7 heimische Superfoods, die so richtig fit machen

Superfoods enthalten viele wertvolle Nährstoffe. Besonders beliebt sind die weit gereisten wie Chia-Samen oder Goji-Beeren. Wir zeigen die besten heimischen Alternativen.

Superfoods: Liste mit heimischen Alternativen
Die Superfood-Liste ist ziemlich lang – und exotisch. Wir zeigen gesunde heimische Alternativen. Foto © iStock / Getty Images Plus; Collage Redaktion NL

Wie super ist eigentlich Superfood?

Goji-Beeren aus China, Chia-Samen aus Südamerika oder Quinoa aus den Anden: Sie werden als besonders gesunde Fitmacher und heilbringende Superfoods angepriesen und vermarktet, den sie enthalten besonders viele Antioxidantien und wertvolle Inhaltsstoffe. Doch bewirken Superfoods wirklich, was die Vermarkter versprechen?

Fakt ist: Der Begriff «Superfood» stammt aus dem Marketing und bezeichnet Lebensmittel, die gesünder, besser und hochwertiger sein sollen als normale Nahrungsmittel. So beschreibt das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel Superfoods als «Lebensmittel, insbesondere Obst und Gemüse, die aufgrund ihres Nährstoffgehalts einen höheren gesundheitlichen Nutzen als andere Nahrungsmittel haben».

Zwar würden wissenschaftliche Studien oft positive gesundheitliche Wirkungen ergeben, doch die Resultate liessen sich nicht unbedingt auf die reale Ernährung übertragen», schreibt etwa das «European Food Information Council» in «Food Today».

Auffällig ist, dass die gehypten Superfoods allzu oft etwas Exotisches an sich haben und aus fernen Ländern stammen. Auch dieser Umstand scheint sie zu etwas ganz Besonderem zu machen.

Fazit: Mögen Acerola-Kirschen, Acai-Beeren oder die Mikroalgen Spirulina nun super sein oder nicht. Um sich gesund zu ernähren, gibt es zahlreiche heimische Lebensmittel, die mindestens so super sind wie gängige Superfoods.

Bild: 1 von 9

Superfood mit Farbe: Die knallroten Randen haben es in sich

Rote Beete besitzt einen hohen Eisengehalt und ist daher besonders geeignet, um die roten Blutkörperchen zu vermehren. Der hohe Gehalt am sekundären Pflanzenstoff Betain schützt Herz und Blutgefässe. Dank der enthaltenen Folsäure hilft Randen Schwangeren neue Zellen zu bilden. Das Gemüse ist auch im Winter noch frisch erhältlich und lässt sich vielfältig in der Küche verwenden. Foto: © zeleno/iStock / Getty Images Plus

Weitere Bilder anschauen

 

1. Chia-Samen oder Leinsamen

Superfoods: Chiasamen vs. Leinsamen

Statt Chia-Samen kannst du einfach Leinsamen für dein Müsli verwenden. Foto: © m-chin, Elenathewise / iStock / Thinkstock

Sie sind ein Star unter den Superfoods: Chia-Samen. Kein Wundern, denn sie sind reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Antioxidantien und Chia-Samen wirken verdauungsfördernd. Doch die Samen müssen aus Südamerika importiert werden. Die heimische Alternative: Leinsamen. Sie werden aus Flachs gewonnen, der in Europa und der Schweiz lange Zeit eine der wichtigsten Nutzpflanzen darstellte. Aus den Fasern wurden Stoffe gewonnen und die Leinsamen waren schon früher sehr beliebt für Müsli oder Brot. Gesund sind die Samen auch wegen ihres hohen Gehalts an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, die das Herz-Kreislauf-System schützen und Blutfettwerte senken können.

Zudem bieten Leinsamen viel Fol- und Panthothensäure, die beide gut für schöne Haut und Haare sind, letzteres soll sogar Akne mildern. Ein weiterer wertvoller Stoff sind Lignane. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die vor Krebs schützen sollen.

2. Goji-Beeren und Acai-Beeren oder heimische Beeren

Superfoods: Gojibeeren, Arojabeeren und Beerenobst

Foto: © iStock / Getty Images Plus; E+; Collage: Redaktion Nachhaltigleben.ch

Die chinesische Goji-Beere und die Acai-Beere aus dem Amazonasgebiet sind wahre Wunderwaffen für unsere Gesundheit. Die kleinen Beeren sollen besonders viele Antioxidantien und gesunde Nährstoffe enthalten. 

Heimische Beeren bieten frischgepflückt mindestens ebenso viele und teils mehr Nährstoffe.

Gerade dunkle Beerensorten reichen den exotischen Früchtchen allemal das Wasser in Sachen Gesundheit. Weit oben auf der Liste stehen Brombeeren und Schwarze Johannisbeeren. Sie liefern uns mit dem dunklen Farbstoff Betain -  auch in Randen zu finden – einen Radikalenfänger der Gruppe Anthocyane, der gesund für das Herz-Kreislaufsystem, die Verdauung und den Stoffwechsel ist und vor Krebs schützt.

Weiter enthalten Beeren genauso wie Randen Flavonoide, die unsere Gesundheit fördern, indem sie das Immunsystem stärken. Übrigens enthält rote Beete zudem viel Vitamin B, Eisen, Folsäure und Kalium, weshalb man das Gemüse eigentlich auf die Superfood-Liste setzen müsste, aber dafür ist es vermutlich zu wenig exotisch.

