Gesund abnehmen: Zur Bikini-Figur ohne FDH und Jojo-Effekt

Diäten versprechen in wenigen Wochen eine strandreife Bikini-Figur. Ob mit Glyx-Faktor oder klassischem FDH - gesund abnehmen hat wenig mit Diäten und Schlankheitspillen zu tun. Wer sich eine nachhaltige Gewichtsreduktion wünscht, sollte den Lebensstil grundlegend ändern. Jojo-Effekt adé.

Gesunde und nachhaltige Diäten ohne Jojo-Effekt.
Gesund und nachhaltig abnehmen ohne FDH vermeidet den Jojo-Effekt. Foto: Eduard Titov, iStock, Thinkstock

Im Herbst und Winter ist es nicht ganz so schlimm hat man ein paar Pfund mehr. Doch spätestens im Frühling und Sommer locken Sommerkleid und Bikini und wir suchen wieder regelmässig Wege zum gesund abnehmen. Ziel ist es, schnell und einfach einige Kilos loszuwerden. Da greifen viele schnell zu FDH (Friss die Hälfte). Das Problem: Nach dem Erfolg wartet oft der frustrierende Jojo-Effekt. Wie kann man also nachhaltig und gesund abnehmen?

Gesund abnehmen: FDH oder Glyx geben falsche Diätversprechen 

Fast wöchentlich kommt eine neue Diät auf den Markt. FDH, Trennkost oder Glyx-Index  – für jeden Geschmack gibt es die passende Methode. Sogar eine Schokoladendiät soll bei der Gewichtsreduktion helfen. Doch hinter den meisten Schlankheitskuren verbergen sich falsche Versprechen, weil diese nicht alltagstauglich sind für ein gesundes Abnehmen. Das Geheimrezept besteht meist aus Verboten statt Genüssen, was ein K.O.-Kriterium für eine langfristige Bikini-Figur darstellt. 

FDH, kurz für Friss-die-Hälfte, ist tatsächlich ungesund. Man nimmt zu wenige Vitamine, Mineralstoffe, Nahrungsfasern oder anderen Nährstoffen zu sich. Experten raten zudem von Schlankheitspillen ab, da diese bisweilen gesundheitsgefährdend sein können. Die Pillen entwässern und können sogar zu Verstopfungen führen.

Alle Diäten die mit einem komplizierten System arbeiten oder bei denen wir zu wenig Nahrung aufnehmen, sind also nicht geeignet für dauerhaftes und gesundes Abnehmen. Denn hierbei kommt nicht nur unser Vitamin- und Mineralstoff-Haushalt aus dem Gleichgewicht. Diese Diäten führen auch oft zu Frustration, und was wir verloren haben, futtern wir uns nach Ende der Diät schnell wieder an. Allgemein sollte jedoch das Ziel gesund abnehmen sein. Das bedeutet nicht nur kurzfristig Pfunde purzeln zu lassen, sondern grundlegend die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten umzustellen. Sonst holt einen der Jojo-Effekt schnell wieder ein.

Möchten Sie jedoch nicht generell weniger wiegen, sondern nur ein oder zwei über die Feiertage oder Ferien angefutterte Kilos loswerden, kann auch eine zeitlich begrenzte Anpassung Ihrer Gewohnheiten helfen. Ideen für eine gesunde Mini-Diät finden Sie hier: «Schnell ein paar Pfunde loswerden: 12 Tipps zum gesunden Abnehmen.»

Gesund abnehmen: Keine Gefahr für Jojo-Effekt

Einer Crash-Diät folgt häufig das dicke Ende: der Jojo-Effekt. Die Waage zeigt dann oft mehr Kilos an, als das Ausgangsgewicht ursprünglich betrug. Warum? Der Körper läuft während der Schlankheitskur auf Sparflamme und passt sich an die reduzierte Kalorienzufuhr an. Statt hauptsächlich Fett abzubauen, verliert man Wasser.

Deshalb ist es für gesundes Abnehmen wichtig, ausreichend ungezuckerte Tees, Trinkwasser und verdünnte Fruchtsäfte zu sich zu nehmen. Zudem hütet der Körper Fettreserven und baut Muskelmasse ab. Infolgedessen sinkt zusätzlich der Bedarf an Kalorien, da weniger Muskeln entsprechend weniger Energie verbrauchen. Somit bringt eine einseitige Ernährung oder eine kurzzeitig reduzierte Kalorienzufuhr die gewünschte Bikini-Figur. Jedoch verschwindet diese genauso schnell, wenn man zu alten Gewohnheiten zurückkehrt. Inzwischen kommt der Körper mit weniger Kalorien über die Runden. Deshalb genügen nun kleinere Essensportionen, um das Ausgangsgewicht zu erreichen. Die scheinbar verschwundenen Fettzellen sind nur geschrumpft. Diese füllen sich wieder, um sich auf «schlechte Zeiten» vorzubereiten.

