Ameisen vertreiben aus Haus und Garten

Ameisen sind eigentlich sehr nützliche Tiere. Die fleissigen Insekten sorgen in der Natur für Ordnung und sind effektiv gegen einige Schädlinge. Dennoch können sie lästig werden, wenn sie ins Haus kommen oder ihre Nester unter der Terrasse anlegen. Anstatt sie zu bekämpfen, kannst du Ameisen einfach vertreiben. Wie das auf die sanfte Tour gelingt und welche Hausmittel gegen Ameisen helfen.

Ameisen an einer Hauswand
Wenn Ameisen ins Haus kommen, werden sie schnell lästig. © RHJ / iStock / Getty Images Plus

Ameisen vertreiben – Das Wichtigste in Kürze:

  • Ameisen zählen zu den Nützlingen und sollten nicht bekämpft werden.
  • Dennoch können Ameisen lästig werden – etwa, weil sie Blattläuse vor Fressfeinden schützen.
  • Du kannst Ameisen mit Hausmitteln wie Zimt oder Zitronen vertreiben.
  • Backpulver gegen Ameisen ist keine empfehlenswerte Massnahme, da die Tiere daran qualvoll sterben.
  • Alternativ kannst du Ameisen umsiedeln.

Ameisen gehören zu den Nützlingen. Sie haben in der Natur eine wichtige Aufgabe als Abfallbeseitiger. Zudem stehen unter anderem viele pflanzenfressende Insekten auf ihrem Speiseplan, was im Garten eine Hilfe sein kann.

Ameisen haben aber auch ein paar schlechte Angewohnheiten, zumindest aus Sicht der Gärtnerinnen und Gärtner. Anstatt den Tieren mit Ameisengift den Garaus zu machen, ist es jedoch sinnvoller, die Tiere zu vertreiben, sodass sie weiterleben können, ohne die Gartenarbeit zu stören.

Ameisen – in Haus und Garten nicht nur Nützlinge

Ameisen beschützen beispielsweise Blattläuse vor ihren natürlichen Fressfeinden, weil sie deren zuckerhaltige Ausscheidungen (Honigtau) ernten. Dann lassen sich Blattläuse nicht mehr mit Nützlingen wie Marienkäfern bekämpfen, da diese von den Ameisen angegriffen werden.

Ameise und Marienkäfer auf einem grünen Halm
Während Marienkäfer Blattläuse fressen, wollen Ameisen den Honigtau der Läuse ernten. © Phanarat Buranachonapa / iStock / Getty Images Plus

Ausserdem legen Ameisen ihre Nisthöhle mit Vorliebe unter Terrassen an, weil sich die Steine in der Sonne schnell erwärmen. Vom Garten ist dann auch der Weg ins Haus nicht mehr weit, weshalb  Ameisenstrassen schnell ihren Weg nach drinnen finden. Oder die Tiere fangen an, sehr reife Früchte im Garten anzuknabbern. Für grösseren Schaden sorgen sie dadurch jedoch in der Regel nicht.

Welche Ameisenarten leben im Garten?

Im Garten treffen wir vor allem zwei Ameisenarten an – die Schwarze Wegameise (Lasius niger) und die Gelbe Wegameise (Lasius flavus). Erstere wird auch als Gartenameise bezeichnet, weil sie besonders häufig in Gärten siedeln.

Die Schwarzen Wegameisen ernähren sich vor allem vom Honigtau von Blattläusen, Blattflöhen, Schildläusen und Zikaden. Sie erbeuten aber auch andere Insekten. Damit ihre Beute näher an ihrem Bau liegt, siedeln Ameisen Blattläuse sogar manchmal auf andere Pflanzen um.

Die Schwarze Wegameise baut ihr Nest meist unter gepflasterten Flächen und dringt gelegentlich auch ins Haus ein. Die Gelbe Wegameise hingegen nistet meist unter Rasenflächen, wo sie kleine Erdhügel aufschütten.

Schwarze Wegameisen auf einem grünen Halm
Schwarze Wegameisen kommen in unseren Breiten am häufigsten in Gärten vor. © nattanan726 / iStock / Getty Images Plus

Ameisen vertreiben mit Hausmitteln

Ob im Garten oder im Haus – wenn Ameisen eine Futterquelle entdeckt haben, legen sie eine Duftspur für ihre Artgenossen. Die Ameisenstrassen, die dann entstehen, kannst du mit starken Gerüchen unterbrechen. Denn Gerüche stören den Orientierungssinn der Ameisen und helfen so, die Tiere loszuwerden, ohne ihnen Schade zuzufügen. Neben Düften helfen auch andere «Barrieren», Ameisen zu vertreiben.

Essig und Essigessenz

Den starken Geruch von Essig und Essigessenz mögen Ameisen gar nicht. Du kannst ihn beispielsweise auf eine oder mehrere Stellen der Ameisenstrasse sprühen oder ein paar Tropfen direkt um den Bau herum vergiessen. Dadurch verlieren die Ameisen ihre Orientierung und verlassen ihren Baum im besten Fall. Regnet es jedoch, ist der Essiggeruch schnell wieder weggespült, dann solltest du die Prozedur wiederholen.

Im Haus kannst du mit einer Mischung aus Wasser und Essig den Boden wischen. Der Duft hindert Ameisen daran, hier ihre Strassen zu bilden.

Zitronenschalen

Auch die Duftstoffe der Zitrone gefallen Ameisen nicht. Geriebene Zitronenschale auf der Ameisenstrasse verteilt oder rund um den Bau gelegt hilft, Ameisen zu vertreiben oder zumindest ihre Wege zu unterbrechen. Gegenüber Essig hat Zitrone ausserdem den Vorteil, dass die Schale für uns Menschen besser duftet.

Chili und Zimt

Gewürze wir Zimt- und Chilipulver eignen sich bestens, um Barrieren gegen Ameisen aufzubauen. Damit wirst du die Tiere wohl nicht dazu bringen, komplett Reissaus zu nehmen, aber ein dichter Streifen aus Zimt- oder Chilipulver vor der Türschwelle hilft, die Tiere aus der Wohnung fernzuhalten.

Kräuter und Duftpflanzen

Mit den Zweigen von Lavendel, Majoran oder Thymian sowie mit Gewürznelken schaffst du ebenfalls eine Barriere für Ameisen. Platziere diese auf den Ameisenstrassen oder rund um den Bau. Wo etwa Lavendel in grossen Mengen wächst, siedeln sich Ameisen meist gar nicht erst an. Deshalb sind Kräuter eher ein Mittel zur Prävention von Ameisen.

Barriere aus Kreide oder Kalk

Alkalische Stoffe wie Kreide oder Kalk werden von Ameisen gemieden. So hilft ein dicker Strick aus Kreise oder eine Spur aus Gartenkalk, Ameisenstrassen zu unterbrechen. Ziehe dabei lange Linien, damit die Tiere sie nicht einfach umgehen.

Was bewirkt Backpulver bei Ameisen?

Backpulver wird immer wieder als effektives Hausmittel gegen Ameisen angepriesen. Tatsächlich verenden die Tiere, die damit in Berührung kommen, allerdings sehr qualvoll. Das Natron dehnt sich im Verdauungstrakt der Tiere aus.

Teebaumöl

Teebaumöl hilft nicht nur gegen Pickel: Auch Ameisen ziehen sich zurück, wenn sie den Duft des ätherischen Öls wahrnehmen. Gib dafür ca. 10 Tropfen Teebaumöl mit 500 ml Wasser und versprühe es rund um den Bau der Tiere sowie auf den Ameisenstrassen. Dieses Hausmittel verspricht vor allem bei einem leichten Befall Erfolg. Gegen grosse Ameisenkolonien ist das Hausmittel nicht stark genug.

Kupfer

Auch den Geruch von Kupfer empfinden Ameisen als störend. Wenn du etwa ein paar Streifen Kupferbleck, Kupferwolle oder Kupfermünzen in den Nestern platzierst, kann es gut sein, dass die Ameisen vertrieben werden.

Essensreste vermeiden

Eine der wichtigsten Massnahmen gegen Ameisen ist es, Krümel und andere Essensreste direkt zu beseitigen. Gerade auf der Terrasse solltest du nach dem Essen gleich alles wegräumen und Krümel auffegen, damit die Ameisen hier keine Ameisenstrassen errichten.

Ameisen auf einem Tisch mit Krümeln
Essensreste ziehen Ameisen an. © RHJ / iStock / Getty Images Plus

Ameisen vertreiben: So siedelst du Ameisennester um

Statt es den Ameisen durch starke Gerüche ungemütlich zu machen, kannst du ihre Nester auch umsiedeln. Dies gelingt am beste, indem du einen mit Holzwolle gefüllten Tontopf verkehrt herum auf der Ameisenstrasse platzierst.

Nach einiger Zeit siedeln die Insekten in den Blumentopf um, was du daran erkennst, dass sie ihre Puppen in den Blumentopf tragen. Wenn den Umzug abgeschlossen ist, kannst du den Blumentopf vorsichtig, am besten mit einer flachen Schaufel, hochheben und an einen anderen Ort bringen. Dieser sollte mindestens 300 Meter entfernt sein vom alten Nest, damit die Tiere nicht wieder in ihren alten Bau umziehen.

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