Auberginen pflanzen und pflegen: So wird's gemacht

Auberginen pflanzen ist mit etwas Wissen ein Kinderspiel. Wir zeigen wann und wie du Auberginen säen kannst und worauf du bei Anbau und Pflege achten musst.

Auberginen säen ab Ende Januar
Foto © izzzy71 / iStock / Getty Images Plus

Wann Auberginen pflanzen?

Auberginen stammen ursprünglich aus Indien. In ihrer kuschelig-warmen Heimat ist das Nachtschattengewächs eine mehrjährige Pflanze. Da die Auberginen-Pflanze eine lange Entwicklungszeit benötigt, wird sie hierzulande als eine der ersten Pflanzen für den Garten oder Balkon gepflanzt. 

Auberginen säst du idealerweise bereits ab Ende Januar bis Anfang März in einem Zimmergewächshaus auf einer warmen Fensterbank. Denn darin entwickelt sich ein schönes, feucht-warmes Mikroklima, das für die Keimung wie das spätere Wachstum des Setzlings optimal ist.

Auberginen pflanzen ohne Mini-Gewächshaus

Wer kein Zimmergewächshaus besitzt, kann dieses Klima mit einer verschliessbaren, durchsichtigen Plastiktüte improvisieren. Oder eine Klarsichtfolie locker über die Töpfe legen und zweimal täglich gut lüften. Dies ist zumindest für die Keimphase empfehlenswert. Im Folgenden wird erklärt, wie du Auberginen säst und anbaust. Letzteres am besten in einem grossen Topf oder in einem Hochbeet.

Auberginensorten ausprobieren

Verschiedene Auberginensorten pflanzen

Es gibt zahlreiche Auberginensorten, die du anpflanzen kannst. Probier doch mal weisse Auberginen. Foto: © Olgaorly / iStock / Getty Images Plus

Die Gründe für die frühe Aussaat der Auberginen liegen in ihrer langen Entwicklungsphase. So benötigt das Saatgut unter Umständen ein paar Wochen, bis es überhaupt keimt und auch bis zur ersten Ernte gehen Monate ins Land. Doch die Mühe lohnt sich, denn sie schmecken frisch geerntet nicht nur hervorragend, die Auswahl an Saatgut ist ungleich grösser, als du vielleicht denkst. So gibt es nicht nur die typischen ei- bis birnenförmigen Auberginen. Es gibt Sorten, die kleine, dafür sehr viele Früchte liefern, sie können kugelrund sein oder länglich wie eine Salatgurke. Auch das erwähnte Farbspektrum ist durchaus variantenreich und selbst im Geschmack der verschiedenen Sorten erkennt der Auberginenfan durchaus Nuancen. 

Wie und wo Auberginen pflanzen

Wie für die meisten Aussaaten im Haus, solltest du auch beim Säen der Auberginen auf spezielle Anzuchterde setzen. Speziell an dieser Erde ist, dass sie wenig Nährstoffe enthält. Was für den späteren Anbau ungünstig ist, ist in der Kinderstube der Auberginen wichtig. Die fehlenden Nährstoffe sorgen dafür, dass die noch junge Pflanze kräftige Wurzeln ausbildet. Das macht sie, da sie auf der Suche nach Nährstoffen ist. Zudem wächst die Aubergine nach dem Säen in dem mageren Pflanzmedium langsamer, aber gesünder. Das ist für die Entwicklung kräftiger Pflanzen wichtig.

Wenn du Auberginen säst, solltest du ein möglichst warmes und gleichzeitig sehr helles Plätzchen in der Wohnung suchen, da die Pflanzen 20 Grad und mehr benötigen, um zu keimen. Dieser Platz ist in den meisten Wohnungen auf der Fensterbank oder vor der Balkontür. Optimale Keimtemperatur: 22 - 26 Grad.

