalkhaltige Wasser, das aus dem Hahn kommt. Lass deine Giesskannen bei Regen einfach draussen stehen. So sparst du Trinkwasser und tust deinen Pflanzen etwas Gutes.

9. Mit lauwarmem Wasser giessen

Achte darauf, dass das Giesswasser nicht zu kalt und nicht zu heiss ist. Pflanzen mögen, gerade wenn es heiss ist, lieber wohltemperiertes Giesswasser.

10. Nicht bei Sonnenschein giessen?

In einigen Gartenmagazinen wird noch immer auf den sogenannten Brennglas-Effekt hingewiesen, der entstehen soll, wenn man Pflanzen bei Sonnenschein giesst. Es heisst, dass die Wassertropfen auf den Blättern zu Verbrennungen führen sollen.

Tatsächlich handelt es sich dabei um einen hartnäckigen Gärtnermythos. Schliesslich kommt es auch in der Natur häufig vor, dass nach einem Regenguss wieder die Sonne scheint. Gäbe es einen solchen Brennglas-Effekt, würden die Pflanzen in Natur und Garten durch solche Wetterschwankungen ganz schön in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ein Nachteil beim Giessen bei Sonne ist, dass ein Grossteil des Wassers einfach verdampft, bevor die Pflanzen es aufnehmen können. Deshalb ist es ratsam, eher vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang zu giessen. Dennoch gilt: Wenn die Pflanzen schlapp machen, solltest du sie auch bei Sonne giessen, anstatt bis zum Abend zu warten.

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