Innovativer Strom aus Pferdemist

Die Nachfrage nach Bioenergie steigt und so gehen Forscher auch ungewöhnliche Wege, um neue Energiequellen ausfindig zu machen. Nun sind sie aufs Pferd gekommen. Erfahren Sie hier, wie die nachhaltige Energiegewinnung aus Pferdemist funktioniert.

Biogasanlagen können nun Pferdemist verwerten.
Pferdemist kann zur Stromgewinnung eingesetzt werden. Foto: © pholidito - Fotolia.com

Bisher ist Pferdemist zwar in grosser Masse verfügbar, aber er findet nur selten eine nachhaltige Verwendung. Als Dünger lässt er sich schlecht einsetzen und auch Biogasanlagen verkraften den reinen Mist nur in sehr geringen Mengen. Dem wollen Forscher der Uni Hohenheim nun Abhilfe schaffen und machen den Pferdemist durch eine neue Vorbehandlung für die Stromgewinnung brauchbar.

Bei der bisherigen Verwendung in Biogasanlagen  ist das Problem die grosse Menge Stroh darin. «Sie bewirkt, dass der Mist in der Biogasanlage auf der übrigen Biomasse schwimmt».  Mit einer optimalen vorherigen Aufbereitung kann nun der Pferdemist auch in grossem Stil für die Biogasanlagen besser nutzbar gemacht werden. Diese soll mittels einer Art Küchenmixer geschehen, einem Querstromzerspaner, der den Mist in «mundgerechte » Stückchen für die Mikroorganismen in der Biogasanlage zerteilt. Sie können sich anschliessend mit den übrigen Gärsubstanzen verbinden und durch die Gärung Strom erzeugen.

«Unser Ziel ist es, in Zukunft einige Biogasanlagen allein mit Pferdemist zu betreiben», sagt Dr. Hans Oechsner von der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie der Universität Hohenheim. Bei optimaler Vergärung könne man so pro Jahr mehrere Millionen Liter Heizöl einsparen. Dadurch würde sich die CO2-Emission um etwa eine Million Tonnen vermindern.

Biogasanlage

Eine Biogasanlage dient der Erzeugung von Biogas mittels der Vergärung von Biomasse. Meist wird dazu Gülle oder Festmist verwendet. Bei den meisten Biogasanlagen wird das entstandene Gas zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet.

 

 

Quelle: idw Text: Miriam Dippe

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