Noch gut oder ungeniessbar? «Bump Mark» lässt es Sie ertasten

Schon einen Tag nach dem Verfallsdatum wandern viele Lebensmittel direkt aus dem Kühlschrank in den Abfall. Oft ist das unnötig. Doch wie erkennen, ob etwas noch gut ist oder nicht? Das Etikett «Bump Mark» macht genau das jetzt fühlbar.

Noch gut oder ungeniessbar? Bump Mark lässt es Sie ertasten
Foto: © Design By Sol

Jedes Jahr landen in der Schweiz etwa 251'000 Tonnen an Nahrungsmitteln im Müll.  Ein Fünftel davon machen ungeöffnete Lebensmittel mit abgelaufenem Verbrauchsdatum aus. Dabei sind auch so einige Produkte, die eigentlich noch essbar wären.

Mit diesem unnötigen Food Waste will die Industriedesignerin Solveiga Pakstaite nun aufräumen. Die von ihr erfundene «Bump Mark» bietet jetzt nämlich eine Möglichkeit, mit einem Fingerdruck festzustellen, ob etwas noch essbar ist oder nicht.

Ein kleiner dreieckiger Aufkleber gefüllt mit Gelatine hilft dabei auf einfachste Weise. Ist das Produkt frisch, fühlt sich die Oberfläche des Klebers glatt an. Ist das Produkt verfallen, dann sind Dellen an der Oberfläche spürbar.

So einfach wie die Funktionsweise ist auch der Aufbau des Etiketts. Bestehend aus vier Schichten wird die «Bump Mark» oben und unten von je einer Plastikfolie eingeschlossen. In der Mitte liegt das Gel über einer gewellten Plastikschicht.

Der Trick: Sobald die glatte Gelschicht wegfällt (durch den Zerfall), wird die darunterliegende gewellte Plastikschicht tastbar. Der Clou an der ganzen Sache ist, dass der Zerfall der Gelschicht im gleichen Tempo vor sich geht, wie derjenige des Nahrungsmittels in der Verpackung. Somit kann vom Zustand der Gelschicht auf den Zustand des Nahrungsmittels geschlossen werden.

Noch gut oder ungeniessbar? Bump Mark lässt es Sie ertasten

Foto: © Design By Sol

«Bump Mark» sollte Blinden helfen

Auf die Idee für «Bump Mark» kam Solveiga Pakstaite, als sie eine Möglichkeit suchte, das Haltbarkeitsdatum für Blinde tastbar zu machen. Aktuell arbeitet sie mit ihrem Team daran, die Erfindung auf den Markt zu bringen. In Zusammenarbeit mit der englischen Supermarktkette ASDA wurde bereits ein erster Testlauf durchgeführt. Es kann sich also nur noch um eine Frage der Zeit handeln, bis die Aufkleber in den Supermärkten der Welt anzutreffen sein werden.

Text: Maximilian Comtesse

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