Kampf der Orangenhaut: Was hilft wirklich gegen Cellulite?

Etwa 80 bis 90 Prozent der Frauen werden von unschöner Orangenhaut geplagt. Da greift frau gerne zu vielversprechenden Mittelchen, koste es was es wolle. Und was hilft wirklich gegen Cellulite? Cremen alleine hilft nur bedingt und einige Produkte schaden der Haut sogar mehr als sie nützen.

Test Cellulite Creme: Was hilft gegen Orangenhaut
Gegen Cellulite gibt es viele Produkte, doch nicht alle wirken und auch nicht alle sind gesund. Foto: iStock / Thinkstock.

Die Stiftung Warentest und Ökotest haben sich unabhängig voneinander einige der Cremes und Öle vorgenommen, die gegen Cellulite helfen sollen. Das Fazit: Orangenhaut einfach verschwinden lässt keine von ihnen, viele straffen aber etwas die Haut, geben ihr Feuchtigkeit und schaden zumindest nicht. Einige Produkte sollte man jedoch besser nicht an die Haut lassen.

Cellulite-Cremes im Ökotest: Das steckt drin

Die kritischen Tester von Ökotest wollen immer zuerst wissen, was überhaupt drin ist. Hierzu haben sich die Tester 16 Mittel vorgenommen, die zumindest in der Werbung als wahre Wunderwaffen gegen die unschöne Orangenhaut angepriesen werden. Hier fand man im Test der Cellulite-Cremes vielfach die üblichen Verdächtigen aus dem Chemielabor. So wurden in sechs Cellulite-Cremes im Test PEGs und PEG-Derivate gefunden, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen, und sieben Mittel enthielten hohe Anteile an Silikonöl. Silikonöl ist ein Ersatz für hochwertige Öle, welches in den allermeisten Fällen aus Erdöl hergestellt wird.

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Kampf der Orangenhaut: Produkte im Test

Orangenhaut ist lästig – dennoch sollte man nicht mit zu viel Chemie dahinter! Und eine Creme alleine genügt oft nicht, viel Sport und eine ausgewogenen Ernährung sind der Schlüssel zum Erfolg. In unserem Artikel «Kampf der Orangenhaut: Was hilft wirklich gegen Cellulite?» finden Sie viele hilfreiche Tipps. Welche Produkte auf eine gesunde Art und Weise das Bindegewebe unterstützen und welche nicht, zeigen wir in der Bildgalerie. Foto: © CandyBoxImages / iStock / Thinkstock

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Als gut befunden wurden die Cellulite-Cremes aus Naturkosmetik. Dr.Hauschkas Pflegeöl Citrone Lemongras, Logona Age Protection Anti-Cellulite Massageöl und Weleda Birken Cellulite-Öl gehören zu den Ökosiegern im Test der Cellulite-Cremes.

Wirkung im Test: Was bringen Cellulite-Cremes?

Steht die Wirkung im Test, wie bei der Untersuchung von Stiftung Warentest, kann man es kurz machen: Alle Cremes, Öle Massageroller und selbst Reizstrompads haben hier ein vernichtendes Urteil erhalten. Wirkungsvolle Beseitigung: «Mangelhaft». Keines der zehn getesteten Mittel konnte Cellulite wirkungsvoll beseitigen.

Was gegen Cellulite wirklich hilft

Es liegt einfach in der Natur, teils auch in der Veranlagung, dass Frauen ein schwächeres Bindegewebe haben. Dabei ist es zweitrangig, ob man etwas schlanker oder doch etwas fülliger ist. Der Fettanteil im Gewebe ist entscheidend. Und hier liegt auch der Grund, warum die Cellulite-Cremes im Test durchfallen. Sie wirken allenfalls in der Haut, nicht aber auf das darunterliegende Bindegewebe mit den beulenförmigen Fettpölsterchen. Zwar sagen die Tester, dass Menthol oder Koffein in manchen Produkten bei regelmässiger Anwendung die Haut etwas straffen, doch wirklich beseitigen können diese die Orangenhaut nicht.

Auch sei es laut Stiftung Warentest absolut unnötig in Laserbehandlungen, ein Bodywrapping, den Hypoxi-Trainer und was es sonst noch so alles gibt, zu investieren. Denn alle vielversprechenden Methoden seien teuer und ihre Wirkung sei nur wenig bis gar nicht belegt. Übrigens: Selbst das Fettabsaugen kann in ungünstigen Fällen die Orangenhaut verschlimmern.

Und was hilft wirklich gegen Cellulite? Wichtig ist eine gesunde Ernährung mit vitaminreicher und mineralstoffhaltiger Kost. So wäre Vitamin E aus Nüssen oder Vollkornprodukten eine natürlicher Celluliteverringerer, Vitamin A und Vitamin C sollen das Bindegewebe stärken. Zudem kurbelt letzteres die Fettverbrennung an. Sich spätestens bei Orangenhaut mit Obst und Gemüse anzufreunden, kann also helfen.

Zudem ist regelmässige Bewegung und Sport eine Möglichkeit das Bindegewebe zu straffen. Es sollten idealerweise so sanfte Sportarten wie Schwimmen, Velofahren, Yoga oder Gerätetraining sein. Diese «zerren» nicht allzu sehr am schwachen Bindegewebe. Die wie nebenbei entstehende Muskulatur tut ihr Übriges. Für Sportmuffel sind zumindest Wechselduschen eine Möglichkeit, die Cellulite zu mildern.

Wahre Orangenhaut-Förderer sind meist zu fettige oder zu salzhaltige Ernährung und Bewegungsmangel. Umstände, auf die die Hersteller der Cellulite Cremes im Test selten oder gar nicht hinweisen. Auch «Gift für Orangenhaut»: Der klassische Jo-Jo-Effekt, der nach vielen Diäten einsetzt. Denn sobald das Gewicht wieder hochgeht, lagern die Zellen besonders viel Fett ein.

Quellen: Ökotest, Stiftung Warentest, Kosmetik.org

Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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