Bioabfall in der Schweiz richtig entsorgen

Viele wissen nicht, dass rund die Hälfte des Haushaltsabfalls voller erneuerbarer Energie steckt. Obwohl viele Schweizer Gemeinden innovative Abfallkonzepte anbieten, wird Bioabfall oft falsch entsorgt. Wie Ihr Grünmüll zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung beitragen kann und wie Sie dabei noch Geld sparen, erfahren Sie hier.

Bioabfall füllt etwa einen Drittel unserer Abfallsäcke.
Küchenabfall und Lebensmittelreste füllen einen Drittel unserer Kehrichtssäcke. Foto: © Pixavril / iStock / Thinkstock

Es gibt wenige Dinge, die wir kaufen und die nicht irgendwann im Abfall enden. Ungenutzt macht der Bioabfall, der aus Lebensmittelresten, Rüstabfällen aus der Küche, und Grünabfällen von Balkonpflanzen oder Gartengewächs besteht, etwa ein Drittel des Abfallsacks aus. Wer sich also für das konsequente separate Sammeln des Biomülls entscheidet, spart eine beträchtliche Summe bei den Sackgebühren ein. Zudem stellt der Bioabfall eine klimafreundliche Energiequelle dar.

Um Ihren Bioabfall möglichst effektiv zu entsorgen, müssen Sie den Biomüll lediglich separat sammeln und in die kostenlose Sammlung von Grünabfall Ihrer Gemeinde geben. Am einfachsten ist es, sich dabei auf den Abfallkalender zu verlassen, bestätigt Thomas Bundschuh im Ökoenergie-Blog für Basel «Die Energie bin ich». Dieser Zeitplaner wird von jeder Schweizer Gemeinde seinen Einwohnern zugesendet und zeigt unter anderem die Tage für eine kostenlose Abholung von Bioabfällen.

Die Verwertung der im täglichen Haushalt anfallenden Bioabfälle durch Ihre Gemeinde ist für Sie nicht nur kostenlos, sondern unterstützt auch die umweltfreundliche Energiegewinnung. Aus Küchenabfällen lässt sich beispielsweise kostbares Biogas gewinnen. «Abgegebene Grünabfälle werden zum grössten Teil in der Biogasanlage in Pratteln zu Biogas, Dünger und hochwertiger Komposterde verarbeitet», berichtet Thomas Bundschuh im Basler Ökoenergie-Blog.

Die ausgeklügelten Entsorgungskonzepte für Grüngut unterscheiden sich in den verschiedenen Kantonen, setzen aber überall auf eine möglichst transparente und einfache Abgabe. Die Stadt Basel legt beispielsweise Wert auf eine dezentrale Verwertung. An 2500 Kompostierstellen in den Quartieren kann der Bioabfall abgegeben werden. Ausserdem wird jeder, der eine private Kompostierstelle pflegt, tatkräftig von Experten der Stadtgärtnerei unterstützt. Wenn bei aufwendiger Gartenarbeit grössere Grünabfälle entstehen, hat man die Möglichkeit, sie in die kostenpflichtige Grünabfuhr zu geben oder sie für den eigenen Kompost kostenfrei bei der Stadtgärtnerei zu zerkleinern.

Das gängigste Konzept in Basel Land ist die grüne Tonne. Jede Liegenschaft sammelt hier Küchenabfall und Gartenmüll. Geleert wird die Tonne wöchentlich von der Grünabfuhr. Einige Gemeinden setzen auf die «Bioklappe», in der Bioabfall in kompostierbaren Beuteln entsorgt werden kann. «Andere Gemeinden sammeln den Bioabfall mittels Abholung in schwarzen Gartengrünsäcken ein», so Bundschuh im Basler Blog «Die Energie bin ich».

In der Stadt Zürich hingegen entsorgt die ERZ (Entsorgung & Recycling Zürich) jährlich über 15'000 Tonnen Grünabfall. Wöchentlich oder auf Einzelbestellung kann man die Gartenabfälle günstig abholen lassen. Im Kompostierwerk Werdhölzli wird während des 8-40 Wochen dauernden Kompostierprozesses das Bio-Gut zerkleinert und in Schichten, so, genannten Kompostmieten, gelagert. ERZ berät und schult ausserdem Interessierte beim Produzieren des eigenen, hochwertigen Komposts. Zweimal jährlich erscheint zudem «kompost news». Wer bei der Stadt Zürich ein Gratis-Abo bestellt, erhält zweimal im Jahr per Post das Infoblatt mit Tipps und Tricks rund um das Kompostieren.

Welches Bioentsorgungs-Konzept in Ihrer Nachbarschaft gilt und wie Sie es am sinnvollsten nutzen, entnehmen Sie dem Abfuhrkalender ihrer Gemeinde.

Mehr zum Thema Biomasse als Energielieferant erfahren Sie auf www.die-energie-bin-ich.ch, dem Ökoenergie-Blog für Basel.

Quellen: die-energie-bin-ich.ch, erz.ch

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