Wandern im Tessin: Die besten Routen rund um das Maggiatal

Von Locarno-Ascona aus schlängelt sich das Maggiatal bis tief in die Tessiner Alpen hinein. Eine eindrucksvolle Landschaft, die in kaum bewohnte Seitentäler zu zerfliessen scheint. 800 km Wanderwege warten darauf, entdeckt zu werden.

farbige Häuser am Ufer eines kleinen Bachs inmitten eines idyllischen grünen Tals
Die Hügel und Gassen des Maggiatals beherbergen eine ganz besondere Atmosphäre. © senorcampesino / iStock / Getty Images

Das Vallemaggia ist das grösste Tal im Kanton Tessin und wurde im Laufe von Jahrtausenden von dem darin fliessenden Fluss Maggia geformt. Malerische Dörfchen, Kastanienwälder, gemütliche Grottos und jede Menge Sonne – das Tal hat viel zu bieten. Für Wanderbegeisterte ist es ein wahrhaftes Schlaraffenland. Die schönsten Touren zum Wandern im Vallemaggia.

Anreise und reisen im Vallemaggia

Das Maggiatal ist von Locarno her mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossen. Der Bus 315 fährt die Strecke Locarno-Cavergno. Der Bus 333 fährt von Bignasco nach San Carlo durch das Valle Bavona und der Bus 334 erschliesst ab Bignasco das Val Lavizzara. Nummer 331 erschliesst das Valle die Bosco Gurin und die Nummer 332 das Valle di Campo.

1. Traumhafte Rundtour über den Passo Quadrella

  • Start- / Endpunkt: Bosco Gurin
  • Anreise: Bus 315 ab Locarno bis Cevio, von dort Bus bis Bosco Gurin
  • Länge: ca. 14 km
  • Dauer: ca. 6 h 30 min
  • Auf- und Abstieg je ca. 1000 m

Schritt für Schritt ein Erlebnis ist diese Rundtour mit Start im malerischen Bosco Gurin, dem einzigen deutschsprachigen Dorf im Tessin. Der Weg führt zunächst zur Grossalp, wo sich Hungrige im Capanna Grossalp mit herzhaften Tessiner Spezialitäten stärken können, ehe es weiter geht in Richtung des eigentlichen Ziels, dem Passo Quadrella auf über 2'100 Metern über Meer.

Dabei geht es zunächst einen Hang recht steil hoch, vorbei an kleinen Bachläufen, bis auf den Passo, von wo aus man eine wundervolle Aussicht über das Valle di Campo geniessen kann. Von dort aus führt die Wanderung rund um das Bergmassiv des Sasso Rosso, des Grosshorns und des Pizzo Bombögn und dann wieder zurück ins idyllische Bergdorf Bosco Gurin.

Mehr zu der Wanderung durch das Maggiatal liest du hier.

2. Maggiatal pur: Talwanderung dem Fluss entlang

  • Startpunkt: Ponte Brolla
  • Endpunkt: Maggia, centro (Bushaltestelle)
  • Anreise: mit dem Bus ab Locarno bis Ponte Brolla, Stazione
  • Rückreise: ab Maggia, centro mit dem Bus nach Locarno
  • Länge: ca. 10 km
  • Dauer: ca. 3 h 15 min
  • Aufstieg ca. 460 m, Abstieg ca. 400 m
ein Bergbach, der sich durch schroffe Klippen frisst
Nahe bei Ponte Brolla schlängelt sich die Maggia durch die Felsen. Foto: © EKH-Pictures/ iStock / Getty Images Plus

Die leichte Talwanderung führt der Maggia entlang und bietet Gelegenheit, den malerischen Fluss und die Kastanienwälder zu bewundern. Die verwinkelten und heimeligen Tessinerdörfer auf dem Weg sorgen für Gemütlichkeit. Ein einziger steiler Abstieg zwischen zwei gigantischen Felsplatten macht die Tour zu einer echten Bergwanderung.

Es lohnt sich, im typischen Tessiner Dorf Avegno mit seinen pittoresken Steinhäusern einen kurzen Stopp einzulegen. Hier erfährt man auf einem ausgeschilderten Rundgang ein Stück Bauerngeschichte der Schweiz.

Mehr Informationen zu dieser klassischen Vallemaggia-Wanderung.

3. Historische Pfade auf der Valle del Salto-Tour

  • Start- / Endpunkt: Maggia, auf dem Dorfplatz
  • Anreise: mit dem Bus ab Locarno bis Maggia, centro
  • Länge: ca. 9 km
  • Dauer: ca. 3.5 h
  • Auf- und Abstieg je ca. 720 m

Auf der Valle del Salto-Rundtour durch das gleichnamige Seitental des Maggiatals geben sich historische und einmalige Landschaften die Klinke in die Hand. Ausgehend von der historischen Piazza in Maggia geht es vorbei an einem Wasserfall über alte Steinpfade durch eine hügelige und fast unberührte Gegend.

Einer der zahlreichen lohnenden Stopps auf der Strecke ist die alte Kapelle Madonna della Pioda mit ihren Fresken, von der aus man einen wundervollen Blick ins Tal geniesst. Mal lockerer Laubwald, mal Weinberge, mal traumhafte Bergkulissen – kaum eine Wanderung im Maggiatal ist so abwechslungsreich.

Mehr zu der einmaligen Wanderung und eine Karte findest du hier.

4. Beeindruckender Wasserfall Foroglio im Bavonatal

  • Startpunkt: Sonlerto (Bavona)
  • Endpunkt: Bignasco
  • Anreise: Bus ab Locarno bis Bignasco, posta und von dort Bus bis Sonlerto (Bavona)
  • Länge: ca. 10 km
  • Dauer: ca. 2 h 30 min
  • Aufstieg ca. 45 m, Abstieg ca. 410 m

Das Tessin ist reich an Wasserfällen. Im oberen Maggiatal, dem Bavonatal, liegt der spektakulärste: der Wasserfall von Foroglio. Hier stürzt das Wasser rauschend aus einer Höhe von 110 Metern herab und bietet mit seinen Spritzern ein grossartiges Schauspiel.

ein grünes Tal mit meterhohem Wasserfall
Ein kleines Natur-Idyll im Maggiatal: Der Wasserfall von Foroglio. © Switzerland Tourism / Sylvia Michel⁠

Von Sonlerto aus ist der Wasserfall in gut einer Stunde auf einem schönen Wanderweg durch das Bavonatal, das durch einen Gletschereinschnitt geformt wurde, zu erreichen. Danach wandert man weiter dem Verlauf des Tals folgend, vorbei an den Dörfern Sabbione und Fontana, passiert die schöne Cappella San Michele und erreicht schliesslich Bignaso.

Details und eine Karte zu dieser Wasserfall-Tour findest du hier.

Weitere schöne Wanderungen im Tessin findest du hier.

Weitere Ausflugstipps im Vallemaggia

  • Auf dem Weg ins Tal sollte man sich Zeit für einen Abstecher nach Ascona nehmen und entspannt am Ufer des Lago di Locarno entlangschlendern.
  • Im Tal sind besonders die Dörfer Bignasco, und Cavergno am Eingang zum Bavonatal sehenswert mit ihren traditionellen Steinhäusern.
  • Das Dorf Avegno liegt direkt an der Maggia und ist für Geschichtsinteressierte definitiv ein Muss. Auf dem Dorfrundgang erfährt man ganz nebenher viel über die Geschichte der Bauern in der Schweiz.
  • Das Onsernonetal oder Valle Onsernone liegt direkt neben dem Vallemaggia und lädt zum Zelten und Wandern ein. Es ist kleiner und weniger bekannt, daher trifft man dort vermutlich auch weniger Wanderer an und hat die Wege fast für sich allein.
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