Hausmittel Erkältungsbad: Wann und wie es der Gesundheit hilft

Neben vielen anderen Hausmitteln, kann auch ein Erkältungsbad die Abwehrkräfte stärken oder bei leichter Erkältung Symptome lindern. Wann es sinnvoll ist und in welchen Fällen man das Erkältungsbad besser lassen sollte.

Für ein Erkältungsbad den Badezusatz selber machen und was zu beachten ist
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Mit diversen Hausmitteln kann man Husten, Schnupfen oder Gliederschmerzen lindern, aber auch generell die Abwehrkräfte stärken. Dazu gehört auch das Erkältungsbad, welches unter bestimmten Umständen sinnvoll und hilfreich das Immunsystem unterstützen kann.

Wie ein Erkältungsbad wirkt

Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung schwören viele auf ein wärmendes Bad. Es soll die Muskulatur entspannen, was mögliche Gliederschmerzen lindern oder sogar verfliegen lassen kann. Die wohltuende Wärme wirkt zudem wie ein Mini-Fieber und kurbelt so das Immunsystem an. Aber Vorsicht: Das Bad sollte nicht wärmer als 38 Grad sein, alles darüber kann den Kreislauf erheblich belasten.

Experten raten deshalb auch generell dazu, bei Erkältung nur ein Dreiviertelbad statt ein Vollbad zu nehmen. Denn wenn der Körper nicht gänzlich von warmem Wasser umgeben ist, kann das Erkältungsbad den Kreislauf insgesamt nur weniger strapazieren. Als Dauer eines Erkältungsbades ist eine Zeit zwischen 10 und 20 Minuten ratsam. Danach sollte man sich am besten einige Zeit lang gut eingepackt auf die Couch oder gleich ins Bett legen, aber nicht mit nassen Haaren. Die anschliessende Ruhe trägt zur Wirkung des Erkältungsbads bei.

Erkältungsbäder, die es in der Apotheke oder Drogerie gibt, können Unterschiedliches bewirken. Sie befreien die Nase oder Bronchen, entspannen oder kurbeln den Kreislauf an. Wer nicht eines der fertigen Produkte kaufen möchte, kann diese Wirkungen aber auch durch einfache, selbst gemachte Erkältungsbäder erreichen.

Hierzu kann es schon ausreichen, dem Badewasser ein paar Tropfen Eucylypthusöl, Kiefernnadelöl oder Thymianöl bei zu geben. Vorsicht ist dabei jedoch geboten, wenn man Allergien hat oder zu allergischen Reaktionen neigt.

Wann man auf ein Erkältungsbad besser verzichten sollte

Grundsätzlich sollte man auf ein Erkältungsbad verzichten, wenn man sich bereits richtig schwach oder schwindelig fühlt, also die Erkältung bereits in vollem Gange ist. Auch ist ein Erkältungsbad bei Fieber nicht ratsam. Wenn Erkältung oder Grippe den Körper bereits so stark im Griff haben, kann das Erkältungsbad eine zusätzliche Belastung sein, die mehr schadet als hilft. Erst, wenn das Fieber abgeklungen ist, kann es wieder sinnvoll sein.

Auch Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sollten besser auf ein Erkältungsbad verzichten. Wenn Sie zweifeln, konsultieren Sie zur Sicherheit vorab einen Arzt oder Apotheker.

Erkältungsbad in der Schwangerschaft und für Kinder?

Generell raten Ärzte oder Hebammen von einem heissen Bad – 38 Grad und mehr gilt als heiss – in der Schwangerschaft ab. Aber auch kühler sind Erkältungsbäder für Schwangere nicht zu empfehlen. Das bestätigen Beschreibungen von Erkältungsbädern aus dem Handel, in denen ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass die Produkte nicht zur Anwendung in der Schwangerschaft geeignet sind. Der einfache Grund: Die ätherischen Öle können unter Umständen Wehen auslösen. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie vorab unbedingt den Arzt oder die Hebamme, wie Sie in der Schwangerschaft anders das Immunsystem stärken und wirksame Hausmittel gegen Schnupfen wie auch Erkältung nutzen können.

Für Kinder gibt es bei vielen Herstellern spezielle Erkältungsbäder. Die Packungsbeilage gibt an, wie alt das Kind sein muss, bevor man es mit der Mixtur in die Wanne setzen kann. Meistens wird hier angegeben, dass das Kind mindestens drei Jahre alt sein soll. Allerdings gibt es auch Mixturen für ein Baby-Erkältungsbad.

Der Schweizer Hersteller Melisana hat beispielsweise mit dem Denosol Erkältungsbad ein pflanzliches Erkältungsbad im Sortiment, das für Babys ab sechs Monate geeignet sein soll. Hier gilt aber noch mehr: vorab besser den Arzt fragen. So ist ein Erkältungsbad auch bei Babys und Kindern mit Fieber alles andere als gesund.

Quellen: Tetesept.de, Pinimenthol.de, Kind-und-familie.net, Apotheken-Umschau.de, Melisana.ch, Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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