Auberginen säen: so wird’s gemacht:

  1. Um Auberginen zu säen, werden zunächst die Anzuchttöpfe mit Aussaaterde bis einen Zentimeter unter den Rand gefüllt und kräftig gewässert. Arbeite bei der Auberginenaussaat mit Quelltöpfen, dann diese vorher wässern.
  2. Nun legst du pro Töpfchen einen Auberginensamen auf. Optional lediglich ein paar Millimeter erde auflegen. Eine dickere Erdschicht behindert das Keimen.
  3. Jetzt werden die Samen einfach nochmals vorsichtig angedrückt und mit etwas Wasser besprüht.
  4. Nun die ausgesäten Auberginen warm stellen und den Deckel auf die Anzuchtschale geben oder die Tütenmethode anwenden.

Nach der Aussaat sollten die Anzuchterde oder die Pflanztöpfe ein paar Tage feucht sein. Dies solltest du aber unbedingt täglich kontrollieren, da das Aussaatmedium nicht austrocknen darf. Auch den Deckel täglich einmal abnehmen oder die Tüte öffnen. Dies sorgt für Luftaustausch. 

Gut zu wissen

Auberginen einzeln pflanzen in Töpfen

Auberginen pflanzt du am besten einzeln. Alternativ kannst du sie später pikieren. Foto: © Jürgen Rösemeier-Buhmann

  • Viele Fensterbänke sind eine Kältebrücke. Selbst wenn sich eine Heizung darunter befindet. Mache die Handprobe und überzeuge dich in Sachen Temperatur. Ist die Fensterbank oder der Boden spürbar kalt, dann ein, zwei alte Zeitungen oder ein paar Werbeprospekte unter die Anzuchtschale legen.
  • Auberginen säst du am besten einzeln, da sie es nicht mögen, wenn sie pikiert werden. Es kann zwar funktionieren, wenn mehrere Samen in einen Topf oder in eine Schale ausgesät und mittels Pikiermethode später vereinzelt werden. Da die noch jungen Pflanzen ungern in ihrem Wurzelwachstum gestört werden, kann das für einen zeitweiligen Wachstumsstopp oder gar für Ausfälle sorgen. Mit der Einzelaussaat der Auberginen sind Sie erfolgreicher.
  • Kleine Anzuchttöpfe, die du mit Anzuchterde füllen kannst oder sogenannte Quelltöpfe aus Kokosfasern sind hier ideal. Wenn du dennoch die Pikiermethode wählst, dann zur Sicherheit ein paar mehr Samen aussäen.
  • Nicht verzweifeln, wenn du Auberginen säst und nach 1, 2 Wochen noch nichts zu sehen ist. Es kann bis zu 4 Wochen dauern, bis die ersten zarten Pfänzchen das Licht der Welt erblicken. 

Auberginen-Pflanzen pflegen

Sind die Auberginen nach dem Säen in zwei bis vier Wochen endlich gekeimt, dann ist deine Beobachtungsgabe gefordert. Sind sie stets gut feucht - aber nicht nass - und wachsen sie gesund? Darauf müssen Hobbygärtner*innen nun achten.

Für das Eintopfen oder Pikieren ist es soweit, wenn das erste echte Blattpaar erschienen ist. Diese bilden sich nach den beiden spitzen Keimblättern. Dann werden die Auberginen in kleine Pflanztöpfe gesetzt. Am besten etwas tiefer und bis maximal knapp unter die Blätter, da dies das Wurzelwachstum am Haupttrieb fördert. Als Erde empfiehlt sich ganz normale Pflanzerde.

Hilfe, die Auberginen schiessen in die Höhe!

Vor allem das Wachstum kann in bei früh gesäten Auberginen zu Problemen führen. Der Grund: Die Wohnräume sind meist nicht wirklich ausreichend hell, noch dazu zu warm. Dann kann es - bei anderen Gemüsesorten übrigens auch - zum sogenannten «Vergeilen» oder «Geilwuchs» kommen. 

Diese beiden Begriffe nutzen Profis, wenn sie sehen, dass ein Setzling ungewöhnlich in die Höhe wächst. Hierbei bilden die jungen Pflanzen auf der Suche nach Licht ungesund lange Triebe. Man könnte es eine letzte Verzweiflungstat nennen, um das überlebenswichtige Sonnenlicht zu erreichen. 

Abhilfe gegen Geilwuchs kannst du schnell schaffen, indem die Pflanzen wiederum hell, dann aber kühler gestellt werden. 