Wer längerfristig und gesund abnehmen will, muss seinem Körper ausreichend Zeit lassen, sich auf die neue Ernährungsweise einzustellen. So kann der Abbau der Muskelmasse eingeschränkt werden.

Gesund abnehmen: Woran erkennt man schlechte Diäten?


Die Schweizer Gesellschaft für Ernährung (SGE) hat eine Checkliste erstellt, damit Diätwillige  schnell erkennen, ob eine Schlankheitskur tatsächlich gesund ist. Eine ungesunde Diät zeichnet sich aus, wenn man weniger als 1200 Kilokalorien zu sich nimmt, sich unausgewogen bzw. einseitig ernährt oder von einer Gewichtsreduktion von mehr als einem Kilogramm pro Woche gesprochen wird. Die Firmen werben häufig mit Vorher-Nachher-Bildern, bekannten Persönlichkeiten oder setzen auf fantasiereiche Namen. Wer unsicher ist, kann sich an die Experten der SGE wenden oder unter www.svde.ch genaue Informationen beziehen.

 
Zum nachhaltigen und gesunden Anehmen gehört regelmässige sportliche Betätigung.

Zum nachhaltigen und gesunden Anehmen gehört regelmässige sportliche Betätigung. Foto: Wavebreakmedia Ltd, Wavebreak Media, Thinkstock

Nachhaltig und gesund abnehmen ist nur möglich, wenn man mehr Energie verbrennt als man zu sich nimmt. Die Lösung ist einfach: Der Schlüssel liegt in der Bewegung und in einer langfristigen Umstellung des Menüplans. Wenn diese Punkte bei einer Diät berücksichtigt werden, dann werten Experten dies als ein seriöses Angebot. Dabei gibt es keine Verbote und die Ernährungsumstellung ist gut im Alltag integrierbar. Zudem sollte die Gewichtsreduktion auch Genuss statt nur Stress verursachen. Wichtig ist, dass dies schrittweise erlernt wird, was die Basis für einen langanhaltenden Erfolg legt.

Nachhaltige Bikini-figur: Abnehmen leicht gemacht

Wie bei vielen Veränderungen, benötigt man auch beim gesunden Abnehmen einen langen Atem. Deshalb sollte man sich kleine und realistische Ziele setzen. Wer mehr als ein bis drei Kilogramm pro Monat abnimmt, diätet ungesund. Um gesund abzunehmen, ist regelmässiger Sport unabdingbar. Bewegung ist das A und O einer straffen Bikini-Figur. Wer auf den Lift verzichtet und Treppen steigt, schlägt die optimale Richtung ein. Doch überschätzt man leicht, wie viel Fett man tatsächlich verbrennt. 30 Minuten joggen verbrauchen lediglich die Kalorien eines Schokoriegels. Auch hierbei steht Durchhaltevermögen auf dem Tagesplan, denn die Muskeln müssen aktiviert und gestärkt werden. So steigt der Energieverbrauch und das Gewebe strafft sich. Das lässt den Bikini noch besser aussehen.

Entspannung und bewusste Ernährung

Studien besagen, dass Stress und Übergewicht zusammenhängen. Viele Menschen essen, um sich vom Stresslevel herunterzubringen. Experten empfehlen, für mehr Entspannung im Alltag zu sorgen. Das gelingt mit Spaziergängen oder autogenem Training. Weiterhin stehen Änderungen bei Ess- und Trinkgewohnheiten an. Vor allem Schokolade, Zucker, Weißmehlprodukte, zu fette Nahrung und ständige Snacks führen zu Übergewicht. Wer sich bei der Umstellung an der Schweizer Lebensmittelpyramide orientiert, kann seine Ernährung ausgewogen und doch kalorienreduziert planen. Dabei sollte man jedoch nicht weniger als 1500 Kalorien zu sich nehmen. Zudem helfen veränderte Verhaltensweisen und bewusster Konsum weiter. Kleinere Teller, das Abschalten des Fernsehers während der Mahlzeit und langsames essen, machen „schneller“ satt. Das Sättigungsgefühl stellt sich erst nach 20 Minuten ein. Das Erfolgsrezept sind somit bewusste Menügestaltung und Bewegung, um mehr Kalorien zu verbrennen als man zu sich nimmt. Dann hält die Bikini-Figur länger als nur einen Sommer.

Linktipp zur gesunden Ernährung:

Gesund abnehmen - Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung informiert über die gesund-ausgewogene Gewichtsreduktion.

 

Quelle: «Die Turbo Bikini Diät» von Sven-David, Müller-Northmann (2008), «Die dicksten Diätlügen» von Doreen Northmann und Sven-David, Müller-Northmann (2007), SGE, Stiftung Warentest

  • 3
  • 1
Kommentieren / Frage stellen

Passend zum Thema: