ÖV teurer als Auto: Hohe Preisaufschläge besonders bei Pendlern

Wer meint mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu sparen, irrt sich. Schon seit 1990 ist der ÖV deutlich teurer als das Autofahren. In den letzten zehn Jahren mussten besonders Vielfahrer verhältnismässig grosse Preisaufschläge hinnehmen.

ÖV teurer als Auto: Hohe Preisaufschläge besonders bei Pendlern
Vor allem Pendler leiden unter den starken Preiserhöhungen der Bahn. Foto: Kabelleger / Wikipedia

Die Kosten für Autofahrer sind seit 1990 um 30 Prozent gestiegen. Bei Bahnfahrern liegt die Kostenerhöhung im selben Zeitraum zwischen 45 und 80 Prozent. Während von 2001 bis 2004 nur Retourbillette unverhältnismässig im Preis gestiegen sind, mussten in den letzten Jahren besonders Vielfahrer deutlich höhere Preissteigerungen als Autofahrer in Kauf nehmen. Steigen GA und Halbtax weiter so schnell im Preis, besteht die Gefahr, dass Pendler wieder vermehrt aufs Auto umsteigen. Das hätte dann nicht nur negative Folgen für die Energiepolitik der Schweiz, sondern auch für die Umwelt.

Für die Studie wurden die Kosten für Bahn- und Autofahrer auf fünf unterschiedlichen Strecken miteinander verglichen. Die Untersuchungen wurden laut tagesanzeiger.ch von Preisüberwacher durchgeführt und in dessen letzten Newsletter veröffentlicht. Preisüberwacher kontrolliert die Preise auf Basis des Preisüberwachungsgesetzes (PüG) vom 20. Dezember 1985. Das Amt ist dem Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement zugeordnet.

Der Bahnkostenanstieg im Detail seit 1990

  • Für ein einfaches Einzelticket zahlen Bahnfahrer heute 45 Prozent mehr
  • Für ein Halbtaxabo sind es 60 Prozent mehr
  • Für ein Generalabo zahlen Bahnfahrer 65 Prozent mehr
  • Für eine Retourfahrt sogar 80 Prozent

Warum Bahnfahrer mehr zahlen müssen

Die Preiserhöhungen für Autofahrer seien laut Preisüberwacher auf die allgemeine Teuerung und die Beeinflussung des Marktes zurückzuführen. Bei den Fahrkosten der Bahn seien neben der allgemeinen Teuerung auch politische Entscheidungen wie beispielsweise die 2004 beschlossene Abschaffung des Rabattes für Retourfahrkarten beteiligt, so der Preisüberwacher.

Quellen: tagesanzeiger.ch, nzz.ch

Text: Katharina Kehler

  • 7
  • 0
Kommentieren / Frage stellen