Die «grünsten Marken der Welt» sind gar nicht so nachhaltig

Dank eines verbesserten Umweltkonzeptes gelangt Nestlé als einziges Schweizer Unternehmen unter die umweltfreundlichsten Marken der Welt. Kritiker wundern sich jedoch über die gute Platzierung. Aber auch, dass fünf Autokonzerne in der Top Ten der «Best Green Global Brands» sind sorgt für Diskussionen.

Die «grünsten Marken der Welt» sind gar nicht so nachhaltig
Erst 2012 wurde Nestlé im Film «Bottled Life» für seine Geschäftsmethoden scharf kritisiert. Foto: © bottledlifefilm.com

Nestlé ist erstmals auf der Rangliste der «grünsten» Marken der Welt zu finden und belegt darin den 14. Platz. Nach Danone soll er damit der zweit nachhaltigste Lebensmittelkonzern der Welt sein.

Kenne man einige der evaluierten Firmen der «Best Global Green Brands 2013» etwas, seien die Ergebnisse gelinde gesagt überraschend, erklärt Oliver Classen, Mediensprecher der Erklärung von Bern (EvB). «Die Studie ist von Marktinteressen der Verfasser wie der Aufgelisteten getrieben und beruht nicht auf wissenschaftlichen Methoden».

Neben Nestlé, der in den letzten Jahren immer wieder wegen umstrittener Geschäftsmethoden in die Schlagzeilen geraten ist, stehen noch weitere der «grünsten Marken» in der Kritik. So verweist Classen darauf, dass auffallend viele Automarken unter den Top Ten der Rangliste zu finden seien. «Gleich fünf dieser Unternehmen sollen zu den zehn nachhaltigsten Konzernen der Welt gehören.»

Unter welchen Kriterien die Marken ausgewählt werden

Jedes Jahr führt die Markenagentur Interbrand eine Studie zu den «Best Global Green Brands» durch. Unter den hundert wertvollsten weltweiten Marken kommen die besten fünfzig auf die Rangliste wenn sie zwei Kriterien erfüllen: Erstens, wenn  sie sich durch ökologische Aktivitäten auszeichnen und zweitens, wenn Konsumenten dieses Handeln ebenfalls als nachhaltig wahrnehmen.

Für die Studie wurden mehr als 10.000 Konsumenten aus den zehn grössten Weltmärkten zu als nachhaltig eingestuften Unternehmen befragt. Die Auswertung der Konsumentenbefragung wird zusammen mit öffentlich zugänglichen Informationen analysiert, um aus beiden gemeinsam die «grünen» Marken zu ermitteln.

Quellen: 20min.ch, Interview mit Oliver Classen, presseportal.ch

Text: Katharina Kehler, 14.06.2013

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