Ebenfalls wertvolle Anthocyane enthalten Heidelbeeren. Dazu enthalten Heidelbeeren viel Vitamin C, B-Vitamine und einige gesunde Gerbstoffe, die leichten Durchfall mildern und entzündungshemmend wirken, etwa bei Halsschmerzen. Weitere Inhaltsstoffe sollen dafür sorgen, dass Cholesterin wie Blutzuckerwerte gesenkt werden.

3. Acerola oder lieber Sanddorn

Superfoods: Acerolabeere, Hagebutte und Sanddorn

Foto: © iStock / Getty Images Plus; Collage: Redaktion Nachhaltigleben.ch

Die Acerola-Kirsche, die dank ihres weltmeisterlichen Vitamin C Gehaltes auf der Superfood-Liste steht, ist bei uns so gut wie gar nicht frisch erhältlich. Daher ist sie allenfalls getrocknet, als Saft oder in Pulverform zu kaufen. Die südamerikanischen Früchte bieten satte 1700 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm, also jede Menge.

Sie soll bis zu 30 mal mehr Vitamin C als beispielsweise Äpfel, Erdbeeren oder Zitronen enthalten. Das klingt super, oder? Nur, man könnte einfach auch andere Früchte mit mehr Vitamin C-Gehalt aufführen, dann wäre die Diskrepanz nicht mehr ganz so gross.

Heimische Beispiele sind die Schwarze Johannisbeere mit knapp 200 mg oder Sanddorn mit bis zu 800 mg. Und isst man von diesen gesunden, heimischen Vitaminbomben einfach mehr, ist die Acerola-Kirsche gar nicht mehr so weltmeisterlich. Noch konkurrenzfähiger in Sachen Vitamin C ist die Hagebutte. Sie enthält bis zu 1250 mg Vitamin C.

Weiter stecken Flavonoide, Calcium, B-Vitamine und Vitamin K. In der Heilpflanzenkunde wird Hagebutte bei Entzündungen verwendet wie Bronchitis und sie soll nach einem trüben Winter die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben. Wer braucht da noch weitgereiste oder pulverisierte Acerola-Kirschen.

Die leuchtend orangefarbenen Früchte des Sanddorns sind ein weiteres Lebensmittel das man als Superfood vermarkten könnte. Bereits im Mittelalter von Hildegard von Bingen angewandt ist die Frucht ebenfalls einer der besten Vitamin-C-Spender. Darüber hinaus enthaltene Vitamine: E, K und Provitamin A, das auch als Schönheitsvitamin bekannt ist.

Zusammen mit seinen wertvollen ungesättigen Fett- und Aminosäuren ist Sanddorn auch in der Hautpflege gut einsetzbar.

4. Granatapfel oder lieber Randen

Superfoods:  Granatapfel vs. Randen

Foto: © ALLEKO, Teleginatania / iStock /Thinkstock

Der Granatapfel fällt überwiegend wegen seiner hohen Anteile an Kalium, Kalzium, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen als gesundes Lebensmittel auf. Damit wir das geniessen können, muss die Frucht aber weite Wege aus Brasilien, dem Iran oder dem Mittelmeerraum hinter sich bringen.

Randen hingegen hat auch bei uns fast das ganze Jahr über Saison. Und was die gesunden Inhaltsstoffe angeht, kann sie den Granatapfel teilweise noch übertreffen. So punktet die Rande mit deutlich mehr Vitamin A und Natrium.

5. Quinoa oder lieber Haferflöckli

Superfoods:  Quinoa, Amaranth und Haferflocken

Foto: © iStock / Getty Images Plus; Collage: Redaktion Nachhaltigleben.ch

Auch beim Getreide gibt es einige Sorten, die gerne zu den besonders gesunden Lebensmitteln gezählt werden. Ob Quinoa, das Urgetreide aus Südamerika, oder das Pseudogetreide Amaranth mit gleicher Herkunft – weitgereiste Körner laufen dem heimischen Getreide den Rang auf der Superfood-Liste ab, wenn es um eine gesunde Ernährung geht.

Doch Haferflocken kann ebenso vielfältig in der Küche eingesetzt werden und glänzt seinen inneren Werten.

So liefern Haferflocken unserer Verdauung jede Menge Ballaststoffe, bieten komplexe Kohlenhydrate, die lange satt machen und dem Heisshunger den Garaus machen. Zudem sind Haferflocken wahre Muskelaufbauer dank jeder Menge Eiweiss. Weitere Argumente für die Wahl der Haferflocke als auch in der Schweiz angebautes Getreide sind das Hautvitamin E und die enthaltenen Mineralien, die als Hautverjünger gelten.

6. Ein Geheimtipp, der nicht auf der Superfoods-Liste steht

Sauerkraut ist ein weiterer Star, der glatt als Superfood durchgehen könnte. Kabis und Salz, mehr ist fürs Fermentieren nicht nötig, um sich auch im Winter mit den Vitaminen A, B und C, vielen Mineralien sowie wertvollen Milchsäurebakterien zu versorgen.

Milchsäurebakterien sind deshalb vorteilhaft, weil sie das Sauerkraut nicht nur natürlich haltbar machen, sondern zudem für eine gesunde Darmflora sorgen. Selbst wenn diese geschädigt ist, etwa durch Antibiotika, kann Sauerkraut hier eine schonende Verbesserung herbeiführen.

7. Honig als erstklassiges einheimisches «Superfood»

Auch Honig kann zu den Superfoods der Schweiz gezählt werden. Das Werk fleissiger Bienen enthält über 200 Inhaltsstoffe und kommt mit vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften daher. Warum Honig so gesund ist, erklärt der Beitrag Gesunder Honig: Seine Inhaltsstoffe lindern viele Beschwerden.

  • 177
  • 0
Kommentieren / Frage stellen

Passend zum Thema: