Eichhörnchen füttern: So helfen Sie den kleinen Nagern durch den Winter

Das europäische Eichhörnchen ist von Spanien bis in das tiefste Sibirien zuhause. Es lebt gerne in Mischwäldern mit vielen Tannen, deren Samen zu ihren Leibspeisen gehören. Aber auch in unseren Städten gibt es sie immer häufiger und sie können sogar recht zutraulich werden. Doch finden Eichhörnchen gerade im Winter in der Stadt überhaupt genug Nahrung? Und wie sinnvoll ist es, sie zu füttern?

Eichhörnchen im Winter füttern oder nicht?
Die kleinen putzigen Baumbewohner gehören wohl zu den beliebtesten heimischen Tieren und immer mehr trauen sich in unsere Städte. Da fragt sich so mancher gerade in der kalten Jahreszeit: Soll ich Eichhörnchen im Winter füttern? Foto: Rick Wylie, iStock, Thinkstock

Eichhörnchen sind Kulturfolger, das heisst, dass sie dem Menschen bis in die Städte gefolgt sind. Sie leben in Parks, auf Friedhöfen oder in grünen Wohngebieten mit viel Baumbestand. Manche sind sogar in unseren Gärten heimisch und nutzen Starenkästen oder Dachgiebel für die Aufzucht ihrer Jungen.

In diesen Gebieten ist das natürliche Nahrungsangebot der Eichhörnchen manchmal sehr beschränkt, weshalb sie nicht immer ausreichend Vorräte für den Winter anlegen können. Je nach Nahrungsangebot, kann es deshalb nicht schaden, Eichhörnchen im Garten zu füttern. Eine Gewöhnung an die Fütterungsstelle, wie bei anderen Tieren, findet laut eichhoernchen-schutz.de nicht statt.

Eichhörnchen-Nahrung für die Zähne

Doch sollte nicht der Fehler gemacht werden, dass man den kleinen Nagetieren Biskuits, Schokolade und sonstige artfremde Nahrung füttert. Die richtige Eichhörnchen-Nahrung besteht aus Nüssen oder Bucheckern. Vor allem Haselnüsse, aber auch Erdnüsse lieben die wieselflinken Baumbewohner. Da aber die Nagezähne stetig nachwachsen, müssen sie von Nussschalen gefordert werden. Eichhörnchen sollten deshalb am besten zum Beispiel mit ungeschälten Haselnüssen gefüttert werden. Dann können sie die Nüsse knacken und dabei ihre Zähne ganz natürlich abnutzen.

Die einfachste Art, Eichhörnchen im Garten zu füttern

Die allerbeste Form Eichhörnchen im Garten zu füttern ist die, einen Haselnussstrauch, ein Buche und Beerensträucher zu pflanzen. Kommen Eichhörnchen in den Garten, können Sie sich das Eichhörnchen füttern im Garten sparen. Denn dann versorgen sich die Eichhörnchen im Winter – und bereits davor – selbst mit der passenden Eichhörnchen-Nahrung. 

Auch graue Eichhörnchen im Winter füttern?

Das Graue Eichhörnchen ist vor über 100 Jahren aus den USA nach Europa eingeschleppt worden und wurde zum Nahrungskonkurrent unserer kleineren, heimischen Vertreter. Zudem überträgt es einen Virus, der ihm selbst nicht schadet, wohl aber den europäischen Verwandten, die bei Infektion meist sterben. Dass dies eine grosse Gefahr für den Eichhörnchenbestand ist, zeigt sich insbesondere in Grossbritannien, wo es nur noch 120.000 der meist roten, europäischen Eichhörnchen geben soll, aber etwa 2,5 Millionen der grauen Nager.

Auch in Italien, nicht weit von der Schweizer Grenze, wurde das Grauhörnchen bereits entdeckt. Doch noch kann für die Schweiz, Österreich, Frankreich und auch Deutschland Entwarnung gegeben werden. Zwar gibt es besorgte Tierfreunde und Waldschützer – Grauhörnchen sorgen für teils immense Verbissschäden –, die von Sichtungen des grauen Verwandten berichten, doch dies seien Verwechslungen. Der Grund: Gerade im Winter kann das meist rote Eichhörnchen auch ein teilweise grau gefärbtes Fell bekommen.

Wer also EIchhörnchen im Garten füttern will, muss sich noch keine Sorgen machen, seinen Nahrungskonkurrenten mitzufüttern.  Experten befürchten allerdings, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die wander- und anpassungsfreudigen Grauen Eichhörnchen auch hierzulande einwandern werden. Und dann könnte der Lebensraum und die Nahrung der heimischen Eichhörnchen im Winter knapp werden.

Was ein Eichhörnchen so alles frisst

Es gehören neben den Samen von Tannenzapfen auch Haselnüsse und Bucheckern, junge Knospen von Nadelbäumen, Früchte oder Insekten zur Nahrung der Eichhörnchen. Und selbst Baumsaft, den sie ganz weit oben in den Baumkronen abzapfen, steht auf ihrem Speiseplan, ganz selten auch Pilze oder Beeren. Übrigens: Auch wenn es Eichhörnchen heisst, Eicheln frisst zumindest die bei uns heimische Art nicht. Sie verträgt die darin enthaltene Gerbsäure nicht.

Quellen: Planet-Wissen, Eichhoernchenstation.ch, BBC, Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann

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