E-Scooter: Flotter und ökologischer Autoersatz

Motorräder und Roller mit Elektroantrieb, so genannte E-Scooter, bieten besonders in Städten grosse Vorteile. Sie sind wendiger und platzsparender als Autos. Schon werden E-Scooter als das Fahrzeug der Zukunft bejubelt. So umweltfreundlich und nutzerfreundlich sind die kleinen Flitzer.

E-Scooter: Flotter und umweltfreundlicher Autoersatz
Foto: © George Doyle / Stockbyte / Thinkstock

Das Thema E-Scooter ist in der Schweiz gehörig ins Rollen geraten. Immer mehr kleine und grosse Hersteller tüfteln an der Entwicklung der innovativen Technologie und bringen neue Fahrzeuge auf den Markt.

Es gibt ein nationales Förderprogramm zur Markteinführung von Elektro-Zweirädern («NewRide»). Vorreiter St.Gallen stellt ausserdem an fünf Ladestationen kostenlos Solarstrom zum Betanken von E-Scootern zur Verfügung und führte bereits eine eigene Fördermassnahme ein.

E-Scooter: Umweltschonend und sparsam

Lohnt es sich also, in so ein Gefährt zu investieren? Auf jeden Fall, meinen zum Beispiel die Experten von NewRide. Sie empfehlen E-Scooter als energiesparende Fahrzeuge für den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder in der Freizeit. «Elektro-Roller sind leise, stossen keine Schadstoffe aus und verbrauchen umgerechnet nur einen halben Liter Benzin pro 100 Kilometer», berichtete das Schweiz Magazin anlässlich der Förderkampagne, die bereits für einige Infoveranstaltungen und Road Shows sorgte. Ein weiterer Vorteil der E-Scooter sei, dass sie Stau- oder Parkplatzprobleme verhinderten.

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Der elegante emco NOVATIC lässt sich problemlos in der Wohnung aufladen. Ein praktisches und umweltfreundliches Elektrofahrzeug, das in den Farben weiss, schwarz und blau erhältlich ist. Foto: © emco-elektroroller.ch

Der elegante emco NOVATIC lässt sich problemlos in der Wohnung aufladen. Ein praktisches und umweltfreundliches Elektrofahrzeug, das in den Farben weiss, schwarz und blau erhältlich ist. Foto: © emco-elektroroller.ch

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Hersteller entwickeln E-Scooter in allen Varianten

Von einer regelrechten «Goldgräberstimmung» am Schweizer Markt für E-Scooter berichtete das TV-Magazin 10vor10 bereits im Mai 2011. In dem Beitrag kam unter anderem Bernhard Schneider von NewRide zu Wort. Er sprach sich für den geringen Verbrauch der Roller aus, der «besonders bei häufigem Stop and Go» deutlich geringer sei als der von Benzinern.

Im Fokus der Sendung stand die Von Roll Holding AG mit Hauptsitz in Wädenswil, vor allem bekannt als Spezialistin für Stahl- und Gussarbeiten. Das Unternehmen ist in den Mobilitätsmarkt eingestiegen und hat einen strombetriebenen Roller entwickelt: Der «vRone» soll neue Massstäbe in Sachen Umweltfreundlichkeit und Unabhängigkeit vom Erdöl setzen.

NewRide und E-Bike-Gemeinden fördern E-Scooter

NewRide ist ein Programm von EnergieSchweiz und Partnern der Agentur EcoCar, die energieeffiziente Fahrzeuge fördert. Die Initiative unterstützt die Markteinführung von E-Scootern in der Deutsch- und Westschweiz. In Zusammenarbeit mit Gemeinden und Betrieben sowie einem Netzwerk aus Herstellern, Importeuren und Händlern werden zahlreiche Events organisiert, zum Beispiel eine Wanderausstellung (RoadShow) mit Probefahrgelegenheiten. Für eine Jahrespauschale in Höhe von 500 Schweizer Franken verpflichten sich die E-Bike-Gemeinden, jährlich mindestens eine NewRide-Roadshow durchzuführen.
Mehr Infos: www.newride.ch

Fahrspass mit nachhaltigen E-Scootern

Foto: emco-elektroroller.ch

Der «vRone» E-Scooter

Das Schweizer Fabrikat hat 11,4 PS, bringt es auf eine Spitzengeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern und ist vollständig recycelbar. Das Basismodell in schwarz oder weiss kostet derzeit 7.450 Franken. Der Lithium-Polymer-Akku reicht laut Hersteller für eine Strecke von 70 Kilometern.

In der Praxis kommt es auch auf die Beschaffenheit der Strecke an. 10vor10-Reporter Christian Bachmann schwang sich auf das Öko-Töffli und fuhr von Emmenbrücke nach Zürich. Ihn begeisterte die Tatsache, dass der E-Scooter schnell auf Touren kommt. Nach 40 Kilometern endete der Ausflug jedoch vor muhenden Kühen, der Landwirt stellte eine Steckdose zur Verfügung. «Wer seine E-Fahrt besonders über hügeliges Gebiet nicht genau plant, muss damit rechnen liegen zu bleiben», resümierte der Tester.

Für den Schweizer Soulsänger Seven ist das Modell 2011 des vRone die «unumstrittene Nr. 1 unter den Scootern». Ein so kräftiges Fahrgefühl habe er «bisher nur bei viel grösseren Motorrädern erlebt», schwärmte der Star gegenüber dem Magazin Moto Sport Schweiz, das das Gefährt auf der Sonderausstellung New Ride im Rahmen der Swiss-Moto begutachtete.

Vespa Verde: E-Scooter im Retro-Look

Klassische und zeitlos schöne Roller mit Umweltbewusstsein verbinden, dieses Ziel hat sich die Firma Bechtiger Motos gesetzt. Ihr wurde nach dreijähriger Entwicklung die Zulassung für eine innovative Antriebseinheit erteilt. Der E-Motor kann in verschiedene Modelle traditioneller Roller eingebaut werden - auch in eine Vespa. Das Ergebnis ist der E-Scooter «Vesp@Verdee» und kostet derzeit 12.000 Franken.

Elektro-Roller verde

Elektro-Roller VespaVerdee Foto: © vesp@verdee

Günstigere E-Scooter und Fabrikate aus Deutschland

Wer etwas weniger für einen E-Scooter ausgeben möchte, wird ebenfalls fündig. Es können dann Kompromisse in Sachen Leistung und Geschwindigkeit erforderlich sein. So erreichen preiswertere Elektroroller ein Maximum von 25 oder 45 Stundenkilometern, für viele Zwecke wie Einkaufsfahrten ist das immer noch genug. Im Online-Shop der Firma Meinelektromobil in Wetzikon etwa wird eine Ebretti 518 im Retro-Styling mit klassischem Look für 5.550 Franken angeboten. Eine Ebretti 318 gibt es für 4.950 Franken.

Aufgrund der hohen Nachfrage wagte auch die deutsche emco electroroller GmbH den Sprung in die Schweiz. Ihre E-Scooter sind ebenfalls über Meinelektomobil erhältlich. Die emco NOVI beispielsweise (max. 55 km/h) kostet 4.800 Franken.


Quellen: Schweizer Radio und Fernsehen, NewRide, Sankt Galler Stadtwerke, Schweiz Magazin, Moto Sport Schweiz, Von Roll, Meinelektromobil

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