  • Hell und etwa 15 Grad sind für die nun gekeimten Pflanzen ideal. Vielleicht ist das Schlafzimmer oder eine Fensterbank im Treppenhaus kühler? Gehe im Haus oder der Wohnung einfach mal auf die Suche.
  • Sind die Auberginen schon lang und spargelig gewachsen, dann kannst du sie vielleicht noch retten, indem du sie vorsichtig deutlich tiefer in grössere Töpfe (um die 9 cm) setzt, am besten nochmals mit Anzuchterde. Zur Not auch schon dann, wenn sie lediglich die ersten, die sogenannten Keimblätter gebildet haben.

Wann und wie Auberginen draussen anpflanzen

Mitte Mai ist der übliche Zeitpunkt, an dem du die Auberginen auspflanzen kannst. Doch: Bitte nicht sofort von der Fensterbank ins Beet, Gewächshaus oder den Topfgarten pflanzen. Dann reagieren die Pflanzen ziemlich sicher mit Sonnenbrand, der die Blätter teilweise oder komplett schädigt. 

Daher bitte bereits an wärmeren Apriltagen die Pflanzen - zunächst im Schatten - an die Bedingungen draussen gewöhnen. Unter 15 Grad sollte es draussen allerdings nicht sein. Aus diesem Grund die Pflanzen nachts auch wieder hereinholen. 

Sind Mitte Mai milde Temperaturen angesagt und die Eisheiligen haben uns verschont, dann heisst es: Auberginen pflanzen. 

Auberginen pflegen

Auberginen sind fast schon genügsam. Sie möchten es nur leider so warm wie es geht. Zudem möchten sie Sonne und das mindestens den halben Tag. Besser ist ein vollsonniger Standort

Auberginen im Topf anbauen?

In einem Topf mit mindestens 10 Litern Inhalt - solche Töpfe haben meist einen Mindestdurchmesser von 30 Zentimetern - und mit ausreichend Nährstoffen fühlen sich Auberginen bereits wohl. Je grösser der Topf ist, desto höher wird der zu erwartende Ertrag. Hochbeete, das Gewächshaus, aber auch das Gemüsebeet sind für den Auberginenanbau natürlich auch geeignet.

Ratsam ist es, wenn du Auberginen anbaust, den Pflanzen etwas Kompost unter die Topf- oder Beeterde zu mischen. Auch die natürlichen Langzeitdünger Hornspäne und/oder Urgesteinsmehl sind willkommene Nährstofflieferanten.

Gib den Pflanzen nicht einen Stützstab mit auf den Weg und binde sie daran an. Spätestens mit dem ersten Fruchtansatz können sie so gewappnet nicht umknicken und sind gegen Wind besser gefeit. 

Auberginen ernten

Auberginen solltest du den Sommer über regelmässig abernten, da dies den Nachschub fördert. Vorsicht zum Ende der Saison. Die Eierfrucht verträgt keinen Frost. Sind diese angekündigt, dann die letzten Früchte abernten. Schliesslich, wer einen kühlen, frostfreien und hellen Standort hat, kann sich mal daran versuchen, die Auberginen zu überwintern.

Auberginen natürlich düngen

Wenn du Auberginen anbaust, dann ist es für eine optimale Fruchtbildung hilfreich, sie zusätzlich und regelmässig zu düngen. Dies gelingt mit einem Gemüse-Flüssigdünger, der regelmässig nach Anleitung dem Gieswasser zugegeben wird.

Für den Balkongärtner reicht hier ein flüssiger Tomatendünger aus. Profis wählen die flüssige Variante, weil die Nährstoffe so schnell verfügbar sind.

Wer einen grösseren Garten besitzt, kann sich zunächst Brennnesseljauche ansetzen (den Grundstoff gibt es als Pulver zu kaufen). Das fördert zunächst das Wachstum, dank hohem Stickstoffanteil.        

Bilden sich die ersten Früchte, dann wäre eine Beinwelljauche ideal. Beinwell (auch als Pulver zum Ansetzen erhältlich) ist sehr kaliumhaltig. Kalium sorgt für eine gute Fruchtbildung.

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